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  • Writer's pictureFlamur Shala Grendel strasse 19 6004 Luzern

Max Weber Schriften zur Soziologie [24.10.2022]


[Lachen ist gesund. Bild von Flamur Shala am 16.12.2022]


[Gedanken zum Grundeinkommen von Flamur Shala bis zum 24.10.2022]


"Max Weber Schriften zur Soziologie: Wirtschaft und Gesellschaft Einleitung Die sozialen Gründe des Untergangs der antiken Kultur Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie 1. Sinn einer verstehenden Soziologie 2. Verhältnis zur Psychologie 3. Verhältnis zur Rechtsdogamtik 4. Gemeinschaftshandeln 5. Vergesellschaftung und Gesellschaftshandeln 6. Einverständnis 7. Anstalt und Verband Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen 1. Wesen der Wirtschaft. Wirtschafts-, wirtschaftende und wirtschaftsregulierende Gemeinschaft 2. Offene und geschlossene Wirtschaftsbeziehungen 3. Gemeinschaftsformen und ökonomische Interessen Die Hausgemeinschaft und ihre Auflösung 1. Die Hausgemeinschaft 2. Die Auflösung der Hausgemeinschaft: Änderungen ihrer funktionellen Stellung und zunehmende Rechenhaftigkeit. Entstehung der modernen Handelsgesellschaften 3. Die Entwicklung zum Oikos Markt Die Wirtschaft und die Ordnungen 1. Rechtsordnung und Wirtschaftsordnung 2. Rechtsordnung, Konvention und Sitte 3. Bedeutung und Grenzen des Rechtszwangs für die Wirtschaft Macht und Herrschaft Klassen, Stand, Parteien Bürokratie Patrimonialismus Charismatismus Umbildung des Charisma Charisma und Disziplin"


"... praktische Werturteile und höchste Wertideen die wissenschaftlichen Arbeiten eines Forschers anleiten. Daher wird man gerade bei soziologischen Schriften die höchsten Wertideen und Werturteile des Autors kennen lernen wollen" "Als Liberaler befürwortete Weber die Ideen des freien wirtschaftlichen Wettbewerbes, aber er sah in ihm einen Kampf der Interessen und bewahrte sich ein durch Marx geschärftes Auge für die Konsequenzen des modernen Kapitalismus."


"Der Geist des modernen Kapitalismus ist nach Weber durch zwei Dinge ausgezeichnet: a) durch die Idee des Berufsmenschentums und b) durch die Idee, Gewinn als Kapital zu reinvestieren Um diesen kapitalistischen Geist zu veranschaulihcen, zitiert Weber Benjamin Franklin: 'Bedenke, dass die Zeit Geld ist; wer täglich zehn Schillinge durch seine Arbeit erwerben könnte und den halben Tag spazieren geht, oder auf seinem Zimmer faulenzt, der darf, auch wenn er nur sechs Pence hat nebendem noch fünf Schillinge ausgegeben oder vielmehr weggeworfen. Bedenke, dass Geld von einer zeugungskräftigen und fruchtbaren Naturi ist. Geld kann Geld erzeugen und die Sprösslinge können noch mehr erzeugen und so fort.' " [Wahrscheinlich eine der ersten Definitionen von Opportunitätskosten.]


"Das Wesentliche am zweiten Idealtypus, an der protestantischen Ethik, fasst Weber als innerweltliche Askese zusammen und entwickelt diesen Gedanken anhand sorgfältiger Studien des Calvinismus und dessen Seelsorgeliteratur. Calvin war ein Gegenspieler Luthers und glaube an die Prädestination, also daran, dass von Ewigkeit her alles determiniert sei und dass daher Gott auch schon von Ewigkeit her diejenigen erwählt haben müsse, die er selig machen wolle, wie auch umgekehrt, dass er diejenigen schon von Ewigkeit her verdammt haben müsste, die er nicht selig machen wolle." "... dass Protestanten ihre Sünde und Schuld alleine auf sich nehmen müssen, daher vereinsamen und sich leichter von der sozialen Gruppe, der sie angehören, abspalten lassen. Durkheim hatte hieraus den Verfall der sozialen Dichte und das moderne anomische, dass heisst ungeregelte Verhalten abgeleitet."


[Würde Calvin behaupten dass man auch von Natur aus Protestant sei? Im Sinne von: man ist prädestiniert Protestant zu sein? Anders gesagt: ist man Protestant bevor man es weiss? Woher kommt der Begriff Protestant? Was ist wenn jemand über einen Zeitraum von 20 Jahren von der Umwelt zur Askese gezwungen wird und deshalb seiner Natur völlig widersprechend über einen längeren Zeitraum in Verzicht leben kann? Naturgemäss würde man dann eine solche Person anders einteilen. Nur ist seine Umwelt bereits Teil seiner Identität geworden. Es kommt also zum Fehlurteil: man stelle sich Analysetools der Natur eines Menschen vor: wer der die Umwelt anders geformert wurde, wird falsch eingeteilt. Gilt dann ein solcher Mensch in den Augen von Calvin als Protestant? Falls ja, was ist das ausschlaggebende Kriterium: -in Askese leben können? -in Askese leben wollen? -Was ist wenn jemand eine zeitliche Abfolge von Askese und Luxus braucht? Völlige Askese von Montag bis Freitag und dann Luxus von Samstag bis Sonntag, wobei als Luxus nicht nur das zur Verfügung stehen von Materiellem gemeint ist, sondern auch die völlig frei einzuteilende Zeit: bsp. sich in der Natur aufhalten: was würde Calvin dazu sagen? Ist das folgende damit gemeint.]


"Max Weber unterscheidet eine ausserweltliche und eine innerweltliche Askese. Die ausserweltliche Askese ist eine systematische Suche nach Gott, bei der man sich aus der Welt zurückzieht und durch Gebete, Rituale und andere Mittel in direkten Kontakt mit Gott tritt. ... Bei der innerweltlichen Askese der Protestanten hat die rationale Lebensführung das Ziel, die Alltagswelt völlig zu durchdringen, statt sie zu verlassen. Deswegen drückt sie sich innerweltlich und im Alltag als Tüchtigkeit im Beruf aus. Aber eben dies ist auch ein wesentlicher Zug des kapitalistischen Gesites: 'Der Gelderwerb ist - sofern er in legaler Weise erfolgt - innerhalb der modernen Wirtschaftsordnung ds Resultat und der Ausdrcuk der Tüchtigkeit im Beruf und diese Tüchtigkeit ist, wie nun unschwer zu erkennen ist, das wirkliche A und O der Moral Franklins, wie sie in der zitierten Stelle ebenso wie in allen seinen Schriften ohne Ausnahem uns entgegentritt." "Die innerweltliche Askese des Protestantismus hat den modernen Berufsmenschen geschaffen, der zum kapitalistischen Geist gehört." [Ohne entsprechenden Berufsmensch erlischt dieser Geist. Was ist also der moderne Berufsmensch?]


[Teil des Protestantismus und damit des kapitalistischen Geistes ist das Wechselspiel zwischen Askese und Luxus. In Askese leben um den Luxus besser zu geniessen. Und sich im Luxus (materiell und auch Frei(e)zeit(einteilung) entspannen bis die Askese wieder zurück ruft.]

"Und halten wir nun noch jene Einschnürung der Konsumtion mit dieser Entfesslung des Erwerbsstrebens zusammen, so ist das äussere Ergebnis naheliegend: Kapitalbildung durch asketischen Sparzwang. Die Hemmungen, welche dem konsumtiven Verbrauch des Erworbenen entgegenstanden, mussten ja seiner produktiven Verwendung: als Anlagekapital, zugute kommen." "Damit ist dann die eigentliche Protestantismus-These Webers bewiesen: 'Einer der konstitutiven Bestandteile des modernen kapitalistischen Geistes, und nicht nur dieses, sondern der modernen Kultur: die rationale Lebensführung auf Grundlage der Berufside, ist - das sollten diese Darlegungen erweisen - geboren aus dem Geist der christlichen Askese."


[Aufgrund der Robotisierung der Betriebe werden viele Berufe nicht mehr vorhanden sein und auch nicht durch andere Berufe ersetzt: damit fällt der moderne Berufsmensch weg. Wenn nicht nur der Wille zur Askese vorhanden ist sondern man dazu auch tatsächlich in der Lage ist, so stellt sich immer noch die Frage der moderne Berufsmensch sein wird. Vor etwa einem Jahr an der HSG stellte eine angehende Studentin die Frage an einen Zukunftsexperten aus dem Ausland: Was denn diese sogenannten neuen Berufe sein werden. Auf die Frage wurde nicht wirklich eingegangen. Wenn also der Berufsmensch wegfällt so hinterlässt der protestantische Kapitalismus ein ideelles Vakuum. Das Vordringen in dieses Vakuum aufzuhalten gleicht dem Quijotes Kampf gegen die Windmühlen. Wie will sich der protestantische Kapitalismus in der Welt automatisierter Betriebe positionieren um seine Heerscharen asketisch disziplinierter Menschen nicht dem Schicksal zu überlassen. Wie wird eine solche Frage in einem dezentral organisierten Geflecht beantwortet?]


"Die Soziologie bildet Typenbegriffe und sucht generelle Regeln des Geschehens. Im Gegensatz zur Geschichte, welche die kausale Analyse und Zurechnung individueller, kulturwichtiger, Handlungen, Gebilde, Persönlichkeiten erstrebt. ... Doch während die Geschichte beim Verständnis stehenbleibt, ist es die Aufgabe der Soziologie, dieses Verständnis zu gebrauchen, um das Handeln kausal, das heisst: naturwissenschaftlich, zu erklären."


"... der Mensch ist immer mit dem anderen Menschen im Kampf, wenn nicht offen, dann verdeckt." [Stelle man sich die Menschheit in einem Kreis vor, so ist die absolute Mitte die einzige Person welche nur in der Verteidigung gewinnen kann.]

"Einverständnis ist für Weber im Kategorienaufsatz die objektiv abschätzbare Chance, dass das Handeln, das sich an Erwartungen des anderen orientiert, zu seinem Ziel kommt, weil die anderen die Erfüllung dieser Erwartungen billigen. Gemeinschaftshandeln ... heisst im Einverständis handeln. Allerdings kommt das Einverständnis nur durch die Grundlage aufeinander bezogenern Interessen zustande, und bei bestimmten Umständen kann Handeln, das sich am Einverständnis orientiert, dennoch einverständniswidrig sein." [Diese Werte kann man angenehm und annehmbar finden. Sie existieren dank dem Vorhandensein des modernen Berufsmenschen. Was geschieht mit diesen Werten wenn der moderne Berufsmensch nicht mehr existiert?]


"Aus diesen Prämissen folgt, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf ist (homo homini lupus) und dass alle Menschen miteinander im Kriegszustande leben." [Ist das so? Fall ja, verändert sich dies durch das Grundeinkommen? Ist eine Veränderung diesbezüglich erstrebenswert?]

"Webers Überzeugung, dass der Kampf zum Wesen des Menschen gehört, findet sich bei ihm schon 1896: Wer aber irdische Politik treiben will, der muss vor allen Dingen illusionsfrei sein und die eine fundamentale Tatsache: den unabwendbaren ewigen Kampf des Menschen mit dem Menschen auf der Erde, wie er tatsächlich stattfindet, anerkennen." "Später definiert Weber Kampf als Streben, den eigenen Willen gegen einen widerstrebenden anderen, unter Orientierung an den Erwartungen des Verhaltens des Andern, durchzusetzen. ... Der rohe Kampf kann zur ritterlichen Fehde, diese zum sportlichen Wettkampf, dieser wieder zur friedlichen Konkurrenz umgeformt werden, aber der ursprüngliche Kampf ist wie bei Hobbes nie wirklich zu verdrängen." [Mit dem Grundeinkommen kommt es zu einer weiteren Umformung: evtl. mehr als je zuvor: ein Kampf gegen sich selber.]


"Die Chance, den eigenen Willen tatsächlich gegen Widerstreben durchzusetzen, wird von Weber als Macht definiert."


"Webers drei reine Typen der Herrschaft basieren daher auf dreierlei Arten, diese Rechtmässigkeit der Herrschaft zu begründen: wird sie durch den Glauben an eine unpersönliche Ordnung begründet, die in verschiedene Zugeständigkeiten aufgespalten wird, und ordnet sich der Herr ihr ebenso unter wie der Verwaltungsstab und die Beherrschten, dann handelt es sich um die rational-legale Herrschaft; wird sie durch den Glauben an die Heiligkeit des Althergebrachten gestütz, dann handelt es sich um die traditionale Herrschaft; und wird sie durch die ausseralltägliche Hingabe an einen begnadeten Führer garantiert, dann handelt es sich um die charismatische Herrschaft (Charisma heisst Gnadengabe)." [Google Oxford Languages: Gnade = Gunst eines sozial, gesellschaftlich oder ähnlich Höherrangigen gegenüber einem sozial, gesellschaftlich oder ähnlich auf niedrigerem Rang Stehenden Charisma = besondere Ausstrahlung(skraft) eines Menschen -> siehe auch Notizen zum Adler Sonnen Auge: Ausstrahlung der Informationen über die Augen: die Nummer 1 ist jene Person welche die stärkste Ausstrahlungskraft über seine Augen hat.]


"Im Zusammenhang mit seiner Rechtssoziologie zerlegt Weber das Charisma in seine zwei Hauptbestandteile, ohne es beim Namen zu nennen: Eingebung seitens des charismatischen Führers und Einfühlung seitens seines Publikums. Schon hieraus ist ersichtlich, dass das Charisma nicht die Eigenschaft einer Person, sondern eine soziale Beziehung ist." [Somit besteht eine soziale Beziehung aus dem hin und her von Informationen zwischen zwei Personen. Diese Kommunikation findet nonverbal statt. Warum ist aber jemand writer (Eingebung) und jemand reader (Einfühlung)? Evtl.: Stenge genommen können beide Seiten readen und writen. Nur ist die Eingebungsseite besser in der Lage zu readen und kann stärker overwriten. Die Einfühlungsseite hingegen wird unbewusst gereadet und overwriten.]


"Gerade weil die charismatische Herrschaft formal so ungebunden ist, ist sie einerseits für Neuerungen zuständig und andererseits näher als die beiden anderen Formen der Herrschaft an deren Ausgangspunkt: der Macht. Das genaue Gegenteil von Charisma ist Disziplin." [Wie ist das gemeint?] "Beim charismatischen Handeln verläuft Macht individuell und ungleichförmig, es orientiert sich am konkreten Einzelfall und wirkt schöpferisch. Beim disziplinierten Handeln orientiert sich die Macht an generellen Regeln und verläuft in gleichförmigen, gut vorhersehbaren Bahnen. Neuerungen sind hier kaum zu erwarten."


"Der Zerfall der Hausgemeinschaft wird von Weber übrigens kulturhistorisch als das Produkt zunehmender Individualisierung und wirtschaftshistorisch als das Produkt der quantitativen Zunahme der ökonomischen Mittel erklärt, die individuell-differenziertes Leben innerhalb oder ausserhalb der Hausgemeinschaft erst möglich machen." [Hat dies auch mit der Durchdringung der Gesellschaft vom modernen Berufsmenschen zu tun? Wenn der moderne Berufsmensch wegfällt, bewegen wir uns dann wieder zur Hausgemeinschaft hin?]


"... bespricht Weber zwei ideelle Interessen, mit denen es die Religionen zu tun hat: einerseits, das Glück zu legitimieren, andererseits, vom Leiden erlöst zu werden." [Soll Glück und Leid im Grundeinkommen berücksichtigt bzw. ausbalanciert werden? Falls ja, wie? Was gilt als Glück und was gilt als Leid? Wie wird Glück und Leid definiert: Fremd- oder Eigenbetrachtung? Glück und Leid von Geburt her oder danach? Kann eine solche Unterscheidung genug genau getroffen werden? Ist eine solche Unterscheidung überhaupt sinnvoll?]


"Was die Beziehungen der Weltreligionen zur Wirtschaft angeht, so hat Weber auch in diesen Aufsätzen nachzuweisen versucht, dass nur der asketische Protestantismus eine kausale Beziehung zur kapitalistischen Erwerbswirtschaft moderner Prägung zustande bringen konnte." "Will man die Schichten, welche Träger und Propagatoren der sogenannten Weltreligionen waren, schlagwörtlich zusammenfassen, so sind dies für -den Konfuzianer der weltordende Bürokrat, für -den Hinduismus der weltordende Magier, für -den Islam der weltuntwerfende Krieger, für -das Judentum der wandernde Händler, für -das Christentum aber der wandernde Handwerksbursche" [Passen diese Schlagwörter? Kann so vereinfacht werden? Welchen Einfluss wird die Automatisierung (=Robotisierung) der Betriebe auf die jeweiligen Idealtypen haben? Welchen Einfluss wird das Grundeinkommen auf die jeweiligen Idealtypen haben?]


"Woher jene Kulturdämmerung in der antiken Welt?" "Das empanzipierte römische Weib und die Sprengung der Festigkeit der Ehe in den herrschenden Klassen hätten die Grundlagen der Gesellschaft aufgelöst. ... über die germanische Frau, jenes armselige Arbeitstier eines kriegerischen Bauern, fabelt, sprecht ähnlich Gestimmte ihm heute nach. In Wahrheit hat die unvermeidliche deutsche Frau so wenig den Sieg der Germanen entschieden, wie der unvermeidliche preussische Schulmeister die Schlacht bei Königgrätz." "Wir werden vielmehr sehen, dass die Wiederherstellung der Familie auf den unteren Schichten der Gesellschaft mit dem Niedergang der antiken Kultur zusammenhängt." [Wie ist diese Passage gemeint? Welche alternativen Begründungen kommen in Frage? Will er einfach nur provozieren um die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen? Oder meint er das ernst?] "Nur ein historisches Interesse besitzt das Schauspiel, das wir betrachten, allerdings eines der eigenartigsten, das die Geschichte kennt: die innere Selbstauflösung einer alten Kultur."


