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Cicero Laelius Über die Freundschaft [23.04.2022]

Updated: Dec 22, 2022


[Speichern wir Begriffe tonal oder graphisch ab? Bild von Flamur Shala am 17.12.2022]


[Gedanken zum Grundeinkommen von Flamur Shala bis zum 23.04.2022]


[Personen: -Quintus Mucius Scaevola (Augur): Oberpriester (Begabung, Gerechtigkeitssinn) -Caius Laelius: Schwiegersohn von Quintus Mucius Scaevola (wird als "der Weise" bezeichnet -ich: Cicero; ausgebildet durch Quintus Mucius Scaevola -Atticus -Publius Sulpicius (Volkstribung; Konsul; tödlicher Hass mit Quintus Pompeius; zuvor innigste und herzlichste Verbindung) -Caius Fannius (Marcussohn; Schwiegersohn von Quinuts Mucius Scaevola) -Publius Scipio]


[Nach dem Tod des Africanus treffen sich -Caius Fannius, -Caius Laelius -mit dem Schwiegervater Quintus Mucius Scaevola]

[Caius Fannius:] "Dich [Caius Laelius] nennen sie 'den Weisen' und halten dich dafür. Es wurde dieser Beiname vor kurzem noch dem Marcus Cato zugestanden; auch wissen wir, dass Lucius Acilius bei useren Vätern 'der Weise' hiess - doch jeder in etwas anderer Hinsicht: Acilius, weil man glaubte, dass er aufd em Feld des bürgerlichen Rechts beschlagen sei; Cato, weil er in vilen Dingen erfahren war. Aus seinem Wirken im Senat udn auf dem Forum erzälte man, wie er vieles klug vorausberechnet, beharrlich durchgeführt oder schafsinnig entschieden habe. Deswegen besass er bereits im Alter den förmlichen Beinamen 'der Weise'. Du [Caius Laelius] aber seist in einem anderen Sinne, nicht nur deiner Natur und deiner Lebensführung, sondern auch deines Strebens, deiner Gelehrsamkeit wegen ein Weiser ..."

"Das aber halten sie an dir für Weisheit, dass du glaubst, es ruhe all dein Glück in dir selbst und die menschlichen Zufülle besässen weniger Macht als die Persönlichkeit."

[Was bedeutet "an den letztvergangenen Nonen"? Allgemein: None, Nona, Nënë, Nëna, Nënte, Neun, 9, Schwangerschaftszeit, Mutter]

"Eigenen Missgeschickes wegen aber sich zu grämen ist eines Mannes Art, der nicht den Freund, sondern sich selber liebt."

[Textanalyse: Das nicht gesagte gegenüberstellen. Teilsätze in die Umkehrung setzen und die Folge herauslesen. Vereinfacht das Textverständnis.]

"... was er über die Unsterblichkeit der Seele im Schlaf durch ein Traumgesicht aus dem Munde des Africanus vernommen haben wollte."

[In Cato der Ältere über das Alter bezeichnet Cicero den Schlaf als die nähest sichtbare Form des Todes.]

"Wenn es so ist, dass jeweils des Besten Seele im Tod am leichtesten dem Gefängnis und den Fesseln unseres Leibes entfliegt, wem muss dann der Aufgang zu den Göttern leichter geworden sein als dem Scipio?"

[Enge oder wohlwollende Beziehung zwischen Caius Laelius und Scipio Africanus. Stellvertretend für die Beziehung zwischen Cicero und Cato?]

"Dies sein Schicksal zu betrauern wäre deshalb, fürchte ich, eher eines Neiders Art denn eines Freundes."

[Start der Analyse was der Begriff Freundschaft bedeutet: Wo Neid ist, ist keine Freundschaft. Google>Oxford Languages: "Empfindung, Haltung, bei der jemand einem anderen einen Erfolg oder einen Besitz nicht gönnt oder Gleiches besitzen möchte".]

[Weshalb auch "an der Spitze ist man einsam". Denn um an die Spitze zu gelangen, müssen einige Dinge erreicht werden. Über diese Erfolge und Besitze (nicht nur materiell) kann grundsätzlich eher Neid empfunden werden, als über andere Dinge. Weshalb es auch irreführend ist, bspw. ehemalige Mitarbeiter über den Charakter einer Person zu fragen. Geben wahrscheinlich erst nach wiederholtem Fragen oder nach der Frage: "Was hat er dir persönlich angetan?" die richtige Antwort: "Eigentlich gar nichts." Darauf folgt dann die Selbsterkenntnis, dass es der Neid ist, wovon jeder Mensch empfindet oder empfinden kann. Zuerst Neid, dann zurechtlegen der Realität um den Neid zu rechtfertigen. Von Neid sind auch ältere Menschen nicht völlig befreit. Neid kann auch von älteren Menschen weitaus jüngeren Gegenüber empfunden werden. (Neidisch dass man in der Jugend nicht so war. Neidisch dass die eigenen Nachkommen nicht so sind).]