"Die Kultur des europäischen Altertums ist Küstenkultur, wie seine Geschichte zunächst Geschichte von Küstenstädten. ... Nur über See oder auf grossen Strömen vollzieht sich wirklich dauernd und stetig ein internationaler Verkehr. Ein Binnenverkehr" [Binnen - Innen - Innerhalb von - Innerhalb von Land / nicht über Wasser] ", der sich auch nur mit dem des Mittelalters vergleichen liesse, existiert im europäischen Altertum nicht. ... Ungeheuer sind die Unterschiede in der Rentabilität von Binnengütern gegen solche an Wasserstrassen. sie sind Militär- und nicht Verkehrsstrassen." [Binnenverkehr in seinem Ursprung]


"Der Fortschritt beruht auf fortschreitender Arbeitsteilung." [Mit dem Grundeinkommen können all jene Personen welche an der Arbeitsteilung mitgewirkt haben und dadurch den Fortschritt vorangetrieben haben am Fortschritt teilhaben. Man stelle sich die fortschreitende Arbeitsteilung als Trichterförmig und fortlaufend über mehrere Generationen vor. Nun sind wir an jenem Punkt wo in den letzten 10 Jahren und den nächsten eher 5 als 10 Jahren die Spitze jener Trichter so stark spezialisiert sind, dass ein Roboter diese repetitiven Tasks übernehmen kann. Siehe Beispiel Farmbot: (bot = Computerprogramm) https://youtu.be/0s5GU9SWquQ https://youtu.be/Z4xnRkS92Q4 https://youtu.be/6XWiTzFPWWc https://youtu.be/60htrqei_U0 https://youtu.be/CoT2RnWsJvk https://youtu.be/-_tvJtUHnmU https://youtu.be/bzfpoM919y8 https://youtu.be/uI7aHhy8tyU https://www.youtube.com/watch?v=DSkV0iWa6MA https://www.youtube.com/channel/UCvg8yzXlfAUy_QwfvJhZOrg https://www.youtube.com/watch?v=awUFYtlXgKc Ausserdem: Wie viele Quadratmeter braucht der Mensch um mit der Arbeit von einem Farmbot zu leben?]


"... Der Sohn des grundbesitzenden Bürgers, für den kein Platz im Vatererbe ist, ficht im Heer für den Besitz der eigenen Scholle und damit des Vollbürgerrechts. Darin liegt das Geheimnis seiner Expansivkraft." [Wahrscheinlich zuerst den Boden und dann später auch die davon getragenen Früchte. Mit der Automatisierung der Betriebe zentralisiert sich auch die Wirtschaftsmacht. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft mehr Übernahme durch das Heer erleben. Evtl. ist es sinnvoll das Heer rechtzeitig zu erneuern indem mehr Frauen an deren Spitze positioniert werden. Was ist mit jenen Interessengruppen welche dort überhaupt nicht vertreten sind? Wie soll diesen an Schub gewonnenen Zentralisierungskräften entgegnet werden? Man stelle sich selber in solch einer Position vor: Wie kann ich dafür sorgen, dass ich in solch einer Position nicht zum Tyrannen werde? Wie kann ich dafür sorgen, dass mir die Zügel nicht aus den Händen gleiten? Und falls ja, nicht in die falschen Hände. Wie gestalte ich die Übergabe an die nächste Generation?]


[Argumentation durch stark vereinfachte Darstellung um strukturelle Entwicklungen und mögliche Fehlentwicklungen zu erkennen: Es ist nicht falsch das Militär als Männerverein zu bezeichnen. Männervereine haben ihre Vorteile aber auch ihre Nachteile. Gruppendynamik lässt interne Veränderungen kaum zu. Als Einzelner mit Vorschläge zur Erneuerung läuft man schnell Gefahr aus der Reihe 'getanzt' zu werden. Hat ein Mann mit seiner Frau ein Problem, so läuft schnell ein beängstigendes Gespenst umher. In jedem Betrieb gibt es Ineffizienzen und Missbräuche: provokative Frage: Wie viele Stunden werden im Militär damit verbracht die eigene Frau zu überwachen? Wo finde ich als Bürger den gegenüberstehenden Frauenverein? Darf man in der Schweiz die Migros als Männerverein und Coop als Frauenverein bezeichnen? Falls ja, dann haben wir nur noch Männervereine und Coop hat sich auch zum Männerverein verwandelt. Falls diese Vereinfachung zulässig ist, hat dies damit zu tun dass in den IT Vorlesungen hauptsächlich Männer drin sitzen? Gibt es Korrelationsstudien zwischen Männer, IT, Autismus und Nicht verstehen von Frauen? Haben wir also ganz im Allgemeinen ein gesellschaftliches Problem?]


[Wäre es falsch im Curriculum der IT-Studenten auch gezielt sportliche Aktivitäten zu verlangen? Oder Vorlesungen so zu gestalten, dass sie mehr gemeinsamen Untericht in weniger geschlechtergetrennten Räumen/Vorlesungen haben? Wenn IT-Absolventen zum Militär gehen, dann sind sie wahrscheinlich bei den eifersüchtigsten hochrangigen Männern am meisten willkommen. Allgemeine Frage zum Thema an Bedingungen geknüpftes Grundeinkommen: Soll auch das Lesen von frauenfeindlichen Texten belohnt werden, damit frauenfeindliche Logik besser nachvollzogen werden kann um allfällige Missstände besser zu erkennen?]


"Der Zerfall des Reichs war die notwendige politische Folge des allmählichen Schwindens des Verkerhs und der Zunahme der Naturalwirtschaft. Er bedeutete im wesentlichen nur den Wegfall jenes Verwaltungsapparats und damit des geldwirtschaftlichen politischen Überbaus, der dem naturalwirtschaftlichen ökonomischen Unterbau nicht mehr angepasst war." [Wikipedia definiert Naturalwirtschaft folgendermassen:]

"Eine Naturalwirtschaft ist das Gegenteil zur Geldwirtschaft. In der Naturalwirtschaft muss jeder Mensch alle seine Bedürfnisse und Wünsche selbst befriedigen, ... Arbeitsteilung geschieht in Form von Gemeinschaften oder durch direkten Tauschhandel, aber nicht mit Hilfe eines allgemein akzeptierten Tauschmittels, welches den Begünstigten zum Handel mit Gütern befähigt. Die Einführung von Geldwirtschaft ermöglichte Spezialisierungen und damit eine arbeitsteilige Wirtschaft."


[Produktivitätssteigerung bedeutet stets Wirtschaftswachstum. Wenn ich als Betrieb keinen Lohn zahlen muss da eine Maschine die Arbeit übernimmt, so hab ich tiefere Produktionskosten. Es liegt in meinem Interesse den Verkaufspreis leicht zu senken um einen höheren Umsatz zu erzielen und dadurch in absoluten Zahlen höhere Gewinne. Also stellt sich die Frage: Warum gehen die Preise nicht runter? Ist das die Alternative zum Grundeinkommen? Vergleich: In der Telekommunikation sind durch technische Entwicklung die Preise runter: wir können mit Internetzugang kosten günstig mit jedem und von überall kommunizieren.]


[Erstelle ein einfaches Modell um die Naturalwirtschaft zu erklären bzw. mit der Geldwirtschaft zu vergleichen]


Preisentwicklung von Gemüse wenn ein Farmbot (robotisierter/automatisierter Betrieb) zum Einsatz kommt: Für den Anbau von 1 kg Gemüse brauche ich zum Beispiel: -1 Quadratmeter Erde -Setzlinge -Wartestunden (Wachstumszeit) -Werkzeug -Arbeitsstunden Robotisierung des Betriebs bedeutet: -> der Bedarf an Erde, Setzlinge und Wartestunden (Wachstumszeit) bleibt gleich ->Werkzeug: von Hand bedientes Werkzeug wird durch Roboter ersetzt ->Arbeitsstunden: Arbeitsstunden fallen weg Insgesamt erhöhen sich also die Anschaffungskosten für das Werkzeug: ein Farmbot (Roboter) kostet mehr als eine Doppelhacke. Die täglichen Arbeitsstunden fallen völlig weg. (Die einzigen Arbeitsstunden die noch anfallen können, sind Instandhaltunskosten: hat der Roboter einen Defekt so muss ein Experte vorbei geholt werden: seine Arbeitsstunde kostet mehr als jene vom Gärtner). Insgesamt sollte dadurch das Gemüse günstiger werden. Obwohl die Kosten und der Umsatz des Gemüsebauern runter gehen, wird sein Gewinn gleich gross sein. Gehen die Preise nicht runter so ist der Grund: -Preisabsprache privat (Kartell) -Preisabsprache öffentlich (Subvention) -Preisabsprache aber alles aus einer Hand (Monopol)]


[Max Weber macht einen nostalgischen Eindruck. Er trauert der Vergangenheit nach.]


[In der Soziologie geht es um das Gemeinschaftshandeln.] "Ein bequemes Beispiel für die Stufenfolge von der Gelegenheitsvergesellschaftung angefangen bis zum Zweckverein ist die der industriellen Kartellierungen von der einfachen einmaligen Verabredung von Unterbietungsgrenzen zwischen einzelnen Konkurrenten bis zum Syndikat mit grossem eigenen Vermögen, Verkaufskontoren und einem umfassenden Apparat von Organen."


"Historisch finden wir die Stufenletier der Entwicklung von der Gelegenheitsvergesellschaftung ausgehend und fortschreitend zum perennierenden Gebilde oft. Der typische Keim derjenigen Vergesellschaftung, welche wir heute Staat nennen, liegt in freien Gelegenheitsvergesellschaftungen von Beutelustigen zu einem Kriegszug unter selbstgewähltem Führer einerseits in der Gelegenheitsvergesellschaftung der Bedrohten zur Abwehr andererseits. Es fehlt völlig das Zweckvermögen und die Dauer. Ist der Beutezug oder die Abwehr gelungen (oder: misslungen) und die Beute verteilt, so hört die Vergesellschaftung zu bestehen auf. Von da bis zur Dauervergesellschaftung der Kriegerschaft mit systematischer Besteuerung der Frauen, Waffenlosen, Unterworfenen und weiter zur Usurpierung richterlichen und verwaltenden Gesellschaftshandelns führe in lückenlosen Übergängen ein weiter Weg. Umgekehrt kann aber auch - und das ist einer der verschiedenen bei Entstehung der Volkswirtschaft beteiligten Prozesse - aus den der Bedürfnisdeckung halber bestehenden perennierenden Vergesellschaftungen durch Zerfall das amorphe, ein Gemeinschaftshandeln darstellende Gebilde des Markts hervorgehen."


[Wie sieht 2030 aus? Wird man dann sagen die Volkswirtschaft war lediglich eine Gelegenheitsvergesellschaftung über einen Zeitraum von etwa 100 Jahre? Wie sah es vor der industriellen Revolution aus? ->Die industrielle Revolution ermöglichte eine Dezentralisierung der Macht. ->Die digitale Revolution ermöglicht eine Zentralisierung der Macht.]

"Der Gutsbetrieb ist plantagenartig, und die Gutsarbeiter sind Sklaven. Sklavenfamilia und coloni nebeneinander sind auch in der Kaiserzeit die regelmässigen Insassen der grossen Güter. Uns interessieren hier zunächst die Sklaven. Wie finden wir sie?"


[Was ist hier mit Sklaven gemeint?] "Sehen wir uns das Idealschema an, welches die landwirtschaftlichen Schriftsteller uns überliefern. Die Behausung für das sprechende Inventar, den Sklavenstall also, finden wir beidm des Viehs. Er enthält die Schlafsäle, wir finden ein Lazarett, ein Arrestlokal, eine Werkstatt der Ökonomiehandwerker, und alsbald steigt vor dem inneren Auge eines jeden, der den bunten Rock getragen hat, ein wohlvertrautes Bild auf: die Kaserne. Und in der Tat: die Existenz des Sklaven ist normalerweise eine Kasernenexistenz. Geschlafen und gegessen wird gemeinsam unter Aufsicht des villicus; die bessere Garnitur der Kleidung ist auf Kammer abgegeben an die als Kammerunteroffizier funktionierende Inspektorsfrau (villica); monatlich findet Appell statt zur Revision der Bekleidung. Die Arbeit ist streng militärisch diszipliniert: in Korporalscaften wird des Morgens angetreten und unter Aufsich der Treiber abmarschiert. Das war auch unentbehrlich. Mit unfreier Arbeit für den Markt zu produzierne ist ohne die Peitsche noch niemals dauernd möglich gewesen."


"Für uns wichtig aber ist vor allem ein Moment, welches sich aus dieser Form der Kasernenexistenz ergibt: der kasernierte Sklave ist nicht nur Eigentumslos, sondern auch familienlos. Nur der villicus lebt in seiner Sonderzelle dauernd mit einem Weibe zusammen in Sklavenehe, entsprechend etwas dem verheirateten Feldwebel und Unteroffizier in der modernen Kaserne, ... Und wie stets Eigentum und Einzelfamilie einander korrespondieren, so auch hier: der Sklavenehe entspricht das Sklaveneigentum." "Der breiten Masse der Skalven fehlt, wie das peculium, so auch das monogamische Geschlechtsverhältnis. Der Geschlechstverkehr ist eine Art beaufsichtigter Prostitution mit Prämien an die Sklavinnen für die Aufzucht von Kindern - bei drei auferzogenen Kindern gaben manche Herren die Freiheit. Schon dies letzere Verfahren zeigt, welche Folgen das Fehlen der monogamischen Familie zeitigte. Nur im Schosse der Familie gedeiht der Mensch."


"Die Sklavenkaserne vermochte sich nicht aus sich selbst zu reproduzieren, sie war auf den fortwährenden Zukauf von Sklaven zur Ergänzung angewiesen, und tatsächlich wird von den Agrarschriftstellern dieser Zukauf auch als regelmässig stattfindend vorausgesetzt. Der antike Sklavenbetrieb ist gefrässig an Menschen, wie der moderne Hochofen an Kohlen. Der Sklavenmarkt und dessen regelmässige und auskömmliche Versorgung mit Menschenmaterial ist unentbehrliche Voraussetzung der für den Markt produzierenden Sklavenkaserne. Man kaufte billig: Verbrecher und ähnliches billige Material solle man nehmen, empfiehlt Varro [Marcus Terentius Varro] mit der charakteristischen Motivierung: solches Gesindel seit meist gerissener. Damit ist dieser Betrieb abhängig von regelmässiger Menschenzufuhr auf den Sklavenmarkt. Wie, wenn diese einmal versagte? Das musste auf die Sklavenkasernen wirken, wie die Erschöpfung der Kohlenlager auf die Hochofen wirken würde. Und dieser Moment trat ein. Wir kommen damit zu dem Wendepunkt in der Entwicklung der antiken Kultur."


[Erstelle ein einfaches Modell um die Naturalwirtschaft zu erklären bzw. mit der Geldwirtschaft zu vergleichen: Angenommen zwei Nachbarländer betreiben Handel im Wert von 1 Milliarde (1'000 Millionen) und angenommen ein Apfel=eine Birne. Land 1 verkauft (exportiert) Äpfel im Wert von 600 Millionen an Land 2. Land 2 verkauft (exportiert) Birnen im Wert von 400 Millionen an Land 1. Nun haben die beiden Länder folgende Möglichkeiten (über ihre Banken): -Option A: Alles in Geldwirtschaft: Land 2 zahlt 600 Millionen an Land 1 und Land 1 zahlt 400 Millionen an Land 2. ->Das Handelsvolumen beträgt 1'000 Millionen. ->Der Geldfluss liegt bei 1'000 Millionen. ->Naturalwirtschaft: 0 Millionen -Option B: Nur die Differenz in Geldwirtschaft und der Rest in Naturalwirtschaft: Land 2 zahlt 200 Millionen an Land 1. ->Das Handelsvolumen beträgt 1'000 Millionen ->Der Geldfluss liegt bei 200 Millionen. ->Naturalwirtschaft: 800 Millionen Wenn die beiden Länder Nachbarländer sind, so können sie entscheiden ob sie nur den Geldfluss oder das wahre Handelsvolumen veröffentlichen wollen.]


[Handelsdaten werden grundsätzlich an Internationale Organisationen berichtet. In Option A wo der Handel ohne Naturalwirtschaft betrieben wird, können Internationale Organisationen ihre Daten direkt vom Bankensystem beziehen. In Option B sind Internationale Organisationen abhängig davon ob die beiden Handelspartner das echte Handelsvolumen rapportieren möchten. Die beiden Handelspartner können im schlimmsten Fall das Handelsvolumen in Naturalwirtschaft unterschlagen und nur den Geldfluss rapportieren. Dies kann unter Umständen zu enormen Verzerrungen in der richtigen Einschätzung der internationalen Handelsvolumen bis hin zur Wirtschaftsstärke jeweiliger Länder führen. Land 2 kann unbemerkt die 400 Millionen Äpfel für Tourismus in Land 3 ausgeben. Land 1 kann unbemerkt die 400 Millionen Birnen für den Einkauf von Entscheidungsträger im Ausland einsetzen. Da von Internationalen Organisation nicht entdeckt können solche Länder über Jahre unbemerkt Vermögen anhäufen und dann unerwartet massiv einsetzen. Andere Länder würden somit völlig unvorbereitet da stehen.]


"Jene Naturaleinnahmen verbrauchte der Fiskus durch entsprechende Naturalausgaben. so suchte er namentlich die beiden Hauptposten seines Ausgabebudgets naturalwirtschaftliche zu decken: das Beamtentum und die Armee."


"Grundherren die politischen Funktionäre; ein Grundherr, der grösste, der König selbst, - ein überaus ländlicher Analphabet ... Die Kultur ist ländlich geworden." [Es scheint so als missfalle dies dem Max Weber.]


"Erst als auf der Grundlage der freien Arbeitsteilung und des Verkehrs die Stadt im Mittelalter wieder entstand war, als dann der Übergang zur Volkswirtschaft die bürgerliche Freiheit vorbereitete und die Gebundenheit unter den äussern und innern Autoritäten des Feudalzeitalters sprengte, da erhob sich der alte Riese in neuer Kraft und hob auch das geistige Vermächtnis des Altertums empor an das Licht der modernen bürgerlichen Kultur." [Die Arbeitsteilung endet beim Roboter. Von 'Volks'-wirtschaft wird ohne Grundeinkommen kaum noch die Rede sein können. Die Volkswirtschaft hat die bürgerlichen Freiheiten vorbereitet: Fallen diese ohne Grundeinkommen weg? Geht das Licht der modernen bürgerlichen Kultur aus? Falls ja, in welcher Gesellschaftsform landen wir ohne Grundeinkommen?]


"Wenn in einer Strasse eine Masse von Passanten auf einen Regenschauer durch Aufspannen des Schirms reagieren, so ist das kein Gemeinschaftshandeln sondern: ein massenhaft gleichartiges Handeln." [Suche nach aktuellen Beispielen wo massenhaft gleichartiges Handeln fälschlicherweise als Gemeinschaftshandeln eingestuft wird. Siehe auch die falsche Einstufung von Gemeinschaftshandeln wenn online 'gehandelt' wird. Der Mensch wähnt sich dadurch in falscher Sicherheit.]


"Der Begriff Einverständnis darf daher auch in subjektiver Hinsicht nicht etwa verwechselt werden mit der Zufriedenheit der Beteiligten über dessen empirische Geltung. Furcht vor üblen Folgen kann das Sichfügen in den durchschnittlichen Sinngehalt einer Gewaltherrschaftsbeziehung ganz ebenso bedingen wie das Eingehen einer dem Einzelnen unerwünschten freien Vereinbarung. Dauernde Unzufriedenheit gefährdet freilich die Chancen des empirischen Bestandes, hebt aber das Einverständnis so lange nicht auf, als der Gewaltherrscher auf eine (dem durchschnittlichen erfassten Sinn entsprechende) Befolgung seiner Befehle zählen zu können objektiv eine relevante Chance hat. Warum? Ist insofern wichtig, als die blosse Orientierung an den Erwartungen des Verhaltens des oder der Anderen den Grenzfall und ein hohes Mass von Labilität bedeutet." [Mit dem Grundeinkommen kann in Zeiten vollautomatisierter Betriebe Stabilität erreicht werden.]


"So entsteht Vergesellschaftung schon, wenn etwa für die sich einverständnismässig, aber ohne Vereinbarung, absondernden Rassegenossen eine Zeitschrift mit Verlegern, Herausgebern, Mitarbeitern, Abonnenten gegründet wird, von der aus nun das bisher amorphe Einverständnishandeln Direktiven mit verschieden grossen Geltungschancen empfängt." [Werden Algorithmen auf solchen Behauptungen erstellt so werden falsche Schulssfolgerungen gezogen: Eine Zeitung kann abonniert werden ohne dass man sich mit der bestehenden Leserschaft vergesellschaftet. Solche Algorithmen können Menschen in homogene Gruppen aufteilen welche von anderen Gruppen keine Ahnung haben. Wächst also eine Gruppe so können deren Mitglieder nicht von anderen Gruppen argumentativ entkräftet werden, da sie dazu nicht in der Lage sind. Grund: Um nicht unnötig durch Algorithmen auf dem Radar zu erscheinen, lesen sich Menschen nicht in andere Gruppen ein. Sollen solche Entkräftungsargumentationen nur noch durch staatliche Behörden statt finden, so bestehen folgende zwei Gefahren: -sie kennen sich mit den jeweiligen Gruppen nicht gut genug aus -sie werden als vom Staat Gesandte Agenten gebrandmarkt und so inhaltlich nicht mehr wahrgenommen]


[Ein weiteres Algorithmus Problem kann folgenden Zusammenhang zum Ursprung haben:] "Ganz und gar nicht darf man, nach allem Gesagten, Gemeinschaftshandeln, Einverständnis und Vergesellschaftung etwa mit der Vorstellung eines 'Mit- und Füreinander' im Gegensatz zu einem 'Gegeneinander' identifizieren." [identifizieren = gleich stellen] [Nur weil man für etwas ist, bedeutet es nicht dass man gegen etwas anderes ist. Beispiel: Patriot (=Heimatliebe) bedeutet nicht Fremdenhass. Man kann die Heimat lieben ohne einen anderen oder die Heimat einer anderer Person zu hassen. Liebe ist nicht per se ausschliessend/ausschliesslich. Sie kann aber. Dies ist fehlerhafter Rückschluss welcher bereits vor der massenweise Anwendung von Algorithmen gezogen wurde. Werden solche falsche Rückschlüsse in Algorithmen hinterlegt, so werden nur noch falsche Profilerstellungen die Folge sein.]


"Kein normaler Konsument weiss heute auch nur ungefähr um die Herstellungstechnik seiner Alltagsgebrauchsgüter, meist nicht einmal darum, aus welchen Stoffen und von welcher Industrie sie produziert werden. Ihn interessieren eben nur die für ihn praktisch wichtigen Erwartungen des Verhaltens dieser Artefakte. Nicht anders steht es aber mit sozialen Institutionen, wie etwa dem Gelde. Wie dieses eigentlich zu seinen merkwürdigen Sonderqualitäten kommt, weiss der Geldgebraucher nicht, - da sich ja selbt die Fachgelehrten darüber heftig streiten. Ähnlich bei den zweckrational geschaffenen Ordnungen. Solange die Schaffung eines neuen Gesetzes oder eines neuen Paragraphen der Vereinsstatuten diskutiert wird, pflegen wenigstens die praktisch besonders stark davon berürhrten Interessenten den wirklich gemeinten Sinn einer Neuordnung zu durchschauen." "Mit steigender Kompliziertheit der Ordnungen und fortschreitender Differenzierung des gesellschaftlichen Lebens wird dieser Tatbestand immer universeller."


"Ganz und gar nicht eine Universalisierung des Wissens um die Bedingtheiten und Zusammenhänge des Gemeinschaftshandelns bewirkt also dessen Rationalisierung, sondern meist das gerade Gegenteil. Der 'Wilde' weiss von von den ökonomischen und sozialen Bedinungen seiner eigenen Existenz unendlich viel mehr als der im üblichen Sinn 'Zivilisierte'. Und es trifft dabei auch nicht universell zu, dass das Handeln des 'Zivilisierten' durchweg subjektiv zweckrationaler ablaufe. Dies liegt vielmehr für die einzelnen Sphären des Handelns verschieden: ein Problem für sich." [Wie definiert er Wild und Zivilisiert? Kann ein Mensch von Wild in Zivilisiert übergehen? Kann ein Mensch auch in die umgekehrte Richtung von Zivilisiert in Wild übergehen? Ausserdem: sind seine Schlussfolgerunge zu plakativ? Oder sind sie aufschlussreich weil sie eben plakativ sind?]


"Was der Lage des 'Zivilisierten' in dieser Hinsicht ihre spezifisch rationale Note gibt, im Gegensatz zu der des 'Wilden', ist vielmehr: 1. der generell eingelebte Glaube daran, dass die Bedingungen seines Alltagslebens, heissen sie nun: Trambahn oder Lift oder Geld oder Gericht oder Militär oder Medizin, prinzipiell rationalen Wesens, d.h. der rationalen Kenntnis, Schaffung und Kontrolle zugängliche menschliche Artefakte seien, - was für den Charakter des 'Einverständnisses' gewisse gewichtige Konsequenzen hat, - 2. die Zuversicht darauf, dass sie rational, d.h. nach bekannten Regeln und nicht, wie die Gewalten, welche der Wilde durch seinen Zauberer beeinflussen will, irrational funktionieren, dass man, im Prinzip wenigstens, mit ihnen 'rechnen', ihr Verhalten 'kalkulieren', sein eigenes Handeln an eindeutigen, durch sie geschaffenen Erwartungen orientieren könne. Und hier liegt das spezifische Interesse des rationalen kapitalistischen 'Betriebes' an 'rationalen' Ordnungen, deren praktisches Funktionieren er in seinen Chancen ebenso berchenen kann wie das einer Maschine."


[Zu Punkt 1: Wir nehmen somit Annehmlichkeiten hin bzw. an (Annehmlichkeiten - an nehm lichkeiten - an nehmen - an ge nehm). Wir können diese stets hinterfragen. In Zeiten grosser technologischer Umwälzungen sollten wir sie evtl. nochmals durchgehen. Zu Punkt 2: Big Data verschafft uns einen Einblick in sogenannte irrationale Vorgänge. Dieser Einblick (unabhängig ob man ihn wahrhaben möchte oder nicht und ob man das gesehene versteht oder nicht) rüttelt an unserem Glauben uns an Erwartungen orientieren zu können, da die Kalkulierbarkeit bzw. das Rationale teilweise verloren geht. Diese Entwicklungen manövrieren bisherige Entscheidungsträger direkt in die Zwickmühle zwischen Sodom und Gomorra zu entscheiden. Entweder lassen sie es einfach zu dass dieser neue Einblick erklärt wird: Erklärungsversuche dürfen von verschiedenen Seiten gegeben werden bis ein irrationaler Vorgang so erklärt wird, dass dessen Rationalität im Vordergrund erscheint. ->Neue Legitimierung (Argumentatitve Konstruktion nötig) von Macht nötig. Oder aber sie ziehen die Zügel so straff bis man keine Luft mehr kriegt. ->Innere Auseinandersetzung: kräfteraubend: Kräfte die für gesellschaftliche Weiterentwicklung (Grundeinkommen) dringend benötigt werden.]


"Gemeinschaften, die nicht irgendwie ökonomisch determiniert sind, sind wie gesagt höchst selten."


[Woher Bodeneigentum gemäss Max Weber kommt:] "Mit wachsender Zahl der Konkurrenten im Verhältnis zum Erwerbsspielraum wächst hier das Interesse der an der Konkurrenz Beteiligten, diese irgendwie einzuschränken. Die Form, in der dies zu geschehen pflegt, ist die: dass irgendein äusserlich feststellbares Merkmal eines Teils der Mitkonkurrierenden ... von den anderen zum Anlass genommen wird, ihren Ausschluss vom Mitbewerb zu erstreben. Die gemeinsam handelnden Konkurrenten sind nun unbeschadet ihrer fortdauernden Konkurrenz untereinander doch nach aussen eine Interessentengemeinschaft geworden, die Tendenz, eine irgendwie geartete Vergesellschaftung mit rationaler Ordnung entstehen zu lassen, wächst, und bei Fortbestand des monopolistischen Interesses kommt der Zeitpunkt, wo sie selbst oder eine andere Gemeinschaft, deren Handeln die Interessenten beeinflussen können, eine Ordnung setzen, welche Monopole zugunsten der Begrenzung des Wettbewerbs schafft, und dass fortan zu deren Durchführung, eventuell mit Gewalt, sich bestimmte Personen ein für allemal als Organe bereithalten. Dann ist aus der Interessentengemeinschaft eine Rechtsgemeinschaft geworden: die betreffenden sind Rechtsgenossen."


"Dieser Prozess der Schliessung einer Gesellschaft, wie wir ihn nennen wollen, ist ein typisch sich wiederholender Vorgang, die Quelle des Eigentums am Boden ebenso wie aller zünftigen und anderen Gruppenmonopole. Handle es sich um die genossenschaftliche Organisation, und das heisst stets: um den nach aussen geschlossenen, monpolistischen Zusammenschluss von z.B. ihrer örtlichen Provenienz nach bezeichneten Fischereiinteressenten eines bestimmten Gewässers, oder etwa um die Bildung eines Verbandes der Diplomingenieure, welcher das rechtliche oder faktische Monopol auf bestimmte Stellen für seine Mitglieder gegen die diplomierten zu erzwingen sucht, oder um die Schliessung der Teilnahme an den Äckern, Weide- und Allmendnutzungen eines Dorfs gegen Aussenstande, oder um nationale Handlungsgehilfen, oder um landes- oder ortsgebürtige Ministerialen, Ritter, Universitätsgraduierte, Handwerker oder um Militäranwärter oder was sie sonst seien, die zunächst ein Gemeinschaftshandeln, dann eventuell einer Vergesellschaftung entwickeln, ..."


"... stets ist dabei als treibende Kraft die Tendenz zum Monopolisieren bestimmter, und zwar der Regel nach ökonomischer Chancen beteiligt. Eine Tendenz, die sich gegen andere Mitbewerber, welche durch ein gemeinsames positives oder negatives Merkmal gekennzeichnet sind, richtet. Und das Ziel ist: in irgendeinem Umfang stets Schliessung der betreffenden (sozialen und ökonomischen) Chancen gegen Aussenstehende." "Die Gemeinschaften sind darnach in verschiedenem Grade nach aussen und innen offen oder geschlossen." [Stimmt das? Ist das die Quelle vom Eigentum am Boden?]


"Immerhin ist dieses rein ideologische Leben einer Gemeinschaft ein nicht so tragfähiger Hebel wie ihn die ökonomische Interessiertheit abgibt. Wenn insbesondere eine Gruppe von Menschen jemanden dafür bezahlt, dass er zu planvoller Wahrnehmung der allen gemeinsamen Interessen sich ständig bereit hält und handelt, oder wenn eine solche Interessenvertretung sich sonstwie direkt oder indirekt bezahlt macht, so ist damit eine Vergesellschaftung geschaffen, die unter allen Umtänden eine starke Garantie für den Fortbestand des Gemeinschaftshandelns darstellt." [Wenn wir also aufgrund automatisierter Betriebe kein Einkommen mehr haben, dann steigt die Abhängigkeit zu all jenen Personen welche in Unternehmensbesitz sind. Evtl. ist die Ideologisierung verschiedener Sachverhalte welche wir in den letzten 10 Jahren erlebt haben, nichts anderes als ein starkes Anzeichen für die dahierliegende ökonomische Interessiertheit, welche sich aus Zukunftsängsten über die Sicherheit bzw. Vorhandensein des eigenen Berufes ableitet.]


"Als besonders urwüchsig erscheinen uns heute die durch sexuelle Dauergemeinschaft gestifteten Beziehunen zwischen Vater, Mutter und Kindern. Allein losgelöst von der ökonomischen Versorgungsgemeinschaft, dem gemeinsamen Haushalt, welcher doch wenigstens begrifflich davon getrennt zu halten ist, sind jedenfalls die rein sexuell zwischen Mann und Weib und die nur physiologisch begründeten Beziehungen zwischen Vater und Kindern in ihrem Bestande gänzlich labil und probelmatisch; die Vaterbeziehung fehlt ohne stabile Versorgungsgemeinschaft zwischen Vater und Mutter überhaupt gänzlich und ist selbst da, wo jene besteht, nicht immer von grosser Tragweite. Urwüchsig ist von den auf dem Boden des Geschlechtsverkehrs erwachsenen Gemeinschaftsbeziehungen nur die zwischen Mutter und Kind und zwar, weil sie eine Versorgungsgemeinschaft ist, deren naturgegebene Dauer die Zeit bis zur Fähigkeit des Kindes zur selbständigen ausreichenden Nahrungssuche umfasst. Demnächst die Aufzuchtsgemeinschaft der Geschwister. Milchgenossen ist daher ein spezifischer Name für die Nächstversippten. Auch hier ist nicht die Naturtatsache: der gemeinsame Mutterleib, sondern die ökonomische Versorgungsgemeinschaft entscheidend."


[Was wird die Untereinheit/Einzeleinheit im Grundeinkommen sein? Ist es die Untereinheit Mutter-Kind? Vater-Kind? Eltern-Kind? Erhält bereits das Kind eine Form des Grundeinkommens je nach gewählter Bildungsstufe? Nach anderen Kriterien? Ohne Bedingungen? Angenommen die Untereinheit lautet Mutter-Kind: Gibt es dann mehr alleinstehende Mütter und Frauen ganz allgemein? Sind Männer eher gegen das Grundeinkommen? Ist das der Grund? Würden Männer eher nicht über das Grundeinkommen sprechen, auch wenn ihnen völlig klar ist dass sie im Beruf demnächst von einer Maschine ausgewechselt werden, nur weil sich dann Frauen finanziell eher alleine organisieren (können).]


[Dann stellt sich auch die Frage wie das Grundeinkommen zur Ehe stehen wird: Evtl. kam es ursprünglich zur Ehe damit Klahreit darüber geschaffen wird wer der Vater des Kindes ist. Mit dem Aufkommen des Vaterschaftstests fällt diese Funktion weg. Wenn früher eine Frau unverheiratet schwanger wurde, so geriet sie als Einzeleinheit Milchgenosse (Mutter-Kind) in finanzielle Abhängigkeit/Notlage. Mussten ihre Eltern oder Geschwister sie und ihr Kind versorgen, so verarmten diese unter/je nach Umständen. Wenn sie nicht in der Lage waren oder wenn sie ihre Nahrung und die Nahrung ihrer Kinder nicht mit ihr und ihrem Kind teilen wollten, so haben sie sie einfach vertrieben. Mit der Zeit entstand daraus die Pflicht zur Ehe um die Erlaubnis zur Kindererzeugung zu erhalten. Sonst führte es zu unmoralischen Verhalten und die gesellschaftliche Ordnung fiel auseinander: -Mann leugnete sein Kind -Frau behauptete einfach jemand sei der Vater ihres Kindes -Familie der Frau vertreib Mutter und Kind -Vertriebene Familie endete im Elend oder kämpfte sich durch das Leben -Vertreibende Familie hatte evtl. innere Streitereien: Gewissensbisse/Fragen/Konflikten]


"Die Hausgemeinschaft ist nicht universell gleich umfassend. Aber sie stellt dennoch die universell verbreitetste Wirtschaftsgemeinschaft dar und umfasst ein sehr kontinuierliches und intensives Gemeinschaftshandeln. Sie ist die urwüchsige Grundlage der Pietät und Autorität, der Grundlage zahlreicher menschlicher Gemeinschaften ausserhalb ihrer. Der Autorität 1. des Stärkeren 2. des Erfahrenen, also: der Männer gegen Frauen und Kinder, der Wehrhaften und Arbeitsfähigen gegenüber den dazu Unfähigen, der Erwachsenen gegen die Kinder, der Alten gegenüber den Jungen" [Suche in jedem Text nach dem Begriff 'Arbeitsfähig' und was daraus abgeleitet wird. 'Arbeitsfähig' wird in einer Welt automatisierter Betriebe keine Rolle mehr spielen. Entsprechend müssen die Ableitungen daraus ebenfalls neu korrigiert werden. So können Wahlplakate einfach und überzeugend gestaltet werden.]


[Wie es zur Hausfrau kam gemäss Max Weber] "Denn sehr oft handelt es sich um sekundäre, durch militärisch-organisatorisch bedingte Aushäusigkeit des Mannes während seiner Militärdienstzei entstandene, daher zu einer männerlosen Haushaltführung der Fraune und Mütter führende Zustände, wie sie in Resten noch in der, auf Aushäusigkeit des Mannes und Gütertrennung ruhenden Familienstruktur der Spartiaten erhalten war."