[Neid als Ansporn: Hält man an, um auf den Neid zu reagieren, kann man nur verlieren. Man verliert die eigenen Position. Neid kann auch vom anderen Geschlecht kommen. Warum will er jene Frau und nicht mich. Was hat die besseres als ich. Dann sich irgend einen Mann aussuchen und bei jener Person vorbei gehen die man insgeheim begehrt. Kardinalsverbrechen: Einer Person erklären, dass sie ihren Neid überwinden soll. Das macht es nur schlimmer. Deshalb gibt es kein Heilmittel dagegen. (Wenn man davon weiss, es aber nicht anspricht, dann wird es für die Person welcher der Neid zugeteilt wird immer unangenehmer.) Hat die Digitalisierung Neid verstärkt? Kann es Neid entkräften, da einfacher Beweismittel erstellt und verbreitet werden können? Hilft das überhaupt oder verhält es sich ähnlich wie mit dem direkten Ansprechen? Das Grundeinkommen kann eine Art Versicherung gegen Neid sein. Menschen denen im Leben durchgehend Neid zugeteilt wird, können sich einfacher auf ihre Produktivität konzentrieren.]

"Aber dennoch gewährt mir die Erinnerung an unsere Freundschaft so hohen Genuss, dass ich im Glück gelebt zu haben meine, weil ich mit Scipio gelebt, mit dem ich die Sorge für den Staat und für das persönliche Leben teilte, mit dem ich Haus und Zeit gemeinsam hatte und das, vorin das ganze Wesen der Freundschaft liegt: vollkommene Übereinstimmung in Entschlüssen, Neigungen und Meinungen."

[Hauptkriterien der Freundschaft: -Übereinstimmung der Entschlüsse: unterschiedliche Interessen sind also erlaubt, insofern sie durch gleiche Entschlüsse erreicht werden können -Neigungen: einen faible haben; Schwäche haben für etwas; Übereinstimmung der Lust und damit auch Unlust haben; das gleiche als Ver Lust zu bezeichnen; -Meinungen: Überzeugung, Einstellung Und dann noch frei von Neid.]

"... als vielmehr die Hoffnung, die Kunde von unserer Freundschaft werde ewig dauern;"

[Hoffnungen können auch dazu führen die Divergenz von Freundschaften zu übersehen.]

[Caius Fannius:] "... über die Freundschaft entwickeln möchtest, was du meinst, wie sie nach deiner Ansicht beschaffen ist und welche Vorschriften du geben möchtest." [Quintus Mucius Scaevola:] "... würdest du uns beiden damit einen grossen Gefallen erweisen."

[Caius Laelius:] "... ich kann euch nur ermahnen, die Freundschaft allen menschlichen Gütern vorzuziehen." "... meine erste Einsicht, dass nur zwischen Guten Freundschaft sein kann;"

[Somit müssen beide Seiten gut sein. Ausserdem müssen beide Seiten die gleiche Definition von gut besitzen.]

"Wir also wollen mit unserem schlichten Hausverstand sozusagen vorgehen."

[Hausverstand: Einfache Sprache so dass es jede Person im (grösseren) Haus verstehen kann. Cicero ist integral in der Sprache.]

"... wir sind so geschaffen, dass zwischen allen eine gewisse Gemeinschaft besteht, die um so inniger ist, je näher man einander tritt. Darum gelten uns Mitbürger mehr als Auswärtige, Verwandte mehr als Fremde." "Denn darin übertrifft die Freundschaft das verwandtschaftliche Verhältnis, dass aus der Verwandtschaft das Wohlwollen weggenommen werden kann, aus der Freundschaft aber nicht; denn bei Wegnahme des Wohlwollens wird auch der Name der Freundschaft weggenommen, der der Verwandtschaft aber bleibt." "Wie gross aber die Bedeutung der Freundschaft ist, kann man am ehesten daran erkennen, dass aus der grenzenlosen Gemeinschaft des menschlichen Geschlechtes, die die Natur selbst gebildet hat, ihr Kreis sich also zusammenzieht und auf so kleinen Raum einengt, dass sich das ganze Band der Liebe nur zwischen zwei oder wenigen Personen knüpft."

"Es ist nämlich Freundschaft nichts anderes als Übereinstimmung in allen göttlichen und menschlichen Dingen, verbunden mit Wohlwollen und Liebe." "Denn Freundschaft macht ein Glück noch glänzender, das Unglück aber, indem es teilt und mitteilt. leichter." "... birgt die Freundschaft in sich ... dass sie die Zukunft vor uns her mit guter Hoffnung erhellt und unseren Mut weder erlahmen noch sinken lässt." "Aus diesem Grunde sind Abwesende zugegen und Bedürftige überreich und Schwache stark und - was sich noch schwerer sagen lässt - Tote lebendig" "Und wenn das nicht einleuchtend genug ist, so kann man aus Widersprüchen und Zwistigkeiten erkennen, wie gross die Macht der Freundschaft und der Eintracht ist. Denn welches Haus ist so fest gegründet, welche Gemeinde ist so stark, dass sie nicht durch Hass und durch Zerwürfnis von Grund auf zerstört werden könnte?" "Je öfter ich also über die Freundschaft nachsinne, desto nötiger erscheint es mir zu betrachten, ob man Freundschaft nur aus Schwäche und Bedürftigkeit begehrt?"

"... wir sind so geschaffen, dass zwischen allen eine gewisse Gemeinschaft besteht, die um so inniger ist, je näher man einander tritt. Darum gelten uns Mitbürger mehr als Auswärtige, Verwandte mehr als Fremde."