[Schweiz] "Sondern der lebend Ausscheidende lässt durch sein Ausscheiden eben seine Anteil im Stich und im Todesfall geht die Kommunionwirtschaft der Überlebenden einfach weiter. Dergestalt ist noch bis heute die Schweizer Gemeinschaft konstituiert. - Der hauskommunistische Grundsatz, dass nicht abgerechnet wird, sondern dass der Einzelne nach seinen Kräften beiträgt und nach seinen Bedürfnissen geniesst, lebt noch heute als wesentlichste Eigentümlichkeit der Hausgemeinschaft unserer Familie fort, freilich meist nur als ein auf den Haushaltskonsum beschränkter Rest." [Evtl. wird in Zukunft von Grundeinkommensgemeinschaft die Rede sein bei der folgende Überlegungen stärker eine Rolle spielen als vor Einführung bzw. als in einer Gesellschaft ohne Grundeinkommen.] "Dem reinen Typus ist Gemeinschaft der Wohnstätte essentiell. Vergrösserung der Zahl zwang dann zur Teilung und Entstehung gesonderter Hausgemeinschaften." [Mit Grundeinkommen bedeutet Vergrösserung der Zahl Verteilung des Grundeinkommenbudget an mehr Personen und damit niedrigeres Grundeinkommen pro Person.]


"Eine solche Zerlegung kann bis zur völligen rechtlichen Trennung und Selbstständigkeit in der Leitung des Erwerbs getrieben werden und dabei dennoch ein überraschend grosses Stück Hauskommunismus erhalten bleiben." [Werden einzelne Kantone durch Einführung des Grundeinkommens bestrebt sein sich von der Schweiz abzuspalten um innerhalb der dadurch neu kreeirten 'Hausgemeinschaft' pro Kopf mehr zu verdienen?]

"Es kommt in Europa, besonders in den Alpengebieten vor, z.B. bei Schweizer Hoteliersfamilien, aber auch anderwärts gerade bei ganz grossen, in Familien erblichen Welhandelsgeschäften, dass als Rest der, im äusseren Sinn des Wortes, völlig geschwundenen Hausgemeinschaft und Hausautorität gerade nur noch der Kommunismus des Risikos und Ertrages: das Zusammenwerfen des Gewinns uns Verlusts sonst gänzlich selbständiger Geschäftsbetriebe weiterbesteht."


"Etwas unserem Erbrecht Entsprechendes kennt der alte Hauskommunismus nicht. An dessen Stelle steht vielmehr der einfache Gedanke: dass die Hausgemeinschaft unsterblich ist. Scheidet eins ihrer Glieder aus durch -Tod, -Ausstossung (wegen religiös unsühnbaren Frevels), -Überlassung in eine andere Hausgemeinschaft (Adoption) -Entlassung (Emancipatio) oder -freiwillligen Austritt da ist bei reinem Typus von keiner Abschichtung eines Anteils die Rede. ..." [Werden wir nach Einführung des Grundeinkommens versucht sein Menschen in ihre Herkunftsländer abzuschieben damit wir als Grundeinkommensgemeinschaft ein höheres Budget haben und dadurch pro Kopf mehr erhalten? Werden wir uns in Gruppen organisieren um einzelne Personen abzuschieben? Werden wir dann so unseren ROI (Return on Investment) berechnen? Einer auf 10 Personen abgeschoben bedeutet für die übrig gebliebenen 10% höheres monatliches Grundeinkommen. Wie viel wären wir also bereit zu investieren um jemanden abzuschieben?]


[Angenommen wir haben alle abgeschoben die wir abschieben können, auf wen gehen wir danach los? Werden wir dann plötzlich ältere und kranke Menschen weniger lang am leben behalten, weil es kalkulierbarer wird wie viel wir daran gewinnen wenn sie früher gehen? Gehen wir dann auf all jene los die sich selber aus Unmündigkeit nicht wehren können? Angenommen wir führen mit der Zeit eine zwei Kind Politik ein. Setzen wir dann spezielle Auflagen auf um überhaupt Kinder auf die Welt zu setzen? Schliesslich gilt: um so höher diese Auflagen, um so höher das Grundeinkommen pro Person, da das gleiche Budget auf weniger Personen geteilt werden muss.]


"Abgesehen davon, dass die Sicherheitsgarantie für ihn nicht mehr durch Haus und Sippe, sondern durch den anstaltsmässigen Verband der politischen Gewalt geleistet wird, haben 'Haus' und 'Beruf' sich auch örtlich geschieden und ist der Haushalt nicht mehr Stätte gemeinsamer Produktion, sondern Ort gemeinsamen Konsums." [Für jene Home Office ist Haus (Konsum) und Beruf (Produktion) wieder an gleicher Stelle. Welche Auswirkungen hat dies auf das Grundeinkommen. Angenommen ein Schweizer mit Grundeinkommen möchte 6 Monate im Jahr im Ausland verbringen. Darf er das? Oder darf er nur das was er über das Grundeinkommen hinaus verdient im Ausland ausgeben? Angenommen das Grundeinkommen wird eingeführt und man arbeitet trotzdem als Programmierer weiter. Angenommen der Programmierer lebt irgendwo am Meer, darf er dort auch sein Grundeinkommen ausgeben? Oder darf er dort nur etwas ausgeben falls er mit seiner Arbeit etwas verdient?]


"Der Einzelne empfängt ferner seine gesamte Schulung für das Leben, auch das rein persönliche, zunehmend von ausserhalb des Hauses und durch Mittel, welche nicht das Haus, sondern 'Betriebe' aller Art: Schule, Buchhandel, Theater, Konzertsaal, Vereine, Versammlungen, ihm liefern." [Ein guter Teil der Schulung wird nun zuhause empfangen. Bemerkung: Oft wird behauptet in der Schule werde man sozialisiert. Stimmt das? Man hat den Eindruck viele Menschen welche auf dem Bauernhof aufwachsen sind geselliger als jene die in der Stadt aufgewachsen sind.]


[Als Klassiker der Soziologie baut Max Weber seine Schlussfolgerungen auf bestimmte Annahmen auf. Unsere Verfassung, die gesellschaftlichen Strukturen, unser Wirtschaften, unser gesamtes Leben baut auf den Schlussfolgerungen von Klassikern wie Max Weber auf. Nun sehen wir aber dass aufgrund technologischer Entwicklungen einige der von ihm getroffenen Annahmen nicht mehr gültig sind. Wo finde ich seine Schriften zur Soziologie angepasst auf die digitalisierte Welt?]


"Vor allem bestehen charakteristische Unterschiede, je nachdem der Erwerb mehr dem Ertrag gemeinsamer Arbeit oder mehr dem gemeinsamen Besitz zugerechnet wird. Ersterenfalls ist die Hausgewalt, mag sie an sich noch so autokratische sein, oft labil in ihrem Bestande. Die blosse Trennung vom Elternhaus zwecks Begründung eines eigenen Haushalts genügt, um sich der Hausgewalt zu entziehen." [Werden Länder ohne vollautomatisierte Betriebe auseinanderfallen (sobald gewisse Länder das Grundeinkommen einführen), da sie ihren Bürgerinnen (werde ab nun einfachheitshalber und konsequenterweise die weibliche Form verwenden: gemeint sind beide Geschlechter) kein Grundeinkommen anbieten können?]

"Dagegen ist die Hausgewalt dort besonders unzerbrechlich, wo Viehbesitz, überhaupt aber Besitz als solcher die vornehmliche Grundlage der Existenz bildet."


"Die Ausnutzung gewerblicher unfreier Arbeitskräfte als Rentenquelle ist im ganzen Altertum, im Orient wie im Okzident, im frühen Mittelalter und in Russland bis zur Aufhebung der Leibeigenschaft üblich gewesen." [In den Nachbarländern (in der Schweiz wahrscheinlich mit der Verfassung) wurde die Leibeigenschaft erst vor etwa 200 Jahren (7 Generationen wobei eine Generation etwa = 30 Jahre) abgeschafft: etwa zeitgleich mit der industriellen Revolution. Vor der industriellen Revolution waren alle arm. Mit dem einzigen Unterschied: Aufteilung in Leibeigene und Leibherren. Mit der industriellen Revolution wurden die Unterschiede gross: die meisten blieben weiterhin arm, ein Teil wurde reich. Die industrielle Revolution ermöglichte eine erste starke Zentralisierung der Wirtschaftsmacht. Mit dem Internet (man denke auch an Email zurück) folgte dann eine Dezentralisierung der Wirtschaftsmacht: die Armen hatten die Möglichkeit ohne Auswanderung (auch innerorts) an ein interessantes Einkommen zu gelangen. Mit der Robotisierung der Betriebe wird es wahrscheinlich wieder zu einer starken Zentralisierung der Wirtschaftsmacht kommen.]


"Von einem Markt soll gesprochen werden, sobald auch nur auf einer Seite eine Mehrheit von Tauschreflektanten um Tauschchancen konkurrieren." [Wenn sich die Wirtschaftsmacht zentralisiert (Beispiel Lebensmittelhersteller) dann werden auf Verkäuferseite nicht konkurriert. Ausserdem stellt sich die Frage womit jemand zahlen soll wenn sie kein Einkommen (vollautomatisierter Betrieb) hat?]


"Jeder Tausch mit Geldgebrauch (Kauf) ist überdies Gemeinschaftshandeln kraft der Verwednugn des Geldes, welches seine Funktion lediglich kraft der Bezogenheit auf das potentielle Handeln anderer versieht. Denn dass es genommen wird, beruht ausschliesslich auf den Erwartungen, dass es seine spezifische Begehrtheit und Verwendbarkeit als Zahlmittel bewahren werde."


"... formale Unverbrüchlichkeit des einmal Versprochenen, ist die Qualität, welche vom Tauschpartner erwartet wird und den Inhalt der Marktethik bildet, ..." "Der 'freie', d.h. der durch ethische Normen nicht gebundene Markt mit seiner Ausnutzung der Interessenkonstellation und Monopollage und seinem Feilschen gilt jeder Ethik als unter Brüdern verworfen." [Die Antikartellgesetze (Kartell=Preisabsprache) und ihre Durchsetzung galten langezeit als Garant für die freie Marktwirtschaft und als Grundvoraussetzung für die freiheitliche demokratische Grundordnung. Die Robotisierung der Betriebe führt direkt zur Zentralisierung der Wirtschaftsmacht. Zwar ist dann nicht mehr von Kartell die Rede (sondern von Monopol: nur ein Problem der Begrifflichkeit; inhaltlich dasselbe) da sich nicht mehrere Unternehmen mit jeweils grossem Marktanteil zusammenschliessen, sondern diese Marktanteile von einem einzigen Unternehmen beherrscht werden.]


[Folgendes gilt nicht nur für den stummen Tausch:] "... beiderseits normalerweise mit Recht gemachten Voraussezung, dass jeder von beiden an der Fortsetzung der Tauschbeziehungen, sei es mit diesem, sei es mit anderen Tauschpartner auch für die Zukunt ein Interesse habe, daher gegebene Zusagen halten und mindestens eklatante Verletzungen von Treu und Glauben unterlassen werde. Soweit jenes Interesse besteht, gilt der Satz: 'honesty ist the best policy', ..." [Ein Anzeichen von Veränderungen der Machtverhältnisse ist ein auffallend starkes wegfallen vom Grundsatz 'honesty is the best policy': Angenommen man merkt dies als Bürger, dann darf man von Veränderung der Strukturen ausgehen oder zumindest dies als Anlass für eine genauere Untersuchung der Gesellschaftlichen Strukturen werten.]


"Der feste, d. h. der für alle Abnehmer [wahrscheinlich: zu einem bestimmten Zeitpunkt] gleiche Preis und die strikte Reellität ... ist ausserdem eine Voraussetzung und dann auch wieder Produkt eines bestimmten Stadiums kapitalistischer, nämlich der frühkapitalistischen Wirtschaft. Sie fehlt, wo dies Stadium icht mehr besteht."


"Der Satz: caveat emptor gilt ..." [Caveat mptor: Wikipedia: (lateinisch: möge der Käufer sich in Acht nehmen) ist ein Rechtsgrundsatz, wonach beim Kaufvertrag der Käufer das Kaufrisiko dafür trägt, dass der Kaufgegenstand frei von offenen Sach- und Rechtsmängeln ist. Konnte sie der Käufer erkennen, ist eine Mängelhaftung des Verkäufers ausgeschlossen. Thema an Bedingungen geknüpftes Grundeinkommen: erhalten wir ein höheres Grundeinkommen wenn wir Rechtsgrundsätze lernen? Habe oft Menschen angetroffen welche ihren Kindern den Rechtsgrundsatz 'caveat emptor' nicht beibringen. Dies führt über den ganzen Zeitraum hin wo man zum ersten Mal ein nicht einfaches Produkt kauft und bis man diesen Grundsatz endlich versteht zum Kauf überteuerter Produkte. Man gibt über mehrere Jahre hinweg zu viel Geld aus.]


"Diese kapitalistischen Monopole aber unterscheiden sich von den ständischen durch ihre rein ökonomisch rationale Bedingheit." "Die ständischen Monopole schliessen durch Beschränkung entweder der Verkaufsmöglichkeit überhaupt, oder der zulässigen Verkaufsbedingungen den Marktmechansimus mit seinem Feilschen und vor allem mit seiner rationalen Kalkulation innerhalb ihres Marktbereichs aus. ... Die ständischen Monopolisten behaupten ihre Macht gegen den Markt, schränken ihn ein, der rationale ökonomische Monopolist herrscht durch den Markt." "Die durch die Macht des Besitzes allein bedingten Monopole dagegen beruhen gerade umgekehrt auf rationaler Monopolistenpolitik, also auf einer durch rationalen Kalkül geleiteten Beherrschung der möglicherweise formell gänzlich freibleibenden Marktvorgänge." "Die sakralen, ständischen und traditionellen Gebundenheiten sind die allmählich beseitigten Schranken der rationalen Marktpreisbildung, die rein ökonomisch bedingten Monopole sind umgekehrt deren letzte Konsequenz."


[Weiterführende Literatur: -Werner Sombart -Robert Oppenheimer -Willy Hellpach]


[Vergleich zwischen Rechtsordnung und Wirtschaftsordnung. Wahrscheinlich fällt mit Einführung des Grundeinkommens die Rechts- und Wirtschaftsordnung in nie dagewesenem Zustand zusammen. Die Entscheidung ist dann wohl eher: wollen wir die Parameter des Grundeinkommens näher an die Natur des Menschen bringen (massgeschneidert) oder wollen wir den Menschen näher an ideelles Recht bringen (Korsett)? Ohne Einführung des Grundeinkommens fällt wahrscheinlich die Wirtschaftsordnung auseinander (Wirtschaftsordnung = Gemeinschaftshandeln). Die Rechtsordnung vermag ohne Wirtschaftsordnung kaum zu bestehen. Anders ausgedrückt: Zuerst kam die industrielle Revolution: mit ihr kam die Wirtschaftsordnung. Und erst danach eine funktionierende Rechtsordnung. (Woher wahrscheinlich auch der Spruch: '(Zu)Erst das (Fr)Essen und dann die Moral')]


[Definition von Sitte:] "Wir wollen unter 'Sitte' den Fall eines typsich gleichmässigen Verhaltens verstehen, welches lediglich durch seine 'Gewohnheit' und unreflektierte 'Nachahmung' in dem überkommenen Geleise gehalten wird, ein 'Massenhandeln' also, dessen Fortsetzung dem Einzelnen von Niemandem in igrendeinem Sinn 'zugemtutet' wird."


[Definition von Konvention:] "Ein Gebiet, in welches die Rechtsordnung in lückenloser Stufenleiter übergeht, ist dasjenige der 'Konvention' und weiterhin - was wir begrifflich davon scheiden wollen - der 'Sitte'." "Unter 'Konvention' wollen wir dagegen den Fall verstehen, dass auf ein bestimmtes Verhalten zwar eine Hinwirkung stattfindet, aber durch keinerlei physischen oder psychischen Zwang, und überhaupt zum mindesten normalerweise und unmittelbar durch gar keine andere Reaktion als durch die blosse Billigung oder Missbilligung eines Kreises von Menschen, welche eine spezifizische 'Umwelt' des Handelnden bilden." "Bei der Konvention dagegen fehlt gerade der 'Zwangsapparat': der (wenigstens relativ) fest abgegrenzte Umkreis von Menschen, welche sich für die spezielle Aufgabe des Rechtszwags (bedient sich dieser nun auch nur psychischer Mittel) ein für allemal bereit halten."


[Definition von Gewohnheitsrecht] "Streng zu scheiden ist die 'Konvention' von dem Fall des 'Gewohnheitsrechts'. Diesen wenig brauchbaren Begriff selbst kritisieren wir hier nicht. Die Geltung als Gewohnheitsrecht soll nach der üblichen Terminologie ja gerade die Chance bedeutetn, dass für die Realisierung einer nicht kraft Satzung (nicht in Sätzen niedergeschrieben), sondern nur kraft Einverständnis geltenden Norm ein Zwangsapparat sich einsetzen wird."


"Der ökonomische Bedürfnisstand insbesondere, die Grundlage aller 'Wirtschaft', ist in der umfassendsten Weise durch blosse 'Sitte' bestimmt, welche der Einzelne, in gewissem Umfang wenigstens, ohne irgendwelche Missbilligung zu finden, abschütteln könnte, der er aber sich faktisch meist sehr schwer entzieht und deren Alterationen gewöhnlich nur langsam auf dem Wege der Nachahmung irgendeiner anderen 'Sitte' eines anderen Menschenkreises sich vollziehen." [Wahrscheinlich erklärt dieser Umstand warum Menschen immer noch bei 'Kasse mit Mensch' anstehen. Evtl. halten sie es für gute Sitte arbeitende Menschen mit ihrer Entscheidung zu unterstützen. Sie verkennen dabei das Eigentliche: -Wovon wird die anstehende Person in Zukunft leben? Im Betrieb wo die anstehende Person arbeitet wird wahrscheinlich auch alles automatisiert/robotisiert.]


[Evtl. entsteht unter den Mitarbeiterinnen eine eigene Sitte: "Kunde welcher an 'Kasse ohne Mensch' zahlt sorgt für ihren Arbeitsverlust." Evtl. ist es aber besser nur noch an 'Kasse ohne Mensch' zu zahlen, damit diese Entwicklung (vollautomatisierte Betriebe) thematisiert wird.]


"Der Übergang von blosser 'Sitte' zur 'Konvention' ist natürlich gänzlich flüssig." [Man merkt dies wenn die Firma innert kurzer Zeit von einer überschaubaren Grösse (alle im gleichen Raum) so wächst, dass verschiedene Räume oder Standorte nötig sind. Bei den ersten Mitarbeiterinnen funktioniert fast alles über Sitte, dann kommt die Konvention. Neue Mitarbeiterinnen merken wie schnell sie unter psychischen Druck kommen wenn sie sich nicht an die vorgefundenen Verhaltensregeln halten. Ähnlich macht sich dies bemerkbar wenn sich bspw. die Anzahl der Mitarbeiterinnen auf einmal verdoppelt: die neue Gruppe kann eine neue Sitte einführen und damit die alten Konvetionen umwerfen. Gelingt es ihnen, so muss dur Führungsstil angepasst werden oder über zentrale Zwangsmassnahmen die 'alte Ordnung'/die alten Sitten wieder eingeführt werden. Komischerweise werden leichte Veränderungen nur sehr mühsam/langsam hingenommen. (evtl. mühsamer/langsamer als diese vollständige Veränderung). Dies lässt sich unter Umständen dadurch erklären, dass eine gewisse Gruppeninertia existiert. Schliesslich geht es hier um Gruppenverhalten/-dynamik.]


"Wie entstehen in dieser Welt der Eingestelltheit auf das 'Regelmässige' und das 'Geltende' irgendwelche 'Neuerungen'? Von aussen her: durch Änderung der äusseren Lebensbdingungen, das ist kein Zweifel." "... nach allen Erfahrungen der Ethnologie scheint die wichtigste Quelle der Neuordnung der Einfluss von Individuen zu sein, welche bestimmt gearteter 'abnormer' Erlebnisse und, durch diese, bedingter Einflüsse auf andere fähig sind. ... Diese Einflüsse, welche die 'Trägheit' des Gewohnten überwinden, können auf verschiedene psychologische Weise vor sich gehen."


"Diese Einflüsse, welche die 'Trägheit' des Gewohnten überwinden, können auf verschiedene psychologische Weise vor sich gehen. Zwei Formen ... Die eine ist: plötzliche Erweckung der Vorstellung eines Handelns des Beeinflussten als eines 'gesollten', durch drastisch wirkende Mittel: 'Eingebung'. Die andere: Miterleben eigenen inneren Verhaltens des Beeinflussenden durch die Beeinflussten: 'Einfühlung'. Die Art des durch diese Vermittlung entstehenden Handelns kann im Einzelfall die allerverschiedenste sein. Sehr häufig aber entsteht ein auf den Beeinflussenden und sein Erleben bezogenes massenhaftes 'Gemeinschaftshandlen', aus dem sich 'Einverständnisse' entsprechenden Inhalts entwickeln können. Sind sie den äusseren Lebensbedingungen 'angepasst', so überdauern sie diese. Die Wirkungen von 'Einfühlung' und namentlich 'Eingebung' - meist unter dem vieldeutigen Namen 'Suggestion' zusammengefasst - gehören zu den 'Hauptquellen' der Durchsetzung von faktischen Neuerungen, ..."


"Es ist verwirrend, wenn als primärer und grundlegender Vorgang die 'Nachahmung' eines neuartigen Verhaltens als Weg seiner Verbreitung angesehen wird." "In jedem Fall aber befindet sich die entstehende Neuerung dann am meisten auf dem Wege dazu, 'Einverständnis' und schliesslich 'Recht' entstehen zu lassen, wenn eine nachhaltige 'Eingebung' oder eine intensive 'Einfühlung' ihre Quelle war."


"Ersichtlich ist für die Soziologie der Übergang von blosser 'Sitte' zu 'Konvention' und von dieser zum 'Recht' flüssig."


"Zusammenfassend ist über die hier allein zu erörtenden allgemeinsten Beziehungen von Recht und Wirtschaft zu sagen: 1. Das Recht (immer im soziologischen Sinn) garantiert keineswegs nur ökonomische, sondern die allerverschiedensten Interessen, von den normalerweise elementarsten: Schutz rein persönlicher Sicherheit bis zu rein ideellen Gütern wie der eigenen 'Ehre' und derjenigen göttlicher Mächte. Es garantiert vor allem auch politische, kirchliche, familiäre oder andere Autoritätsstellungen, und überhaupt soziale Vorzugslagen aller Art, welche zwar in den mannigfachsten Beziehungen ökonomisch bedingt und relevant sein mögen, aber selbst nichts Ökonomisches und auch nichts notwendig oder vorwiegend aus ökonomischen Gründen Begehrtes sind. 2. Eine 'Rechtsordnung' kann unter Umständen unverändert bestehen bleiben, obwohl die Wirtschaftsbeziehungen sich radikal ändern. .. 3. Die rechtliche Ordnung eines Tatbestandes kann vom Standpunkt der juristischen Denkkategorien aus betrachtet fundamental verschieden sein, ohne dass die Wirtschaftsbeziehungen dadurch in irgend erheblichem Mass berührt werden, wenn nämlich nur in den ökonomisch der Regel nach relevanten Punkten der praktische Effekt für die Interessenten der gleiche ist. .."

"4. Natürlich steht die Rechtsgarantie in weitestem Umfang direkt im Dienst ökonomischer Interessen. Und soweit dies scheinbar oder wirklich nicht direkt der Fall ist, gehören ökonomische Interessen zu den allermächtigsten Beeinflussungsfaktoren der Rechtsbildung, da jede eine Rechtsordnung garantierende Gewalt irgendwie vom Einverständnishandeln der zugehörigen sozialen Gruppen in ihrer Existenz getragen wird und die soziale Gruppenbildung in hohem Masse durch Konstellationen materieller Interessen mitbedingt ist. 5. Das Mass von Erfolgen, welches durch die hinter der Rechtsordnung stehende Eventualität des Zwanges erzielt werden kann, speziell auf dem Gebiet des wirtschaftlichen Handelns, ist aussder durch andere Umstände auch durch dessen Eigenart begrenzt. ... 6. Die 'staatliche' Garantie der Rechte ist rein theoretisch betrachtet für keine grundlegende ökonomische Erscheinung unentbehrlich. Besitzschutz leistet auch die Sippenhilfe."


[Wann kam es zum letzten Mal vor dass sich die Wirtschaftsordnung sehr schnell änderte wobei die unverändert Rechtsordnung blieb?]


"Die Neigung, ökonomische Chance preiszugeben, nur um legal zu handeln, ist naturgemäss gering..."

[Stimmt diese Aussage? Unter welchen Umständen? Schliesslich werden die Gesetze in ihrem Ursprung von der Wirtschaft geschrieben. Wenn sich Gesetze nicht an die Wirtschaftsordnung orientieren, dann werden sie gering geachtet. Und wenn sich die Wirtschaftsordnung schnell ändert, auch dann werden die bestehenden Gesetze nicht mehr geachtet. Ansonsten sind Gesetze da, damit die Wirtschaftsordnung bestehen bleibt, weshalb diese Aussage komisch wirkt.]


[Definiton von Chartalismus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chartalismus https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Friedrich_Knapp] "Auch 'chartales', d. h. nicht durch den Stoffgehalt, sondern durch die Zeichnung von Stücken des Zahlungsmittels geschaffenes Geld ist ohne sie denkbar."


"Rein 'begrifflich' notwendig ist der 'Staat' für die Wirtschaft also nirgends." [Diese Aussage ist nur gültig wenn man davon ausgeht die Wirtschaft dürfe Gewalt anwenden. Geht man vom Gewaltmonopol des Staates aus, so ist der Staat zwingend notwendig für die Wirtschaft.] "Aber allerdings ist speziell eine Wirtschaftsordnung moderner Art ohne eine Rechtsordnung von sehr besonderen Eigenschaften, wie sie praktisch nur als 'staatliche' Ordnung möglich ist, zweifellos nicht durchführbar." [Was meint er unter "begrifflich"? Max Weber macht zum Teil den Eindruck als würde er die Wirtschafts- und Rechtsordnung unabhängig von den Menschen machen, welche diese leiten.]


[Definition von Herrschaft] "Wohl aber spielt Herrschaft bei den meisten seiner Arten eine sehr erhebliche Rolle, auch da, wo man nicht sofort daran denkt. So z. B. auch in den Sprachgemeinschaften. Nicht nur hat die durch Herrschaftsbefehl erfolgende Erhebung eines Dialekts zur Kanzleisprache des politischen Herrschaftsbetriebs sehr oft bei der Entwicklung grosser einheitlicher Literatursprachgemeinschaften entscheidend mitgewirkt (so in Deutschland) und umgekehrt ebenso oft bei politischer Trennung, auch eine entsprechende Differenzierung der Sprachen endgültig festgelegt (Holland gegen Deutschland)..." "Herrschaft ist ein Sonderfall von Macht."


"Ferner zeigt die grosse Mehrzahl aller, und darunter gerade der wichtigsten und modernsten Wirtschaftsgemeinschaften herrschaftliche Struktur. Und endlich ist die Struktur der Herrschaft, so wenig etwa ihre Eigenart eindeutig mit bestimmten Wirtschaftsformen verknüpft ist, doch meist ein in hohem Mass ökonomisch relevantes Moment und ebenso meist irgendwie ökonomisch mitbedingt."


[Definition von Macht] "Möglichkeit, den eigenen Willen dem Verhalten anderer aufzuzwingen, kann unter den allerverschiedensten Formen auftreten." "... zwei polar einander entgegengesetzte Typen von Herrschaft gibt. Einerseits die Herrschaft kraft Interessenkonstellation (insbesondere kraft monopolistischer Lage), ... Der reinste Typus ... ist die monopolistische Herrschaft auf dem Markt ... ... gründet sich im reinen Typus lediglich auf die kraft irgendwie gesicherten Besitzes (oder auch marktgängiger Fertigkeit) geltend zu machenden Einflüsse auf das lediglich dem eigenen Interesse folgende ... Jede typische Art von Herrschaft kraft Interessenkonstellation, insbesondere kraft monopolistischer Lage, kann aber allmählich in eine autoritäre Herrschaft übergeführt werden. und andererseits die Herrschaft kraft Autorität (Befehlsgewalt und Gehorsamspflicht). ... Der reinste Typus ... die hausväterliche oder amtliche oder fürstliche Gewalt."


"Natürlich bleibt auch in jedem autoritären Pflichtverhältnis faktisch ein gewisses Minimum von eigenem Interesse des Gehorchenden daran, dass er gehorcht, normalerweise eine unentbehrliche Triebfeder des Gehorsams."


"Natürlich bleibt auch in jedem autoritären Pflichtverhältnis faktisch ein gewisses Minimum von eigenem Interesse des Gehorchenden daran, dass er gehorcht, normalerweise eine unentbehrliche Triebfeder des Gehorsams." [Wahrscheinlich eines der stärksten Triebfeder zum Gehorsam ist wenn man sich irgendwie strafbar gemacht hat. Weshalb es wichtig ist, dass man sich nie strafbar macht. In der digitalen Welt ist es möglich über Jahre hinweg auf dem Handy jede Aussage zu untersuchen. Wie sorgen wir dafür dass der Staat diese Möglichkeit nicht missbräuchlich verwendet? Beispiel zum Zwecke der Instrumentalisierung: Gehorsam gegen Straffreiheit]

[Ist es möglich das Grundeinkommen so aufzusetzen dass die Bedingungen an welche es geknüpft ist, so stark vom einzelnen Menschen losgelöst ist wie nur möglich?]


[Folgende Einstellung ist wahrscheinlich eine der stärksten Hemmnisse des Wirtschaftswachstum von wenig entwickelten Ländern. Sie setzt das Unternehmertum als etwas verpöntes hin. Sie verkennt die Leistung des Unternehmers auf eine einfache Wahl hin: 'entweder ist man eine ehrenvolle Person oder man entscheidet sich eben "nur" Unternehmer zu werden'. Es ist eine Form des Gebaren unter Seinesgleichen: eine eher typische Pullerhaltung: 'hoch geboren, hinunter geritten'. Dabei sind genau jene Länder am meisten vom erfolgreichen Unternehmer abhängig. Einfach gesagt: -Ohne Unternehmer, kein Wachstum. -Ohne Unternehmer, keine Orientierung. -Ohne Unternehmer, keine (sinnvolle nachvollziehbare) Regeln. -Ohne Unternehmer, kein Geld. -Ohne Unternehmer, nur Nachahmung.]

"... und sehr häufig ist das Streben nach ihr mitbedingt durch die soziale 'Ehre', die sie bringt." [Was bedeutet soziale Ehre? Ist sie zuverlässig? Wie kann sie manipuliert werden? Wie kann verhindert werden dass der bessere schlecht geredet wird und der schlechtere gut geredet wird (in beiden Fällen unabhängig vom Beweggrund). Die Kredibilität (Glaubwürdigkeit) wird in vielen Fällen den falschen Personen zugesprochen.]


[Man kann förmlich heraus hören, dass Max Weber einen 0 bis negativen Return on Investment hatte. Weshalb er gewisse Vorurteile hat und auf Prestige mehr Wert legt als auf alles andere. Ein Unternehmer hat einen Return on Investment grösser als 0. Ein erfolgreicher Unternehmer hat einen Return on Investment grösser als der Leitzins.] "Aber nicht jede Macht bringt soziale Ehre. Der typische amerikansiche Boss ebenso wie der typische Grossspekulant verzichtet bewusst auf sie, und ganz allgemein ist insbesondere gerade die 'bloss' ökonomische Macht, namentlich die 'nackte' Geldmacht, keineswegs eine anerkannte Grundlage sozialer 'Ehre'" [Hier klingt Max Weber sehr abgehoben, vielleicht eher eingeschnappt. Wahrscheinlich übernehmen zu dieser Zeit die ersten Unternehmer die Macht. Und er fährt mit der Einstellung fort 'Wenn es bloss diese Unternehmer nicht gäbe, dann würde ich herrschen.' Es stellt sich bloss die Frage über was er den genau herrschen würde, wenn es den Unternehmer nicht gäbe.] "Und andererseits ist nicht nur Macht die Grundlage sozialer Ehre. Sondern umgekehrt kann soziale Ehre (Prestige) die Basis von Macht auch ökonomischer Art sein und war es sehr häufig." [Hier zu erkennen: er verstrickt sich.]


"Die Art, wie soziale 'Ehre' in einer Gemeinschaft sich zwischen typischen Gruppen der daran Beteiligten verteilt, wollen wir die 'soziale Ordnung' nennen." [Kann an der soziale Ehre manipuliert werden? Wie kann sowas verhindert werden? Müssen wir alles per Audiorecorder aufnehmen, damit an der sozialen Ehre nicht gerüttelt werden kann? Muss für die Einführung des Grundeinkommens auch die Pflicht zum Audiorecorden eingeführt werden? Damit es nie zu einer falschen Bewertung kommen kann? Brauchen wir auch ohne Grundeinkommen eine Pflicht zum Audiorecorden? Hätten wir dadurch nicht eine bessere soziale Ordnung?]

"Die Art, wie soziale 'Ehre' in einer Gemeinschaft sich zwischen typsichen Gruppen der daran Beteiligten verteilt, wollen wir die 'soziale Ordnung' nennen."

[Max Weber spricht ausserdem von Klassen. Wer von Klassen spricht, verkennt die gesellschaftliche Dynamik.] "Besitz und Besitzlosigkeit sind daher die Grundkategorien aller Klassenlagen ..." [Kommt ein Mensch ohne Besitz in Besitz so wird er nie Teil jener welche zuvor bereits im Besitz waren: beruht wahrscheinlich auf Beidseitigkeit. Verliert ein Mensch mit Besitz seinen Besitz so wird er nie Teil jener welche zuvor bereits ohne Besitz waren: beruht wahrscheinlich auf Beidseitigkeit. Weshalb dann jede weitere Ableitung davon eher irreführend ist. Max Weber spricht von Klassenkämpfe, Klasseninteresse, Murren, Bremsen, Klassenlagen und Klassenhandeln. Die von ihm identifizierten Gemeinschaftsinteressen und das Gemeinschaftshandeln sind eher auf Balzverhalten zurück zu führen als auf ein Handeln in der oder als Klasse. Er ist aus dieser Vereinfachung zu weit hinaus. Er hat zuviel auf dieser Vereinfachung aufgebaut. Dies ist unzulässig.]


"Sehr häufig gilt jede rationale Erwerbstätigkeit, insbesondere auch 'Unternehmertätigkeit' als ständisch disqualifizierend und gilt ferner als entehrende Arbeit auch die künstlerische und liter arische, sobald sie zum Erwerb ausgenutzt wird oder mindestens dann, wenn sie mit harter physischer Anstrengung verbunden ist, wie z. B. der im Staubkittel wie ein Steinmetz arbeitende Bildhauer im Gegensatz zum Maler mit seinem salonartigen 'Atelier' und zu den ständisch akzeptierten Formen der Musikübung." [Hier ist man verunsichert ob er Unternehmertum verpönt oder nicht. Entweder zählt er es als Beweisführung (Fakt: 'so ist es!') auf. Oder er beschreibt es lediglich.]


[Evtl. können Max Webers Ansichten folgendermassen zusammen gefasst werden: -Wenn du niedrig geboren (ohne Besitz) bist, dann bleib dort! -Wenn dir die Preise nicht passen und du dir deshalb die Dinge nicht leisten kannst, dann kannst du von mir aus gerne protestieren, damit du bei dieser unproduktiven Tätigkeit (das Protestieren) anschliessend noch weniger hast. -Aber wehe du versuchst dich als Unternehmer um dir anschliessend die Produkte leisten zu können! Wehe dir gelingt es dich neben mir am Tisch zu setzen und ebenfalls ein Chateau Briand oder ein Filet zu bestellen! Gelingt dir das, so werde ich dich verpönen! Wie abscheulich von dir dich mit literarischen Werken zu beschäftigen, dich als Unternehmer hoch zu arbeiten um zu Vermögen zu gelangen und dir einfach etwa leisten zu können. Ne ne ne, ich möchte dich lieber auf der Strasse sehen! -Wenn du dann auf der Strasse bist und nichts mehr hast, dann gebe ich dir ein wenig Geld damit du weisst gegen welchen meiner Konkurrenten du Steine werfen sollst. Und wenn du auch dazu nicht (mehr) in der Lage bist, keine Sorge! Deine Frau weiss sicherlich wie sie sich etwas dazu verdienen kann!]