[Einfluss des Social Media Bubble auf Identität, Meinung, Einstellung, Werte, Bezugspersonen? Angenommen ich wäre ein sehr erfolgreicher Unternehmer: Welche staatliche Stelle prüft, dass mir (integrale Sicht: meinem Kind; meinen Geschwistern; meinen Eltern; meinen Nachbarn) und meinen Bezugspersonen nur Ansichten nach allgemeinem Algorithmus angezeigt werden und nicht nach individuellen Algorithmen? Wo kann man prüfen lassen ob Beziehungsgeflechte: Beziehung zwischen guten Freunden nicht missbräuchlich beeinflusst werden. Beispielsweise: Durch Outsourcing in Niedriglohnländer (kostengünstig) kann eine Drittperson sich nur auf die Beziehung zweier Personen konzentrieren und diese gezielt beeinflussen. Welche staatliche Stelle kann dies prüfen und unterbinden? Beispiel individueller Algorithmus: -eifersüchtiger Person unüblich viele Fremdgeh Videos (Switch dieser kurzen Livevideos) zeigen. Kann die Eifersucht verstärken. -Vermutung bei Eltern wird unüblich oft gezeigt und dadurch verstärkt -Verstärkung von Neigungen]

[In diesem Zusammenhang welcher Einfluss dominiert beim Nutzer? In Onlinezeitungen (wenn Registrierung nicht Pflicht ist und dadurch keine Rückschlüsse auf Identität möglich sind): Haben zum Teil die drei bis 5 meistgelikten Kommentare mehr Einfluss als der Artikel selber. Nicht nur an die Schweiz denken, sondern auch an andere Länder. Wenn man solche Kommentare liest, hat man das Gefühl die Gesellschaft breche jeden Moment auseinander. Steht in völligem Kontrast zur Realität. Ausser man nimmt dies auf und bewegt sich mit diesen Diskussionen durch den Tag. Bei den Switch Kurz Livevideos befinden sich oft unter den 5 ersten Kommentaren eine Aufklärung zum Inhalt des Videos: Beispiel "Das Video ist aus diesem Grund ... nicht echt." Beispiel: Nutzung des Aberlgaubens von Menschen: Konditionierung dass beim schreiben mit bestimmten Personen auf den Switch Kurz Livevideos Charakterzüge jener Person zu finden sind. Über einen Zeitraum den Aberglauben füttern. Dann den Aberglauben steuern: Fremdgeh Videos immer dann zeigen, wenn man mit einer bestimmten Person schreibt. Beziehung beeinflussen.]

[Geschäftsidee: Über integrierte Bildschirmaufnahme einen Abend den Screen aufnehmen. Dann dies an ein Unternehmen schicken. Unternehmen bietet Analyse der Nichtbeeinflussung. Ob der angezeigte Inhalt in Abhängigkeit steht mit bestimmten Gesprächspartnern, Suchwörter ausserhalb jeweiliger Applikation usw. Bei vorhandenem Beweis geht vom Unternehmen automatisch eine Strafklage ein. Unternehmen und Nutzer erhält Schadenersatz. Gesetzlich müsste der Schadenersatz enorm sein, so dass entsprechende Plattformanbieter alles in Bewegung setzen dies zu verhindern.]

[Beispiel an einem der seit Jahren hartnäckigsten Aberglauben: Unter gewissen Personen geht der Aberglaube umher, die Cornet Glacen aus den Lebensmittelgeschäften beinhalten Nikotin, damit die Kinder in der Jugend bei der ersten Zigarette ein starkes Verlangen nach rauchen haben, anstatt sich davor zu ekeln. Wenn man nun solchen Menschen, jedes Mal wenn sie Cornetglacen (oder Digitale Werbung davon sehen; vorbei laufen an Lebensmittelgeschäft wo Werbung davon zu sehen ist; einfach: wenn davon die Rede ist) kaufen, auf dem Screen in den Switch Kurz Livevideos rauchende Personen oder Themen betreffend Nikotin sehen, dann kann sich dieser Aberglaube zur Verschwörungstheorie festigen. Anders ausgedrückt: Können Menschen welche an Zeichen ausserhalb der digitalen Welt glauben, dies auch auf die digitale Welt übertragen?]

"Je öfter ich also über die Freundschaft nachsinne, desto nötiger erscheint es mir zu betrachten, ob man Freundschaft nur aus Schwäche und Bedürftigkeit begehrt, damit im Geben und Empfangen von Wohltaten ein jeder das, was er von aus nicht vermöchte, von anderen erhielte und dafür Gegendienste leiste - oder ob dies zwar ein eigentümlicher Zug der Freundschaft, aber doch noch ein anderer Grund, der ursprünglicher und edler und mehr der Natur unmittelbar entsprungen, vorhanden sei."

[Bedeutet Freundschaft: -Tauschpartner von Güter und Dienstleistungen; -Tauschpartner von Ideen (Gespräche; Briefe; Messages;]

"Deswegen scheint mir Freundschaft eher aus der Natur als aus Bedürftigkeit zu erwachsen und mehr aus der Zuneigung [Zu neigung; Neigung; Neigungen] des Herzens, im Bund mit einem gewissen Gefühl der Liebe, als aus der Berechnung, wieviel Nutzen diese Sache bringen möchte." "Lieben wir doch in gewisser Weise ihrer Mannestugend und ihrer Rechtschaffenheit wegen auch solche, die wir nie gesehen haben."