[Wenn man diese Ansichten Max Weber unterstellen darf, dann macht seine Einteilung in Klassen sinn. Evtl. ist ihm sehr wohl die Dynamik (aufsteigen und absteigen) bewusst, aber er will um jeden Preis die Menschen in bestimmten Klassen einteilen und dafür sorgen dass keiner nach oben steigt. Evtl. auch dass keiner nach unten steigt, sonst könnte er von seinen Fehlern berichten und den anderen den Weg nach oben erklären. Es stellt sich die Frage ob Max Weber die gleiche Einstellung in Anbetracht der heutigen Geopolitik hätte.]


"Gliederung nach 'Ehre' und ständischer Lebensführung und ist als solche in der Wurzel bedroht, wenn der blosse ökonomische Erwerb und die blosse, nackte, ihren ausserständischen Ursprung noch an der Stirn tragende, rein ökonomische Macht als solche jedem, der sie gewonnen hat, gleiche oder sogar dem Erfolg nach höhere 'Ehre' verleihen könnte wie sie die ständischen Interessenten kraft ihrer Lebensführung für sich prätendieren. ... Die ständisch privilegierte Gruppen akzetpierten eben deshalb den 'Parvenu' niemals persönlich wirklich vorbehaltlos - mag seine Lebensführung sich der ihrigen noch so völlig angepasst haben -, sondern erst seine Nachfahren, welche in den Standeskonventionen ihrer Schicht erzogen sind und die ständische Ehre nie durch eigene Erwerbsarbeit befleckt werden."


[Schweiz] "In der sogenannten reinen, d. h. jeder ausdrücklich geordneten ständischen Privilegierung Einzelner entbehrenden, modernen 'Demokratie' kommt es z. B. vor, dass nur die Familien von annähernd gleicher Steuerklasse miteinander tanzen (wie dies z. B. für einzelne kleinere Schweizer Städte erzählt wird)." [Stimmt das?]


[Wer ist er? Ist es der 'Erwerbstätige'? Max Weber spricht von 'ihm' sehr abwertend. Zuvor spricht er auch vom Unternehmer abwertend.] "Die so sehr häufige Disqualifikation des 'Erwerbstätigen' als solchen ist, neben später zu berührenden Einzelgründen, eine direkte Folge des 'ständischen' Prinzips der sozialen Ordnung und seines Gegensatzes zur rein marktmässigen Regulierung der Verteilung von Macht. Der Markt und die ökonomischen Vorgänge auf ihm kannte, wie wir sehen, kein 'Ansehen der Person': 'sachliche' Interessen beherrschin ihn. Er weiss nichts von 'Ehre'."


"Der entscheidende Grund für das Vordringen der bürokratischen Organisation war von jeher ihre rein technische Überlegenheit über jede andere Form. Ein voll entwickelter bürokratischer Mechanismus verhält sich zu diesen genau wie eine Maschine zu den nicht mechanischen Arten der Gütererzeugung. Präzision, Schnelligkeit, Eindeutigkeit, Aktenkundigkeit, Kontinuierlichkeit, Diskretion, Einheitlichkeit, straffe Unterordnung, Ersparnisse an Reibungen, sachlichen und persönlichen Kosten sind bei streng bürokratischer, speziell: monokratischer Verwaltung durch geschulte Einzelbeamte gegenüber allen kollegialen oder ehren- und nebenamtlichen Formen auf das Optimum gesteigert."


[Übergang vom KMU zum Grossunternehmen:] "Sofern es sich um komplizierte Aufgaben handelt, ist bezahlte bürokratische Arbeit nicht nur präziser, sondern im Ergebnis oft sogar billiger als die formell unentgeltliche ehrenamtliche." [Wahrscheinlich auch wenn es sich um wiederholende komplizierte Aufgaben handelt. Was ist mit kompliziert gemeint? Geht es um mehrere Tätigkeiten (Verknüpfungen nach aussen) die zusammen laufen um ein Dokument/Beleg zu erstellen oder geht es um inhaltlich analytische Tätigkeiten (Verknüpfungen nach innen)?] "Ehrenamtliche Tätigkeit ist Tätigkeit im Nebenberuf, funktioniert schon deshalb normalerweise langsamer, weniger am Schemata gebunden und formloser, daher unpräziser, uneinheitlicher, weil nach oben unabhängiger, diskontinuierlicher und schon infolge der fast unvermeidlich unwirtschaftlicheren Beschaffung und Ausnutzung des Subalter- und Kanzleiapparats auch oft faktisch sehr kostspielig."

[Was bedeutet ehrenamtliche Tätigkeit? Bedeutet es das gleiche wie damals? Google:] "Als ehrenamtliche Tätigkeit wird eine Arbeit bezeichnet, die auf Freiwilligkeit basiert und der meist ohne Entlöhnung nachgegangen wird. Teilweise werden aber Aufwandsentschädigungen seitens des Arbeitgebers erbracht."


[Welche Tätigkeiten können vollständig digitalisiert werden? Kann man dann auch noch von bürokratischem Mechanismus sprechen? Wird dieser Mechanismus vollständig digitalisiert? Wie wird ein Einzel- oder Spezialfall in der vordigitalisierten Bürokratie gehandhabt? Und wie sieht es in der digitalisierten Bürokratie aus? Bürokratie (Wikipedia): "Bürokratie (deutsch„Herrschaft der Verwaltung“) ist eine staatliche oder nicht-staatliche Verwaltung, die durch klare Hierarchien, Entscheidungen nach Gesetz und Vorschriften und geplantem Verwaltungshandeln innerhalb festgelegter Kompetenzen gekennzeichnet ist." Streng genommen ist die Bürokratie wie das Militär aufgebaut. Entsprechend kennt sie den gleichen Schwachpunkt: fällt die Spitze (weil nicht gut oder Übernahme extern), so hat man ein grosses Problem. Welche Schwächen kommen durch die Digitalisierung des bürokratischen Mechanismus hinzu? ->Evtl. gezielte Diskriminierung (unterschiedliche Behandlung) aufgrund gewisser Merkmale, sogar wenn zwei Personen benachbart sind: solange kein Austausch dieser Personen über private Daten ('über Lohn spricht man nicht' & rechtliche Schranken) besteht, kann sowas über eine gewissen Zeitraum unbemerkt geschehen.]


[Beispiel: Gefahren der Digitalisierung bürokratischer Mechanismen im Gerichtswesen: Man könnte sich folgenden Missbrauch ausdenken: Wenn ein Bürger eine Klage online einreichen will, so erlebt er eine nicht bedienerfreundliche Umgebung auf einer entsprechenden gerichtlichen Webseite. Die Dokumente sind auf der Webseite hochgeladen aber beim absenden funktioniert etwas nicht (Dateien zu gross). Weshalb er sein Begehren auf einen anderen Tag verlegt. Dadurch weiss man bereits welche Klage kommen könnte. Weil der digitale bürokratische Mechanismus eine Form des Schutzmechanismus einführt, bei der gewisse Keywords einen red flag anzeigen, wird gegen den Bürger vorgegangen um ihn an seiner Klage zu hindern. So können sich in Zukunft Kantons- und Staatsoberhäupter vor unliebsamen Bürgern schützen und damit wichtige Weiterentwicklungen der Verfassung verhindern. Dies stellt insbesondere für lebendige Verfassungen eine erhebliche Gefahr dar.]


"Die ganz grossen modernen kapitalistischen Unternehmungen sind selbst normalerweise unerreichte Muster straffer bürokratischer Organisaiton." [Heute erst recht. Ein chatbot funktioniert genau wie der bürokratische Mechanismus: Eine Anfrage wird über eine entsprechende Einstellung im Programm beantwortet. Meistens kommt auf die inhaltlich gleiche (aber nicht gleich geschrieben) Frage auch die gleiche Antwort. Kommt die falsche Antwort, so muss mir als Bediener das auffallen (weshalb es wichtig ist sich mit den Gesetzen auszukennen: ZGB, OR, Verfassung, usw.). Dann muss eine Möglichkeit bestehen aus der Chatbot-Welt (bürokratischer Mechanismus) heraus zu kommen: entweder indem man irgendwie übermitteln kann, dass man mit der Rückmeldung ganz allgemein unzufrieden ist oder indem man immer nofalls auch einen Menschen kontaktieren kann, der einen auf das Komische in der Antwort hinweisen kann. Ansonsten erlebt man das was man vielleicht als Tretmühle der Bürokratie bezeichnen kann.]


[Die Digitalisierung ist das moderne Verkehrsmittel. Damals galt der Zeitungsdruck als modernes Verkehrsmittel. Um den heutigen Wandel nachzuvollziehen nach Literatur suchen welch den Wandel beschreibt bei Einführung neuer Verkehrsmittel (also auch Informationsverkehrsmittel): -Zeitungsdruck -Radio -Fernsehen -Fax -Telefon]

"Dies wieder wird durch die Eigenart der modernen Verkehrsmittel bedingt, zu welcher u. a. auch der Nachrichtendienst gehört."


"Sachliche Erledigung bedeutet in diesem Fall in erster Linie Erledigung ohne Ansehen der Person nach berechenbaren Regeln." [Herkunft von Ressentiments von Seiten der Eliten gegenüber dem Markt] "Ohne Ansehen der Person aber ist auch die Parole des Marktes und aller nackt ökonomischen Interessenverfolgung überhaupt. Die konsequente Durchführung der bürokratischen Herrschaft bedeutet die Nivellierung der ständischen Ehre, also, wenn das Prinzip der Marktfreiheit nicht gleichzeitig eingeschränkt wird, die Universalherrschaft der Klassenlage." [Auch hier verkennt er die Dynamik: Evtl. war die damalige Dynamik praktisch inexistent. Dynamik kam erst mit dem Internet auf. Mit der Robotisierung bewegen wir uns wieder in entgegen gesetzter Richtung. Das Grundeinkommen würde ähnlich dem Internet wieder mehr Dynamik ermöglichen. So wie ich das verstanden habe ist die Klassenlage eine Art haften in der eigenen Klasse (Immobilität zwischen den Klassen).]


"Dabei ist natürlich stets zu beachten, dass der Name 'Demokratisierung' irreführend wirken kann: der Demos im Sinn einer ungegliederten Masse 'verwaltet' in grösseren Verbänden nie selbst, sondern wird verwaltet und wechselt nur die Art der Auslese der herrschenden Verwaltungsleiter und [wechselt nur] das Mass von Beeinflussung, welches er oder richtiger: andere Personenkreise aus seiner Mitte durch die Ergänzung einer sogenannten 'öffentlichen Meinung' auf den Inhalt und die Richtung der Verwaltungstätigkeit auszuüben imstande sind." [So sah es vor etwa 100 Jahren aus. Mit der Digitalisierung besteht die Möglichkeit dass sich unsere Gesellschaft wieder in diese Richtung bewegt. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Möglichkeit mit dem Grundeinkommen eine Art bewegliche Pinnwand/Prioritätenliste für das Parlament einzuführen. Eine Art digitalisierte Demokratie: Als Bürger kann man nicht nur Themen vorschlagen, sondern auch über (zum Beispiel) die drei persönlich höchsten Prioritäten die Stimme abgeben. So weiss das Parlament stets welche Tasks aktuell die höchste Priorität beim Volk haben. Dadurch würden Länder von einer Art Schwarmintelligenz profitieren.]


[In den letzten Jahren wurde oft argumentiert dass Diktaturen gegenüber Demokratien in der digitalisierten Welt und den vollautomatisierten/robotisierten Betrieben klar im Vorteil sind. Gewisse Befürworter der Demokratie haben sich dadurch ideell einschüchtern lassen. Sie argumentieren sogar folgendermassen: 'Wir lehnen uns an die Natur an und die Natur sagt: Diktaturen sind im digitalen Zeitalter erfolgreicher'. Diese Sichtweise verkennt den Kernpunkt: die Demokratie selber hat sich nicht digitalisiert. Oder: die demokratische Funktionsweise bzw. Mechanismen haben sich nicht wirklich digitalisiert. Durch eine Digitalisierung des Stimm- und Wahlrechts sowie der Priorisierung der aktuellen Tasks durch das Stimmvolk kann die Demokratie in ein effizient und effektiv wirkendes Gebilde verwandelt werden welches maximal von Schwarmintelligenz profitiert. Dadurch würde es weniger bis gar keine Proteste mehr geben (Der Protest als Zeichen der Unzufriedenheit aber auch der Protest als traditioneller Priorisierungsversuch).]


[Was ist die Gefahr wenn solche Hindernisse in der Demokratie nicht mehr existieren? Wenn also die Demokratie effizienter und effektiver oder zumindest gleich leistungsstark wie die Diktatur wird. Den Vorteil in der Eile das Stimmvolk nicht zu unterdrücken hat sie bereits. Auch den Vorteil dass sie nicht so wie eine Diktatur brechen oder bersten kann hat sie auch. Würde sowas ohne Grundeinkommen überhaupt funktionieren? Würde das Grundeinkommen sofort auf Prioritätenliste Nummer 1 kommen wenn wir eine digitalisierte Demokratie hätten? Oder würden wir dann das Grundeinkommen so lange wie möglich herauszögern, damit wir es nicht mit allen teilen müssen? Besteht hier die Gefahr der digitalisierten Demokratie: das Bedrängen von Randgruppen? Wobei als Randgruppe nicht die (starke) Mehrheit gemeint ist. Würde der Westen damit wieder mehr an Anziehungskraft gewinnen? Unter welchen Umständen? Welche Schutzmechanismen müssen eingebaut werden damit der Schwarm gewisse Verfassungsbestandteile nicht berührt oder berühren kann?]


[Was ist die Gefahr wenn solche Hindernisse in der Demokratie nicht mehr existieren? Wenn also die Demokratie effizienter und effektiver oder zumindest gleich leistungsstark wie die Diktatur wird. Den Vorteil in der Eile das Stimmvolk nicht zu unterdrücken hat sie bereits. Auch den Vorteil dass sie nicht so wie eine Diktatur brechen oder bersten kann hat sie auch. Würde sowas ohne Grundeinkommen überhaupt funktionieren? Würde das Grundeinkommen sofort auf Prioritätenliste Nummer 1 kommen wenn wir eine digitalisierte Demokratie hätten? Oder würden wir dann das Grundeinkommen so lange wie möglich herauszögern, damit wir es nicht mit allen teilen müssen? Besteht hier die Gefahr der digitalisierten Demokratie: das Bedrängen von Randgruppen? Wobei als Randgruppe nicht die (starke) Mehrheit gemeint ist. Würde der Westen damit wieder mehr an Anziehungskraft gewinnen? Unter welchen Umständen? Welche Schutzmechanismen müssen eingebaut werden damit der Schwarm gewisse Verfassungsbestandteile nicht berührt oder berühren kann?]


[Wie könnte diese digitalisierte Demokratie aussehen: Bürger kann unter Einhaltung gewisser formeller Auflagen ein Thema vorschlagen. Dies erscheint auf der online Prioritätenliste des Parlaments. Schlägt jemand ein gleiches Thema vor, so erhält man einen Hinweis dass etwas bereits Vorgeschlagenes das gleiche beinhaltet. Auf der Prioritätenliste endgültig erscheinende Themen werden von den Bürgern auf Effektivität (das Richtige tun) geprüft und jeder Bürger kann pro Zeiteinheit (evtl. alle drei Monate) 1, 2 oder 3 Punkte vergeben. Die Themen mit den meisten Punkten werden vom Parlament genauer untersucht und nötigenfalls kommen verbesserte Gegenvorschläge. Dann kann entweder der vom Volk eingereichte Vorschlag oder der vom Parlament erstellte Gegenvorschlag abgestimmt werden. Auch die Parlamentarierinnen können Themen vorschlagen: weshalb sie auch weiterhin originär Themen auf die Prioritätenliste setzen können. Stimmt das Volk ab, so übernimmt das Parlament entsprechende Gesetzesänderung vor, die Exekutive führt es aus und die Judikative prüft deren Einhaltung. Damit würde man als Demokratie enorm an Effizienz (es richtig tun / zufriedenstellend schnell tun) gewinnen.]


[Angenommen man möchte das Grundeinkommen einführen, würden dann die Berufsbeamten deren Einführung eher verzögern oder beschleunigen?] "Wo die Bürokratisierung der Verwaltung einmal restlos durchgeführt ist, da ist eine praktisch so gut wie unzerbrechliche Form der Herrschaftsbeziehungen geschaffen. Der einzelne Beamte kann sich dem Apparat, in den er eingespannt ist, nicht entwinden. Und er ist durch all dies vor allem festgeschmiedet an die Interessengemeinschaft aller in diesen Mechanismus eingegliederten Funktionäre daran, ... Die Beherrschten ihrerseits ferner können einen einmal bestehenden bürokratischen Herrschaftsapparat weder entbehren noch ersetzen, da er auf Fachschulung, arbeitsteiliger Fachspezialisierung und festem Eingestelltsein auf gewohnte und virtuous beherrschte Einzelfunktionen in planvoller Synthese beruht."


[Angenommen der Staat ist bereits in der Lage so viel über seine Unternehmen (vollautomatisierte / robotisierte Lebensmittelproduktion) zu produzieren, dass er faktisch gesehen allen Staatsbeamten ein Grundeinkommen sichern kann. Würde dann der Staat den Staatsbeamten kündigen oder nicht? Angenommen der Staat kann gewisse Beamte durch Chatbots und weitere Digitalisierung ersetzen, würde er dann diese Beamte bereits freistellen oder würde er sie weiterhin am Arbeitsplatz behalten? Würde er die Taktik 'Kasse ohne Mensch' (dadurch wird das Grundeinkommen schneller zum wichtigsten Thema) oder 'Kasse mit Mensch' (dadurch wird die Auseinandersetzung mit dem Thema Grundeinkommen hinausgezögert) wählen?]


[Der Vorteil der Bürokratie in ihrer Kontinuität: Erhaltung der Machtstrukturen. Nachteil der Bürokratie: Verkennung der Notwendigkeit von wichtigen Änderungen.] "Die objektive Unentbehrlichkeit des einmal bestehenden Apparats in Verbindung mit der ihm eigenen 'Unpersönlichkeit' bring es andererseits mit sich, dass er - im Gegensatz zu den feudalen, auf persönlicher Pietät ruhenden Ordnungen - sich sehr leicht bereit findet, für jeden zu arbeiten, der sich der Herrschaft über ihn einmal zu bemächtigen gewusst hat. Ein rational geordnetes Beamtensystem funktioniert, wenn der Feind das Gebiet besetzt, in dessen Hand unter Wechsel lediglich der obersten Spitze tadellos weiter, weil es im Lebensinteresse aller Beteiligten, einschliesslich vor allem des Feindes selbst, liegt, das dies geschehe."


"Diese Überlegenheit des berufmässig Wissenden sucht jede Bürokratie noch durch das Mittel der Geheimhaltung ihrerer Kenntnisse und Absichten zu steigern. Bürokratische Verwaltung ist ihrer Tendenz nach stets Verwaltung mit Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Bürokratie verbirgt ihr Wissen und Tun vor der Kritik, soweit sie irgend kann." [Auch hier wieder zu sehen: im Zeitalter der Digitalisierung sowie der vollständingen Robotisierung der Betriebe ist es evtl. sinnvoll Mechanismen einzubauen um sich vor feindlicher Übernahme zu schützen. Die Frage ist wie?] "Allein weit über diese Gebiete rein sachlich motivierter Geheimhatlung wirkt das reine Machtinteresse der Bürokratie als solches. der Begriff des 'Amtsgeheimnisses' ist ihre spezifische Erfindung und nichts wird von ihr mit solchem Fanatismus verteidigt wie eben diese, ausserhalb jener spezifisch qualifizierten Gebiete rein sachlich nicht motivierbare, Attitude."


"Steht die Bürokratie einem Parlament gegenüber, so kämpft sie aus sicherem Machtinstinkt gegen jeden Versuch desselben, durch eigene Mittel (z. B. das sogenannte Enquêterecht) sich Fachkenntnisse von den Interessenten zu verschaffen: ein schlecht informiertes und daher machtloses Parlament ist der Bürokratie naturgemäss willkommener ..." [Beispiel von Nachteil der Bürokratie:] "Alle zornigen Verfügungen Friedrichs des Grossen über die 'Abschaffung der Leibeigenschaft' entgleisten, sozusagen, auf dem Wege zur Realisierung, weil der Amtsmechanismus sie einfach als dilettantische Gelegenheitseinfälle ignorierte." [Woher soll der Input für Veränderungsbedürfnis kommen? Insbesondere im Hinblick auf die absehbare Zentralisierung der Wirtschaftsmacht (vollständige Robotisierung der Betriebe) hin zum Staat. Damit erhält die Bürokratie neben der Informationsmacht auch die Wirtschaftsmacht. ('alles aus einer Hand')] "... der auf die Informationen durch die Bürokratie selbst allein angewiesen ist."


[Werden wir vermehrt Machtkämpfe zwischen Parlament und dem bürokratischen Apparat erleben? Wer wird die Nase vorne haben? Wie sieht das Szenario für den Bürger aus falls das Parlament siegt? Wie sieht das Szenario für den Bürger aus falls der bürokratische Apparat siegt? Gibt es für den Bürger eine Handlungsempfehlung welche unabhängig vom Ausgang solcher Machtkämpfe für ihn und die Demokratie das Beste ist? Soll der Bürger bereits zuvor nach dem Grundeinkommen verlangen um sich unabhängig vom Ausgang dieser Auseinandersetzung ausgelöst durch technische Entwicklung (Digitalisierung) und Machtakzentuierung (Vollrobotisierung der Betriebe) zu schützen? Kann das Parlament mit der rechtzeitigen Digitalisierung des Stimmrechts (digitalisierte Demokratie) eine Coup erlangen und sich so einen Verbündeten gegen den bürokratischen Apparat holen?]


"Überlegen ist der Sachkenntnis der Bürokratie nur die Sachkenntnis der privatwirtschaftlichen Interessenten auf dem Gebiet der 'Wirtschafts'. Diese deshalb, weil für sie die genaue Tatsachenkenntnis auf ihrem Gebiet direkt wirtschaftliche Existenzfrage ist: Irrtümer in einer amtlichen Statistik haben für den schuldigen Beamten keine direkten wirtschaftlichen Folgen, - Irrtümer in der Kalkulation eines kapitalistischen Betriebes kosten diesem Verluste, vielleicht den Bestand. Und auch das 'Geheimnis' als Machtmittel ist im Hauptbuch eines Unternehmers immerhin noch sicherer geborgen als in den Akten der Behörden. Schon deshalb ist die behördliche Beeinflussung des Wirtschaftslebens im kapitalistischen Zeitalter an so enge Schranken gebunden und entgleisen die Massregeln des Staats auf diesem Gebiete so oft in unvorhergesehene und unbeabsichtigte Bahnen oder werden durch die überlegene Sachkenntnis der Interessenten illusorisch gemacht." [Die behördliche Beeinflussung des Wirtschaftslebens wird sich sehr stark ändern oder ist im Begriffe sich sehr stark zu ändern. Die robotisierter Betrieb mit Monopolstellung verlangt keine grossen Wirtschafts- oder Betriebskenntnisse.]


[Wie können solche Entwicklungen erkannt werden? Evtl. indem trotzdem die Nachfrage nach Wirtschafts- und Betriebskursen durch Beamte steigt. Ein gewisser Kenntniss wird trotzdem nötig sein. Die Frage stellt sich dann aber auch wie eine solche Entwicklung verhindert werden kann? Oder ob sie überhaupt verhindert werden kann? Und anschliessend wie der Bürger in solch einem Fall reagieren soll? Sind solche Entwicklungen in der Verfassung vorgesehen? Woran soll man sich orientieren?]


"Ganz allgemein lässt sich nur sagen: dass die Entwicklung zur rationalen 'Sachlichkeit', zum 'Berufs'- und 'Fachmenschentum' mit allen ihren weitverzweigten Wirkungen durch die Bürokratisierung aller Herrschaft sehr stark gefördert wird. Es kann nur ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses hier kurz angedeutet werden: die Wirkung auf die Art der Erziehung und Bildung. Untere kontinentalen, okzidentalen Erziehungsanstalten, speziell die höheren: Universitäten, technische Hochschulen, Handelshochschulen, Gymnasien und andere Mittelschulen, stehen unter dem beherrschenden Einfluss des Bedürfnisses nach jener Art von 'Bildung', welche das für den modernen Bürokratismus zunehmend unentbehrliche Fachprüfungswesen züchtet: der Fachschulung."


[In den letzen 20 Jahren erlebten wir in der Schweiz viele Diskussionen über Managerlöhne. Im Hintergrund wurde damit der Verwaltungsrat entmündigt im Sinne von 'Ihr da im Verwaltungsrat könnt ja nicht schlau genug sein, wenn ihr so hohe Managerlöhne bezahlt!'. Der internationale Wettbewerb (immer auch an die entstehenden Märkte denken) wurde völlig ausser acht gelassen. Woher kamen diese Angriffe? Ist es der bürokratische Apparat mit dem Ziel die Unternehmensführung zu übernehmen?]


"Und da der zum Erwerb des Bildungspatents erforderliche Bildungsgang erhebliche Kosten und Karenzzeiten verursacht, so bedeutet jenes Streben zugleich die Zurückdrängung der Begabung (des 'Charisma') zugunsten des Besitzes, - die die 'geistigen' Kosten der Bildungspatente sind stets geringe und nehmen mit der Massenhaftigkeit nicht zu sondern ab." [ Definition von Charisma: Begabung. Gabe - gebe - mit gegeben. Die Karenzzeitkosten (Opportunitägskosten) sind immer noch erheblich. Die finanziellen Kosten sind auf ein Minimum gesunken: Eine gedrehte Schulstunde kann unendlich oft verwendet werden. Früher teilten sich 10 bis 30 Schülerinnen die Kosten einer Schulungsstunde. Heute teilen sich diese Kosten auf eine beliebige Zahl Schülerinnen. Sind im bürokratischen Apparat auch weiterhin vorwiegend besitzende Menschen eingestellt? Hat sich das geändert? Wichtiger Hinweis: Nicht alle Besitzende arbeiten im bürokratischen Apparat. Nicht alle im bürokratischen Apparat sind Besitzende. Wird das Charisma als Nebenfolge zurückgedrängt oder ist es ein Feindbild des bürokratischen Apparats? ]


[In den letzen 20 Jahren erlebten wir in der Schweiz viele Diskussionen über Managerlöhne. Im Hintergrund wurde damit der Verwaltungsrat entmündigt im Sinne von 'Ihr da im Verwaltungsrat könnt ja nicht schlau genug sein, wenn ihr so hohe Managerlöhne bezahlt!'. Der internationale Wettbewerb (immer auch an die entstehenden Märkte denken) wurde völlig ausser acht gelassen. Woher kamen diese Angriffe? Ist es der bürokratische Apparat mit dem Ziel die Unternehmensführung zu übernehmen? ]


"Die bürokratische Struktur ist überall spätes Entwicklungsprodukt. Je weiter wir in der Entwicklung zurückgehen, desto typischer wird für die Herrschaftsformen das Fehlen der Bürokratie und des Beamtentums überhaupt. Die Bürokratie ist 'rationalen' Charakters: Regel, Zweck, Mittel, 'sachliche' Unpersönlichkeit beherrschen ihr Gebaren. Ihre Entstehung und Ausbreitung hat daher überall in jenem besonderen, noch zu besprechenden Sinne 'revolutionär' gewirkt, wie dies der Vormarsch des Rationalismus überhaupt auf allen Gebieten zu tun pflegt. Sie vernichtete dabei Strukturformen der Herrschaft, welche einen, in diesem speziellen Sinn, rationalen Charakter nicht hatten." [Als Beispiele von nicht rationalem Charakter werden Patrimonalismus und Charismatismus aufgeführt.]


[Patrimonialismus als Beispiel von nicht rationalem Charakter: Definition] "... die patriarchale Struktur ... Ihrem Wesen nach ruht sie ... auf streng persönlichen Pietätsbeziehungen. Ihr Keim liegt in der Autorität eines Hausherrn innerhalb einer häuslichen Gemeinschaft." "... Normen ... ruhen ... bei der patriarchalen dagegen ... auf der 'Tradition': dem Glauben an die Unverbrüchlichkeit des immer so Gewesenen als solchen." [Wie werden Traditionen im Grundeinkommen gehandhabt? Sollen sie erlernt werden um die gesellschaftlichen Zusammenhänge besser zu verstehen? Sollen sie ignoriert oder als etwas 'irrationales' vollständig beseitigt werden? (Irrational bedeutet gemäss Oxford Languages Google: "mit der Ratio, dem Verstand nicht fassbar; dem logischen Denken nicht zugänglich") Stimmt es überhaupt dass sie 'irrational' sind? ]



[Max Weber behauptet folgendes:] "Und die Bedeutung der Normen ist für beide grundverschieden. Bei der büroratischen Herrschaft ist es die gesatzte Norm, ... Bei der patriarchalen Herrschaft ist es die persönliche Unterwerfung unter den Herrn, welche die von diesem gesetzten Regeln als legitim garantiert, und nur die Tatsache und die Schranken seiner Herrengewalt entstammen ihrerseits 'Normen', aber ungesatzten, durch die Tradition geheiligten Normen. Immer aber geht die Tatsache, dass dieser konkrete Herr eben der 'Herr' ist, im Bewusstsein der Unterworfenen allen anderen voraus; und soweit seine Gewalt nicht durch die Tradtion oder durch konkurrierende Gewalten begrenzt ist, übt er sie schrankenlos und nach freiem Belieben, vor allem: regelfrei." [Stimmt die Behauptung dass diese Herrschaftsform regelfrei ist?]


[Man könnte folgendes entgegenhalten: Der bürokratische Apparat wie wir ihn bisher kannten (vor der Digitalisierung) ist das Produkt der noch nicht-perfekten Kommunikation. Definition von perfekter Kommunikation: stets mit jener Person kommunizieren können mit der man kommunizieren möchte. Der bürokratische Apparat war gegenüber allen vorherigen Strukturprinzipien in erster Linie eine neue Kommunikationsstruktur. Diese Kommunikationsstruktur war nicht perfekt: auch der Beamte selber konnte nicht immer seine Informationen/Mitteilungen an andere Beamte weitergeben (gleiche oder höhere Ebene). Ausserdem: Bereits die Definition von perfekter Kommunikation führt zu folgendem Szenario: Der Wunsch mit gewissen Menschen zu sprechen ist höher als mit anderen. Dadurch muss diese Person gewisse Kommunikationsregeln aufsetzen. Diese werden zur Norm. Wird von der Norm abgewichen so entstehen Schwierigkeiten. Man kann also nicht von Regelfreiheit sprechen. ]


[Man könnte folgendes entgegenhalten: Der bürokratische Apparat wie wir ihn bisher kannten (vor der Digitalisierung) ist das Produkt der noch nicht-perfekten Kommunikation. Definition von perfekter Kommunikation: stets mit jener Person kommunizieren können mit der man kommunizieren möchte. Der bürokratische Apparat war gegenüber allen vorherigen Strukturprinzipien in erster Linie eine neue Kommunikationsstruktur. Diese Kommunikationsstruktur war nicht perfekt: auch der Beamte selber konnte nicht immer seine Informationen/Mitteilungen an andere Beamte weitergeben (gleiche oder höhere Ebene). Ausserdem: Bereits die Definition von perfekter Kommunikation führt zu folgendem Szenario: Der Wunsch mit gewissen Menschen zu sprechen ist höher als mit anderen. Dadurch muss diese Person gewisse Kommunikationsregeln aufsetzen. Diese werden zur Norm. Wird von der Norm abgewichen so entstehen Schwierigkeiten. Man kann also nicht von Regelfreiheit sprechen. ]


"Denn mit Rationalisierung seiner Finanzen gleitet der Patrimonialismus unvermerkt in die Bahnen einer rationalen bürokratischen Verwaltung mit geregeltem Geldabgabesystem hinüber."


[Charismatismus als Beispiel von nicht rationalem Charakter: Definition] "Die Deckung allen über die Anforderungen des ökonomischen Alltags hinausgehenden Bedarfs dagegen ist, je mehr wir historisch zurücksehen, desto mehr, prinzipiell gänzlich heterogen und zwar: charismatisch, fundamentiert gewesen. Das bedeutet: die 'natürlichen' Leiter in psychischer, physischer, ökonomischer, ethischer, religiöser, politischer Not waren weder angestellte Amtspersonen noch Inhaber eines als Fachwissen erlernten und gegen Entgelt geübten 'Berufs' im heutigen Sinne dieses Wortes, sondern Träger spezifischer, als übernatürlich gedachter Gaben des Körpers und Geistes. Dabei wird der Begriff 'Charisma' hier gänzlich 'wertfrei' gebraucht."


"Sondern das Charimsa kennt nur innere Bestimmtheiten und Grenzen seiner selbst. Der Träger des Charimsa ergreift die ihm angemessene Aufgabe und verlangt Gehorsam und Gefolgschaft kraft seiner Sendung. Ob er sie findet, entscheidet der Erfolg. Erkennen diejenigen, an die er sich gesendet fühlt, seine Sendung nicht an, so bricht sein Anspruch zusammen. Erkennen sie ihn an, so ist er ihr Herr, so lange er sich durch 'Bewährung' die Anerkenntnis zu erhalten weiss. ... Immer aber - das ist das Entscheidende - lehnt das Charisma den planvollen rationalen Geldgewinn, überhaupt alles rationale Wirtschaften, als würdelos ab." [Stimmt diese Beschreibung?]


"Die Träger des Charisma: der Herr wie die Jünger und Gefolgsleute, müssen, um ihre Sendung genügen zu können, ausserhalb der Bande dieser Welt stehen, ausserhalb der Alltagsberufe ebenso wie ausserhalb der alltäglichen Familienpflichten. [Welchen Einfluss wird das Grundeinkommen haben?] Der Ausschluss der Annahme kirchlicher Ämter durch das Ordensstatut der Jesuiten, die Besitzverbote für die Mitglieder der Orden oder auch - nach der ursprünglichen Regel des Franziskus - für den Orden selbst, das Zölibat des Priesters und Ordensritters, die faktische Ehelosigkeit zahlreicher Träger eines prophetischen oder künstlerischen Charisma sind alle der Ausdruck der unvermeidlichen 'Weltabgewendetheit' derjenigen, welche Teil haben am Charisma." "Der Bestand der charismatischen Autoriät ist ihrem Wesen entsprechend spezifisch labil ... ... sondern er gewinnt und behält sie nur durch Bewährung seiner Kräfte am Leben." [Stimmt das?]