[Streng genommen erhalten wir Inspiration und geben hierfür nichts im Gegenzug: einseitiger Tauschpartner von Ideen]

[Neid: Auch bei Neid verhält es sich ähnlich wie mit dem abgeleiteten Kampftrieb. (Siehe Norbert Elias für verwendeten Begriff). Neid kann abgeleitet werden. Beispiel: Beneidete Person (Neidobjekt) besitzt Eigenschaften. Dann Neid bei Menschen mit ähnlichen Eigenschaften empfinden: -ähnliches Aussehen -ähnliche Herkunft -ähnliche Körpergrösse -ähnliche Aura (Gesamtwirkung) -ähnlicher Akzent -usw. Sich dann die Realität zurecht legen um eigene Defekte zu verbergen. Weshalb auch das Phänomen: eine Person hat ausländische Frau und macht den Anschein Fremdenhasser zu sein. In der allgemeinen Begründung kann jene Person jedoch keinen Fremdenhass empfinden da die eigene Frau Ausländerin. Eine Art Legitmierung dem Neid freien Lauf zu lassen. Solch eine Person kann sehr wohl Neid empfinden. Neid gegenüber Personen welche ihm „seine“ Frauen wegnehmen. Nimmt dann aus trotz fremde Frau und lässt Frauen (Landsleute) für sein eigenes „Versagen“ büssen. (Abgeleiteter Neid: die Frau, da Teil des „Neidobjektes“).]

[Beispiel: Wenn in einem Land einige Fussballer eine bestimmte Herkunft haben. Dann kann sich der Neid einer Gesamtbevölkerung auf fünf Menschen konzentrieren (Neidobjekt). Der abgeleitete Neid kann dann aber einen viel grösseren Kreis miteinschliessen. Personen mit ähnlicher Herkunft. Wenn dann noch der „Flamur“ (=die Flagge) mit den Händen gebildet wird, dann ist dies für den Neider der nachträgliche Beleg, dass die gesamte Bevölkerung mit jener Herkunft der Schweiz gegenüber nicht loyal ist (Übertragung vom Neidobjekt auf die abgeleiteten Merkmale: kann zum Beispiel sich auch auf ähnlichen Haarschnitt beziehen, auch wenn eine Person diesen Haarschnitt unabhängig vom Neidobjekt zugelegt hat). Der abgeleitete Neid ist für Normalos spürbar auch wenn der Normalo keinen Bezug zu Fussball hat (sich inhaltlich also überhaupt nicht äussert). Dieses Spürbare kann über das Grundeinkommen ins Gleichgewicht gebracht werden.]

[Bei der abgeleiteten Kampflust verhält es sich ähnlich (siehe Norbert Elias): Menschen sehen sich Kämpfe (Boxkampf) an um eigene Kampflust zu befriedigen. Person auf Bildschirm führt sozusagen den eigenen Konflikt aus. Ausgewählt werden Personen mit eigenen Eigenschaften (vielleicht auch so wie man gern wäre) als Vor Bild Objekt. Wenn jetzt aber eine Person an die Spitze kommt welche nicht den eigenen Eigenschaften entspricht, dann kann Neid und mit der Zeit auch abgeleiteter Neid entstehen. Die Lösung ohne Grundeinkommen wäre dem Neider einfach zu erklären, dass zu verschiedenen Zeiten andere an der Sportspitze sind. Je nach dem welches Land oder welche Schicht gerade am meisten „leidet“. Auf dem Fussball-Spielplatz sind eher jene zu finden welche zuhause auf engem Raum leben. Die Fäuste fliegen früher dort wo viele auf einem Raum sitzen und die üblichen Familienstrukturen (keine Integralsicht) nicht vorhanden sind. Hat mit Herkunft nichts zu tun. Assoziation mit der Herkunft verstärkt den Neid.]

[Wen spricht Cicero hierbei an?]

"Denn wenn der Nutzen Freundesbande schmiedete, so löste er sie auch wieder, sobald er sich veränderte; aber weil die Natur sich nicht verändern kann, darum sind wahre Freundschaftsbünde immerdauernd."

[Und zuvor]

"Der Africanus meiner bedürftig? Nicht im geringsten, beim Herkules, aber ich auch nicht seiner! Aber ich habe ihn aus einer Art Bewunderung seiner Mannestüchtigkeit liebgewonnen, er mich hinwiederum ob einer vielleicht nicht gaz ungünstigen Meinung, die er von meiner sittlichen Haltung hatte; täglicher Umgang hat das Wohlwollen noch gemehrt." "Von dieser Ansicht weichen die weit ab, die nach des Viehes Weise alles auf die Sinnenlust beziehen; und das ist nicht verwunderlich. Zu nichts Erhabenem, zu nichts Grossartigem und Göttlichem an eine so niedrige und verachtenswerte Sache hingeworfen hat. Deshalb wollen wir solche Leute bei unserem Gespräch ausschliessen, ..."

[Cicero behandelt Thema Lust bereits bei Cato der Ältere über das Alter]

"Er sagt, die Menschen hätten von der Natur keine verheerendere Pest bekommen als die Lust; in gierigem Verlangen nach ihr liessen sie sich blindlings und hemmungslos dazu aufreizen, in ihren Genuss zu kommen. Daraus entstehe Vaterlandsverrat, politische Zerrüttung, heimliche Absprache mit den Feinden, kurzum es gebe kein Verbrechen, keine Missetat, zu der nicht das Verlangen nach der Lust antriebe. Doch Unzucht, Ehebruch und jede Schandtat solcher Art werde durch keine andere Verlockung hervorgerufen als durch die der Lust ... sei nichts so feindlich wie die Lust." "Deswegen sei nichts so abscheulich wie die Lust, sofern sie jedenfalls dann, wenn sie stärker sei und länger dauere, das ganze Licht des Geistes auslösche." "Wozu das? Damit ihr einseht, dass wir, falls wir die Lust nicht durch Vernunft und Weisheit verschmähen könnten, dem Alter dafür herzlich dankbar sein müssten, dass es uns dazu bringe, keine Lust auf das zu haben, was wir nicht dürften." "Die Lust behindert ja die Überlegung, sie ist die Feindin der Vernunft, sie blendet sozusagen die Augen des Geistes, und sie verträgt sich überhaupt nicht mit der Tugend."

"Doch ich und Flaccus waren keinesfalls von der Berechtigung einer so schändlichen und so verwerflichen Willkür zu überzeugen, die mit der persönlichen Schmach noch die Entehrung des Amtes Verband." "...es gebe in Athen einen gewissen Mann, der mit dem Anspruch eines Weisen auftrete und der behaupte, alle unserer Taten seien nach dem Massstab der Lust zu bemessen." "Doch wenn man der Lust irgend etwas zubilligen muss, weil man ihren Lockungen ja nicht leicht wiedersteht (treffend bezeichnet Platon ja die Lust als Köder des Bösen, da sich die Menschen wie Fische von ihr fangen lassen), dann kennt das Alter zwar keine unmässigen Festmähler, ab bescheidenen Gastmählern kann es sich aber doch erfreuen." "Als Curius einmal am Herd sass und die Samniten ihm eine grosse Menge Goldes brachten, wies er sie ab. Er sagte nämlich, nicht der Besitz von Gold scheine ihm ehrenvoll, sondern die Herrschaft über die, die Gold besässen. Konnte so hoher Sinn das Alter nicht erfreulich machen? Ich komme aber auf die Bauern zurück, um nicht von meiner eigenen Linie abzuweichen."

"Allerdings hat er [Scipio Africanus] behauptet, es sei nichts schwerer, als dass eine Freundschaft bis zum letzten Lebenstage fortbestehe. Denn dass das gleiche nicht für zwei gleich förderlich sei, geschehe öfter, [Interessen] oder dass man über den Staat nicht gleicher Ansicht sei; [der Staat ist stets ein Ausdruck der Interessen] auch wandelten sich oft die Grundsätze der Menschen, sagte er, durch Unglück oder weil das Alter zu drücken beginne." [Freundschaft ist somit eine Art Interessengemeinschaft: Interessen gemein sam haben; gemeinsame Interessen. Cicero betrachtet nur die Freundschaft zwischen Männern. Jene zwischen Frauen wird nicht herangezogen. Literatur zur Definition der Freundschaft zwischen Frauen? Literatur zur Allgemeinen Definition von Freundschaft?] "Streit durch Heiratsabmachung oder wegen eines sontigen Vorteils" "wenn sie um ein Amt in Streit gerieten;" "die Geldgier" "Wetteifer um Ehre und Ruhm"

[Cicero zeigt auf was falsch verstandene Freundschaft ist]

"Tiefe und meist gerechtfertigte Zerwürfnisse entstünden auch, wenn man von Freunden etwas fordere, das nicht recht sei; dass sie etwa unserer Sinnenlüste Diener oder Helfer bei ungerechtem Handeln seien;"

[Es ist keine Freundschaft wenn ungerechtes Handeln verlangt wird.]

"die das verweigern, und sei es auf noch so ehrenhafte Weise, werden doch von jenen, denen sie nicht willfahren wollten, angeschuldigt, sie verletzen das Recht der Freundschaft."

[Es ist keine Feindschaft wenn man dann "Nein" sagt.]

"Jene aber, die vom Freund alles zu fordern wagten, erklären schon durch das Stellen der Forderungen, dass sie ihrem Freund zuliebe alles tun würden."

[Das ist in etwa ähnlich heuchlerisch (heuchlerisch da es von einer Parallelwelt ausgeht: einseitiger Tausch: Idee gegen Handeln) wie wenn man sagt: "wenn ich reich wäre, dann würde ich dir auch alles zahlen".]

"Es ist also keine Entschuldigung für dein Vergehen, wenn du dich wegen deines Freundes vergehst;" "Wir dürfen also nicht einmal argwöhnen, dass einer dieser Männer von seinem Freund etwas gefordert habe, was gegen die Treue, [seinen Worten treu verhalten?] gegen den Eid oder [Eid nach gutem Glauben zu verhalten?] gegen das Staatswohl gewesen wäre." [Gemeinschaftswohl?][Herkunft von Treu und Glauben? Sich treu den geäusserten Worten verhalten und nach gutem Glauben zu entscheiden? Also das was man in einer bestimmten Situation (Umstand und Zeitpunkt) als richtiges Handeln einschätzt (zu wissen glaubt).] "es wäre aber gleichermassen Unrecht, derartiges auf eine Bitte hinzu tun wie zu erbitten."

"Das also soll als unverbrüchliches Gesetz der Freundschaft gelten, dass wir weder -um schimpfliche Dinge bitten -noch sie vollbringen, wenn wir darum gebeten werden." "Dies also soll als oberstes Gesetz der Freundschaft gelten, dass wir von den Freunden nur Ehrenhaftes fordern," "um der Freunde willen nur Ehrenhaftes tun"

"Teils sei übertriebene Freundschaft zu vermeiden, damit sich nicht einer um viele kümmern müsste; genug und übergenug sei es, dass ein jeder für sich und seine Angelegenheiten sorge; in fremde sich allzu sehr einzulassen, sei beschwerlich. Am bequemsten sei es, die Zügel der Freundschaft möglichst lang zu lassen, damit du sie nach Belieben anziehen oder lockern magst. Das Haupterfordernis für ein glückliches Leben sei, von Sorgen frei zu sein; dessen aber könne der Geist sich nicht erfreuen, wenn einer gleichsam für mehrere die Wehen haben sollte."

[Durch Integralsicht kann dies auf erwünschenswertes Verhalten erweitert werden ohne Einmischung in Leben anderer.]

[Cicero behandelt auch nicht folgendes Thema: Menschen welche sich in hoher Geschwindigkeit weiter entwickeln, können nur Freundschaften aufrecht erhalten mit Personen welche eine ähnliche Entwicklung mitmachen. Solche Menschen haben zudem zu verschiedenen Stationen im Leben sogenannte Nostalgiefreundschaften: jemanden treffen um sich an die damalige Zeit besser zurück zu erinnern. Dann die Beraterfreundschaften: in weiter entwickelten Gesellschaften haben sich Personen welche von vielen Personen und oft um Rat gefragt werden zu Beratungsfirmen entwickelt. Dann aber auch das Thema: Sobald man durch eine neue Sphäre geht, Gefahr zu laufen dort eine sogenannte "Hände-halte-Freundschaft" zu entwickeln, aus der dann die "Hände-aufhalte" oder "Hände-zurückhalte"-Freundschaft wird, sobald man weiter aufzusteigen versucht. Aus dieser Erfahrung heraus von Anfang an sobald man in die neue Sphäre gelangt darauf Acht geben, keine Freundschaft einzugehen, da der Aufenthalt in jener Sphäre auch nur von kurzer dauer sein wird. Zusammengefasst: unterschiedliche Definition von Freundschaft. Abstrakte Freundschaft: -jemanden unterstützen, welcher als Dank einen anderen unterstützt. -erhaltene Unterstützung weiter geben]

[Nicht zu verwechseln mit der Liebesbeziehung: In der Freundschaft sucht man eher das gleiche. [Freundschaft ähnelt der Selbstliebe: evtl. ist das Ziel das inkremental Improvement. Sehen was beim realen Selbstbild ein wenig besser ist als bei sich selber. Aneignung dessen zur Weiterentwicklung.] In der Liebe sucht man eher ein Gegenstück. Das was man selber nicht hat und sich nicht "intern" aneignen kann wird "extern" hinzugefügt. Wenn man rechts ist, dann eher jemanden auf der linken Seite um sich gegenseitig zu ergänzen bzw. die Waagschale zu halten (und umgekehrt) und so als Gesamtwirkung eine Mitte erreichen. Was sucht sich eigentlich die absolute Mitte zur (Liebes-) Ergänzung? -eine absolute Mitte (wird dann aus Liebe Freundschaft?) -eine absolute Linke? -eine absolute Rechte? -die absolute Linke und absolute Rechte zusammen?]

[Bei Stars wird oft behauptet, sie seien nur Gefässe. Also Formen welche beliebig aufgefüllt werden können. Bei näherem betrachten merkt man, dass es sich genau umgekehrt verhält. Es sind Inhalte welche verschiedene Formen annehmen können. Oft wird von Aussen (durch Management) versucht die innere Waagschale von Stars beim durchbrechen der Sphären im Gleichgewicht zu halten. Funktioniert kaum über einen längeren Zeitraum. Evtl. ist dort das Problem, dass Stars eine Art absolute Mitte sind bzw. der absolute Mitte sehr nahe kommen. In diesem Zusammenhang auch: Warum heissen sie eigentlich Stars? Weil etwas Unerreichbares? Oder wegen der Sternschnuppe? Weil in hoher Geschwindigkeit Sphären durchbrochen werden?]

[Versuch einer Defintion von absoluter Linke und absoluter Rechte: Absolute Linke: Das Gefühl oder Selbstvorwurf für eine Person nicht dagewesen zu sein. Die Zeit nicht genutzt zu haben mit jener Person (die endliche/verlorene) Zeit verbracht zu haben. Danach Gedankenkonstrukt auf diesem Momentum neu aufbauen. Ich muss für andere da sein: auf Abruf. (Kann von anderen als bevormundend wahrgenommen werden). Einstellung: -Wer nicht für andere da ist, ist nicht gut. -Ich gehöre nur mir. Absolute Rechte: Das Gefühl oder Fremdvorwurf für mich nicht dagewesen zu sein. Die Zeit nicht genutzt zu haben mit mir (die endliche/verlorene) Zeit verbracht zu haben. Danach Gedankenkonstrukt auf diesem Momentum neu aufbauen. Andere müssen für mich da sein: auf Abruf. (Kann von anderen als vernachlässigend wahrgenommen werden). Einstellung: -Wer für sich nicht sorgen kann, ist nicht gut. -Du gehörst nur mir. Allgemein: Nur weil jemand behauptet links zu sein, heisst es nicht dass es stimmt. (umgekehrt bedeutet dies nicht dass es sich um eine willentliche Irreführung handelt) Nur weil jemand behauptet rechts zu sein, heisst es nicht dass es stimmt. (umgekehrt bedeutet dies nicht dass es sich um eine willentliche Irreführung handelt)]

[Das Spektrum an absoluter Mitte: In der absoluten Mitte können sich Menschen befinden welche nicht gebildet sindIn der absoluten Mitte können sich auch Menschen befinden welche nicht gebildet sind / sich nicht weiter mehr weiter bilden: falls der Begriff absoluter Anfang verwendet wird, also die Zeitkompente inklusive. Durch das nicht-erklären-können der Zusammenhänge haben sie dann den Eindruck die Welt werde gelenkt. Weshalb Verschwörungstheorien entstehen. Statistisch gesehen muss die Gesamtbevölkerung der Welt Teil der Mitte sein. Weshalb insgesamt eine Art Kohäsion auf der Welt zu finden ist. Da jedoch ein grosser Anteil der Mitte (relativ gesehen) nicht gebildet ist, entstehen falsche Theorien welche eine Art Lenkung vermuten: Weshalb dann auch die Schlussfolgerung "wir werden gelenkt". Der einzelne Mensch lenkt sich aber selber: -nach links -nach rechts -in der Mitte nach unten -in der Mitte nach oben Sich lenken lassen bedeutet zulassen gelenkt zu werden. Es ist also eine eigene Entscheidung des Zulassens. Deshalb: der einzelne Mensch lenkt sich selber.]

[Angenommen das Grundeinkommen wird eingeführt: Darf oder soll man dann über Social Media erzieherische Algorithmen einführen? Menschen welche ihre Mitte verloren haben durch Gegendarstellung vom Abrutsch zur Linken und Rechten verhindern? Oder ist dies ein unzulässiger Eingriff? Darf man allerhöchstens die Algorithmen so einstellen, dass keine Verstärkung der Tendenzen herbei geführt wird? Also Linke und Rechte Tendenzen nicht verstärken dürfen? Oder soll gar das Gegenteilige getan werden: Vom "Bösen" versuchen lassen um das "Gute" natürlich zu filtrieren? Hierbei das Folgende bedenken: Es ist nicht einfach eine Gesellschaft aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es ist schwieriger sie im Gleichgewicht zu behalten. Hierbei das Folgende bedenken: Es ist nicht einfach eine Gesellschaft aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es ist schwieriger sie im Gleichgewicht zu behalten. Typische Methoden um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen: stosse in die Gegenrichtung, dann fällt das Ziehen in die eigene einfacher. (unabhängig ob die eigenen Position links oder rechts ist: wie wenn eine Kugel aus einem Graben mit Leichtigkeit hinaus befördert werden soll).]

"Andere wieder behaupten, sagen sie, in weit unmeschlicherer Weise, dass man des Schutzes und der Hilfe, nicht des Wohlwollens und der Liebe wegen Freunde suchen müsse, so dass also, wer die geringste Stärke und die wenigsten Kräfte besitze, nach Freunden am eifrigsten verlange."

"dass es nichts gibt, das eine Sache solchermassen anlockt und an sich zieht, wie Charakterähnlichkeit Freundschaft"

[Freundschaft bedarf somit einem ähnlichen Charakter: keine zu grossen Unterschiede damit kein unüberbrückbarer Neid entsteht.]

"Nichts ist ja begieriger nach dem ihm Ähnlichen..."

[zweischneidiges Schwert: weshalb grösste Feindschaft aus Freundschaft entsteht: Cicero erwähnt dies an anderer Stelle. Somit hindert neben dem Neid auch die Gier (be gier ig) die Freundschaft.]

"dass zwischen guten Menschen ein gleichsam notwendiges Wohlwollen statthaft, das als Quelle der Freundschaft von der Natur bestellt wurde."

[Freundschaft beinhaltet gegenseitiges Wohlwollen.]

"Auch scheinen mir Leute, die um des Vorteils willen Freundschaft heucheln, die liebenswerteste Verknüpfung in der Freundschaft aufzuheben."

[Gründe für das vorheucheln der Freundschaft des Vorteils willen: -man kann nichts im Gegenzug anbieten (aus eigener Schuld oder nicht eigener Schuld): wird zu oft zu streng bestraft. Wenn nicht aus eigener Schuld, so kann trotzdem Freundschaft entstehen: wenn Gegenangebot aus freien Stücken in der Zukunft kommt, dann darf von Freundschaft gesprochen werden. Problem: Restriktiv oder offensiv Vorgehen? Wem schenkt man den Vertrauensvorteil? Wem nicht? Oder auch: bin genug stark und lerne auch dann wenn sie nicht erwidert wird: die Erfahrung als selbsterstelltes Gegenangebot.) -Nutzen der höheren Position wohlwissend die andere Seite kann nicht Nein sagen (Furcht vor Ächtung, Hoffnung auf Reputationsgewinn durch Umgang mit der Person in höherer Position): wird teilweise von tieferer Postion lang hingenommen bis zum kommentarlosen Kontaktabbruch. Woraus auch Tyrannei enstehen kann: höhere Position sieht sich in der Freundschaft nicht erwidert und holt sich was ihr (aus ihrer Sicht) zusteht. Evtl. in beiden Fällen aufklären man sei noch nicht in der Lage die Freundschaft zu erwidern.]

"indessen wundert mich, wie er bei seinem bekannten Hochmut und seiner Unzulänglichkeit überhaupt jemanden zum Freunde haben konnte. Denn wie der Charakter dieses Mannes, von dem ich sprach, sich keine wahren Freunde werben konnte, so schliesst die Macht vieler Allzumächtiger treue Freundschaft aus."

[Freundschaft ist auch dort nicht zu finden wo: -die Charakterzüge Hochmut oder Unzulänglichkeit beinhalten -grossse Macht vorhanden ist]

"Es ist aja nicht allein das Glück an sich schon blind, sondern macht auch die zumeist zu Blinden, die es umfangen hat: daher überheben sie sich in der Regel in Stolz und anmassung, und es kann Unerträglicheres nicht geben als solch ein unverständigs Schosskind des Glücks."

[Weshalb dann auch das Gegenstück: die sogenannte 'spartanische' Erziehung. Bei Glück nicht nur an Geld denken.]

"Und auch das kann man sehen, dass Männer, die ehedem von umgänglicher Gemütsart waren, durch Befehlsgewalt, Macht und Erfolge umgewandelt, ihre alten Freunde verachten und sich um neue bemühen."

[Kann man diese Verachtung nicht auch überwinden?]

"Freunde aber bleiben eines jeden beständiges und sicheres Besitztum; und wenn auch jene Dinge blieben, die gleichsam nur Geschenk des Schicksals sind, so könnte doch ein Leben, das nicht durch Freunde verschönt und ganz verlassen ist, nicht erfreulich sein. Doch hiervon genug."

[Was wäre Ciceros Einstellung heute wo dank technischer Erfahrung viel mehr Touchpoints mit anderen Menschen vorhanden sind? Hat sich Cicero hierbei zu einer Aussage hinreissen lassen um dem Inhalt seiner Schrift mehr Bedeutung zu geben? Treffen diese Eigenschaften nicht einzig und allein auf Bildung zu: "Bildung aber bleibt eines jeden beständiger und sicherer Besitztum"]

"Es gilt nun noch genau zu bestimmen, welches die Grenzlinien und Marksteine der Wertschätzung in der Freundschaft sind. Hierüber sehe ich drei Meinungen, von denen ich indessen keine billige."

"Denn wie vieles, das wir unsertwegen niemals täten, tun wir um der Freunde willen" "Die zweite Ansicht beschränkt Freundschaft auf gleiche Dienstfertigkeit und Zuneigung. Das aber heist doch wahrlich die Freundschaft allzu kümmerlicher und kleinlicher Berechnung unterwerfen, wenn man das Verhältnis von Empfangenem und Gegebenem gleichmachen wollte. Reicher und verschwenderischer scheint mir wahre Freundscahft und nicht engherzig darauf bedacht, ja nicht mehr auszugeben als sie eingenommen;"

"was Scipio am meisten zu tadeln pflegte. Er sagte, es hätte kein der Freundschaft findlicherer Ausspruch gefunden werden können als die Äusserung jenes Mannes, der gesagt, man müsse so lieben, wie wenn man einmal hassen würde." "Wie könne denn einer dem Freund sein, dessen Feind er auch sein zu können glaubt!"

[Soll man Freundschaften mit dem Hintergedanken pflegen, dass irgendwann mal daraus eine Feindschaft enstehen könnte?]

"Deshalb ist diese Vorschrift, von wem immer sie sei, geeignet, die Freundschaft zu vernichten. Man hätte eher den Grundsatz aufstellen sollen, solche Sorgfalt bei dem Erwerb von Freunden anzuwenden, dass wir niemals einen zu lieben begännen, den wir hassen könnten."

"Schwach ist unsere Natur, wenn sie die Macht verachten soll!"

[Freundschaften zerbrechen an Macht, da Streben danach als Legitimierung angesehen wird.]

"Und haben sie die Macht unter Missachtung der Freundschaft erlangt, so glauben sie, das würde in Vergessenheit geraten, weil die Freundschaft ja nicht ohne triftigen Grund missachtet worden sei."

"Daher findet man wahre Freunschaft sehr schwer bei Männern, die Ämter haben oder im öffentlichen Leben stehen."

[Redewendung ändern: Von "Streben nach Macht" in "Flucht vor Ohnmacht" umwandeln.]

"Zwar sagt Ennius richtig: 'Gewissen Freudn erkennt im Ungewissen man', doch überführen zwei Fälle die meisten Menschen des Leichtsinns und der Schwäche: -wenn sie entweder den Freudn in ihrem Glück verachten oder -in seinem Unglück verlassen." "... denn nichts ist beständig was untreu ist."

[Treue: so handeln dass hinterher keine Reue empfinden muss] [verachten: nicht achten; evt. lehnt sich der Begriff achten an die Zahl Acht: gleichbedeutend mit Unendlich: dann bedeutet nicht achten, dass etwas endlich ist: eine endliche Beziehung: wird eine Beziehung als endlich angesehen (nicht potentiell unendlich) so ist man unachtsam/nicht achtsam/verachtend ggü jener Person]

"Ungleichheit des Charakters hat Verschiedenheit der Neigungen zur Folge, deren Unähnlichkeit die Freundschaft trennt. Aus keinem anderen Grund könne die Guten den Ruchlosen, die Ruchlosen den Guten nicht Freund sein, als weil zwischen ihnen der denkbar grösste Abstand in der Lebensführung und ihrem Streben besteht."

[Cicero behandelt auch nicht das Thema Bündnis.]

"... was du von deinem Freunde fordern und was du dulden magst, dass man es von dir verlange."

[Allgemeine Gedanken zum Thema Grundeinkommen: Die überzeugendsten Argumente des Grundeinkommens finden sich in der psychologischen Tiefenanalyse von Cicero's Ansichten der Freundschaft.]

"das es in der Freundschaft kein schlimmeres Verderben gibt als Scharwenzeln, Schmeicheln und Liebedienern" "Also geschieht es, dass den Schmeichlern sein Ohr am meisten der leiht, der sich selber schmeichelt und der an sich selbst am meisten Wohlgefallen hat." "Das ist keine Freundschaft, wenn der eine die Wahrheit nicht hören will, der andere zur Lüge bereit ist." "Stets vergrössert der Schmeichler das, was der, nach dessen Wunsch er redet, gross haben will."

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