"Diesen sehr spezifischen Sinn hat z. B. bei Meng-tse (Mencius) der Satz, dass des Volkes Stimme 'Gottes Stimme' (nach ihm: die einzige Art, in der Gott spricht!) sei: mit Aufhören der Anerkennung des Volkes ist (wie ausdrücklich gesagt wird) der Herr ein einfacher Privatmann und wenn er mehr sein will, ein strafwürdiger Usurpator." [Mengzi unterscheidet klar zwischen Gott(-heit) und Herr(-schaft). Wir können die Stimme des Volkes als Schwarmbrain umbennen um es besser durchzudenken. Es stellt sich die Frage woher die Herrschaft abgeleitet wird? (abgeleitet im Sinne von woher sie kommt): -Herr(scher) empfängt am stärksten die Gedanken des Schwarmbrain. -Herr(scher) sendet am stärksten die Gedanken des Schwarmbrain. -Herr(scher) empfängt und sendet am stärksten die Gedanken des Schwarmbrain. ]


[ Je nach Antwort auf die vorangegane Frage ergeben sich folgende Schlussfolgerungen: Wenn der Herr(scher) der stärkste Empfänger für die Gedanken des Schwarmbrain ist, dann: -kann man über ihn bessser empfangen was der Schwarm denkt (eine Art Markt- und Meinungsforscher) Wenn der Herr(scher) der stärkste Sender für die Gedanken des Schwarmbrain ist, dann: -kann man über ihn den Schwarm besser steuern (eine Art Markt- und Meinungsmacher) Wenn der Herr(scher) der stärkste Empfänger und Sender für die Gedanken des Schwarmbrain ist, dann: -dann gelten beide vorangegangenen Schlussfolgerungen ]


[Soll das an Bedingungen geknüpfte Grundeinkommen auch an das Erlernen verschiedener Theorien verbunden werden? Sollen nebst den Weltreligionen auch das Erlernen von Theorien zum Thema Schwarmbrain mit dem Grundeinkommen belohnt werden? Werden die Religionen die Theorien des Schwarmbrain annehmen? In der Schwarmbrain Theorie könnte zum Beispiel das Funktionieren dieses Schwarmbrains, deren Mechanismen usw. als das Göttliche Zusammenspiel der Natur angesehen werden. Oder wird der bürokratische Apparat die Religionen aus dem Grundeinkommen verbannen? ]


"Die spezifische charismatische Form der Streitschlichtung ist die Offenbarung durch den Propheten oder das Orakel oder der aus streng konkreten und individuellen, aber absolute Geltung beanspruchenden Wertabwägungnen heraus gefundene 'salomonische' Schiedsspruch eines charismatisch qualifizierten Weisen." [Stimmt das? Max Weber kennt die Existenz von Charisma an, aber er kann sie nicht wirklich erklären, weshalb ihre Form beschreibt. Er nennt sie irrational. Wir bezeichnen etwas als irrational so lange wir es nicht erklären können. ]


"Das Charisma dagegen ruht in seiner Macht auf Offenbarungs- und Heroenglauben, auf der emotionalen Überzeugung von der Wichtigkeit und dem Wert einer Manifestation religiöser, ethischer, künstlerischer, wissenschaftlicher, politischer oder welcher Art immer, auf Heldentum sei es der Askese oder des Krieges, der richterlichen Weisheit, der magischen Begnadung oder welcher Art sonst. Dieser Glaube revolutioniert 'von innen heraus' die Menschen und sucht Dinge und Ordnungen nach seinem revolutionären Wollen zu gestalten." [Evtl. rührt dies aus folgendem Sachverhalt: Die charismatische Person (die Baumspitze) kann am besten Informationen senden und empfangen. Sie kennt also in jedem Moment die aktuellsten Informationen aller Augen (des gesamten Schwarmbrains) und kann dadurch das Richtige zu jedem Zeitpunkt am besten/zuverlässigsten berechnen. Weil die anderen Baumäste aber nicht Zugang zu allen Informationen haben, nicht alles optimal sehen und empfangen können, sondern nur ihren eigenen Bereich, erscheint es ihnen als würde die Baumspitze (die charismatische Person) eine Offenbarung/Manifestation erleben. Und das hat auch die Baumspitze stets geglaubt. Oder: er wusste seine Erklärung würde ihm niemand glauben. ]


"Es ist ein 'der Zeit dienendes', subjektives 'Werten', welches die einen dem 'Verstande', die andern der 'Intuition' zuweisen möchten: die mathematische 'Phantasie' etwa eines Weyerstrass ist 'Intuition' genau im gleichen Sinn wie diejenige irgendeines Künstlers, ... nicht da liegt der Unterschied." [Vielleicht können wir in Anbetracht der Schwarm Brain Begriffe wie Intuition besser verstehen. "Es ist ein der Zeit dienendes" ->Die Baumspitze setzt sein Wissen für aktuell ungelöste Herausforderungen ein. "welches die einen dem Verstande, die andern der Intuition zweisen möchten" ->Wenn man es dem Verstande zuweist, dann geht man davon aus dass das Gehirn der Baumspitze das Problem alleine löst. Es stellt sich aber die Frage woher er weiss, dass genau dies das drängendste Problem der Gesellschaft ist? ->Die Intuition ergänzt oder beantwortet diese Folgefrage: Intuition ist Leitung durch verschiedene Gehirne zum drängendsten Problem. Eine Art Gefüge von Gehirnen welche dazu führt, dass das drängendste Problem zum fähigsten Gehirn gelangt: entweder weil die Baumspitze die meisten Informationen empfangen kann oder diese am besten verarbeiten kann. Daher kann er das Problemstellung am besten (aus)formulieren. ]


[Diese Phantasie oder Intuition wird zum Teil auch Vision genannt. Vision hat eigentlich mit der Sehkraft zu tun. Wir behaupten Dinge wie 'in die Zukunft sehen können'. Oder wir sagen Vision sei die Kraft 'in die Zukunft zu sehen'. In der Schwarmbraintheorie (ich kürze es auf SBT ab) würde man den Begriff mit folgendem Sachverhalt erklären: Einer Visionärin wird nachgesagt sie sehe die Zukunft voraus, weil sie in der Lage ist Lösungen für zukünftige Herausforderungen zu formulieren. Auch die Künstlerin behauptet ihrer Zeit voraus zu sein. Und die Theoreme der Mathematikerin werden erst in Zukunft gebraucht. ]


[ In der Schwarmbraintheorie würde man dann sagen: -Die Mathematikerin hat einen neuen Gedankengang. Der neue Gedankengang wiederholte sich immer wieder bis er daraus eine Gesetzmässigkeit ableitet. Diese abgeleitete Gesetzmässigkeit ist ein neues Theorem. -Die Künstlerin kann nicht in mathematischen Sätzen formulieren, da sie es nicht gelernt hat. Aber sie formuliert die aktuellste Problemstellung zeichnerisch: weshalb ihre Zeichnung den Betrachter in ihren Bann zieht. Auch wenn er im Bewussten die Anziehungskraft ihrer auf eine Leinwand gezeichnete Sehkraft nicht erklären kann, im Unterbewussten wird er doch in ihren Bann gezogen. -Die Visionärin hingegen formuliert eine gesellschaftliche Herausforderungen in Sätzen. Je nach dem kann sie daraus finanziell profitieren (Unternehmensgründung) oder sie kann es politisch nutzen (Visionäre Politikerin welche 'intuitiv' die richtige Antwort liefert: in Wahrheit: weil sie in der Lage ist den Sachverhalt bzw. die aktuell drängendste Problemstellung am besten zu verstehen). Gemeinsam haben sie dann folgendes: die Intuition (die Leitung der Vielen) lenkt sie zur aktuell drängendsten Herausforderung. Ihr Verstand löst diese Herausforderung am besten. ]



[Evtl. ist das Problem mit dem Verständnis von Intuition darauf zurück zu führen, dass wir es sprachlich mit einem Possessiv in Verbindung bringen: 'ihre Intuition' anstatt 'die Intuition' oder anstatt 'die Intuition die sie umgibt' Und: Wenn wir Sehkraft nicht nur als Empfangsstärke sondern auch als Sendestärke definieren, dann sind viele Begriffe und Sachverhalte verständlicher. Evtl. berücksichtigt Intelligenz nur die Empfangsstärke der Sehkraft. Die Sehkraft der Visionärin besitzt also nicht nur Empfangsstärke sondern auch Sendestärke. ] "Dies will der Satz besagen: dass die Rationalisierung und die rationale 'Ordnung' 'von aussen' her revolutionieren [Empfangsstärke der Sehkraft], während das Charisma, wenn es überhaupt seine spezifischen Wirkungen übt, umgekehrt von innen [Sendestärke der Sehkraft], von einer zentralen 'Metanoia' der Gesinnung der Beherrschten her manifestiert."



"... sprengt das Charisma in seinen höchsten Erscheinungsformen Regel und Tradition überhaupt und stülpt alle Heiligkeitsbegriffe geradezu um." [Diese Beschreibung klingt irrational. Evtl. darf man es rationaler ansehen: Man definierte als perfekte Erklärung der Welt die Fähigkeit auf jede Frage eine (richtige) Antwort zu liefern. In unterschiedlichen Zeiten der Geschichte gelingt es immer wieder jemandem mehr Antworten zu liefern als alle vor ihm. Weshalb es sich dann als Umstülpung anfühlt. ] "Statt der Pietät gegen das seit alter Übliche, deshalb Geheiligte, erzwingt es die innere Unterwerfung unter das noch nie Dagewesene, ..." [Pietät: google Oxford Languages: "taktvolle Rücksichtnahme" Das heisst auch intern fühlt es sich als starke Veränderung an und nicht nur in der verbalen oder schriftlichen Auseinandersetzung mit anderen Mitmenschen]


[Literatur: -Rudolf Sohm -Mengzi -Karl Weyerstrass -Herny Villard -Moritz von Oranien -Cromwell -Tagliacozzo -Wallenstein -Gustav Adolf -Friedrich der Grosse -Maria Theresia ]


"Umbildung des Charisma Auch die bürokratische Rationalisierung kann, wie wir sahen, gegenüber der Tradition eine revolutionäre Macht ersten Ranges sein und ist es oft gewesen. Aber sie revolutioniert durch technische Mittel, im Prinzip von aussen her, die Dinge und Ordnungen zuerst, dann von da aus die Menschen, die letzteren im Sinne der Verschiebung ihrer Anpassungsbedingungen und eventuelle der Steigerung ihrer Anpassungsmöglichkeiten an die Aussenwelt durch rationale Zweck- und Mittelsetzung" [Die Digitalisierung und Robotisierung der Betriebe wird wohl die Anpassungserfordernisse in nie dagewesenem Masse erhöhen.]


"Die 'reine' charismatische Herrschaft ist also in einem ganz spezifischen Sinne labil und alle ihre Alterationen haben im letzten Grunde ein und dieselbe Quelle." [Begriff labil: google Oxford Languages: "nicht fest gefügt, sondern zu Veränderung, zu Schwankungen neigend, unbeständig" Und das muss sie auch sein: labil - abil - fähig: Die charismatische Herrschaft muss in der Lage sein mit Veränderungen umzugehen. ]


[Definition von Disziplin] Sie ist inhaltlich nichts anderes als die konsequent rationalisierte, d. h. planvoll eingeschulte, präzise, alle eigene Kritik bedingungslos zurückstellende, Ausführung des empfangenen Befehls, und die unablässige innere Eingestellthei ausschliesslich auf diesen Zweck. [Charisma und Disziplin] "Nicht dass die Disziplin etwa an sich dem Charisma und der Standesehre feindlich gegenüberstände." "Die Disziplin des Heeres ist aber der Mutterschoss der Disziplin überhaupt. Der zweite grosse Erzieher zur Disziplin ist der ökonomische Grossbetrieb."


[Erwähnung der Schweiz] "Im ausgehenden Mittelalter ist es der Gewalthaufen der Schweizer und seine Parallel- und Folgeentwicklungen, welche zuerst das Kriegsmonopol des Rittertums brachen, obwohl auch die Schweizer noch die Hellebardiere aus dem Haufen, nachdem dieser geschlossen vorgestossen war, dessen Aussenseiten die 'Spiessgesellen' einnahmen, zum Heldenkampf herausbrechen liessen. Mehr als die Zerstreuung der ritterlichen, individuellen Kampfart leisteten sie zunächst nicht." [Es geht darum dass Disziplin über einen längeren Zeitraum immer gewinnt.]


[Erwähnung der Schweiz] "Die Disziplin als Basis der Kriegführung ist die Mutter sowohl des patriarchalen, aber durch die Gewalt der Heereskommandanten (nach Art der spartanischen Ephoren) konstitutionell beschränkten Zulukönigtums, wie der hellenischen Polis mit ihren Gymnasien und ihrer bei Flottendisziplin dagegen (Athen) 'demokratischen' Struktur, wie der sehr anders gearteten Schweizer 'Demokratie' - die in der Zeit des Reislaufens bekanntlich eine Beherrschung von (hellenisch gesprochen) 'Periöken' - sowhol wie Heloten - Gebieten einschloss -, wie der römischen Honoratiorenherrschaft und endlich des ägyptischen, assyrischen und modernen europäischen, bürokratischen Staatswesens."


[Definitionen soziologischer Grundbegriffe] "Soziologie" "Soziale Handeln" "Soziale Beziehung" "Legimität einer Ordnung" "Vergemeinschaftung" "Solidaritätsgenossen" "Vertreter" "Verband" "Autokephalie" "Heterokephalie" "gesatzte Ordnung" "Ordnung" "Betrieb" "Macht" "Herrschaft" "Politischer Verband" "Die drei reinen Typen legitimer Herrschaft"


"Soziologie soll heissen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will." "Wie jedes Handeln kann auch das soziale Handeln bestimmt sein 1. zweckrational 2. wertrational 3. affektuell 4. traditional" "Autokephalie bedeutet: dass der Leiter und der Verbandsstab nach den eignen Ordnungen des Verbandes, nicht, wie bei Heterokephalie, durch Aussenstehende bestellt wird." "Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht." "Herrschaft soll heissen die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden" "Disziplin soll heissen die Chance, kraft eingeübter Einstellung für einen Befehl prompten, automatischen und schematischen Gehorsam bei einer angebbaren Vielheit von Menschen zu finden."


"Politischer Verband soll ein Herrschaftsverband dann und insoweit heissen, als sein Bestand und die Geltung seiner Ordnungen innerhalb eines angebbaren geographischen Gebiets kontinuierlich durch Anwendung und Androhung physischen Zwangs seitens des Verwaltungsstabes garantiert werden." [Begriff: Politik - Politi k - Polit ik - Polit ie - Polizei Als Gegenstück zur Polizei und Politik existiert das Militär: das Militär kann sich überparteilich oder gegen alle Parteien orientieren und handeln. Begriff: Partei: ein Teil Überparteilich: alle Teile zusammen ]


"Es gibt drei reine Typen legitimer Herrschaft. Ihre Legitimitätsgeltung kann nämlich primär sein: 1. rationalen Charakters: auf dem Glauben an die Legalität gesatzter Ordnungen und des Anweisungsrechts der durch sie zur Ausübung der Herrschaft Berufenen ruhen (legale Herrschaft) - oder 2. traditionalen Charakters: auf dem Alltagsglauben an die Heiligkeit von jeher geltender Traditionen und die Legitimität der durch sie zur Autorität Berufenen ruhen (traditionale Herrschaft), - oder endlich [endlich bedeutet mit einem Ende: gegenteil von ewig oder unendlich] 3. charismatischen Charakters: auf der ausseralltäglichen Hingabe an die Heiligkeit oder die Heldenkraft oder die Vorbildlichkeit einer Person und der durch sie offenbarten oder geschaffenen Ordnungen (charismatische Herrschaft)."


"Allerdings ist Kapitalismus identisch mit dem Streben nach Gewinn, im kontinuierlichen, rationalen kapitalistischen Betrieb: nach immer erneutem Gewinn: nach 'Rentabilität'. Denn er muss es sein. Innerhalb einer kapitalistischen Ordnung der gesamten Wirtschaft würde ein kapitalistischer Einzelbetrieb, der sich nicht an der Chance der Erzielung von Rentabilität orientierte, zum Untergang verurteilt sein." [Reformulierung in einfachen Worten weil Begriffe wie Rentabilität, Gewinn und Streben nach Gewinn immer noch bei vielen Menschen zu Ressentiments führt: Man stelle sich eine einfache Umgebung vor. Man muss Wasser holen um den täglichen Wasserverbrauch zu decken. Wenn ich unterwegs mehr Wasser verbrauche als ich nach Hause bringen kann, dann bin ich um sonst gelaufen. Dann bin ich durstiger am Ende des Tages. Ich mache einen Verlust. Wenn ich unterwegs weniger Wasser verbrauche als ich nach Hause bringen kann, dann war es sinnvoll. Oder auch: dann war es rentabel Wasser zu holen. Ich mache einen Gewinn. Das ist in einfachen Worten der Geist des Kapitalismus. ]


"Die moderne rationale Organisation des kapitalistischen Betriebs wäre nicht möglich gewesen ohne zwei weitere wichtige Entwicklungselemente: die Trennung von Haushalt und Betrieb, welche das heutige Wirtschaftsleben schlechthin beherrscht und, damit eng zusammenhängend, die rationale Buchführung." [Diese Trennung ist aus Webers Sicht wichtig weil im Haushalt eine Form von Kommunismus herrscht. Er nennt es den Hauskommunismus. Kapitalismus: individuelle Eigentumsrechte. Kommunismus: gemeinsame Eigentumsrechte und deshalb faktisch gesehen keine Eigentumsrechte] "Eine exakte Kalkulation: - die Grundlage alles andern, - ist eben nur auf dem Boden freier Arbeit möglich." "Denn der moderne rationale Betriebskapitalismus bedarf, wie der berechenbaren technischen Arbeitsmittel, so auch des berechebaren Rechts und der Verwaltung nach formalen Regeln, ..."


[Literatur: -Lujo Brentano -Georg Simmel -Johann Karl Rodbertus -Karl Jaspers -Thomas Carlyle -Richard Baxter -Ernst Troeltsch -Charles Baudelaire -Friedrich Nietzsche: Wille zur Macht -Açvagoscha ]


[Wechselwirkung: Kapitalismus führte zu Rationalisierung] "Es kommt also zunächst wieder darauf an: die besondere Eigenart des okzidentalen und, innerhalb dieses, des modernen okzidentalen, Rationalismus zu erkennen und in ihrer Entstehung zu erklären. Jeder solche Erklärungsversuch muss, der fundamentalen Bedeutung der Wirtschaft entsprechend, vor allem die ökonomischen Bedingungen berücksichtigen. Aber es darf auch der umgekehrte Kausalzusammenhang darüber nicht unbeachtet bleiben." [Wechselwirkung: Rationalisierung führte zu Kapitalismus] "Denn wie von rationaler Technik und rationalem Recht, so ist der ökonomische Rationalismus in seiner Entstehung auch von der Fähigkeit und Disposition der Menschen zu bestimmten Arten praktisch-rationaler Lebensführung überhaupt abhängig. Wo diese durch Hemmungen seelischer Art obstruiert war, da stiess auch die Entwicklung einer wirtschaftlich rationalen Lebenführung auf schwere innere Widerstände. Zu den wichtigsten formenden Elementen der Lebensführung nun gehörten in der Vergangenheit überall die magischen und religiösen Mächte und die am Glauben an sie verankerten ethischen Pflichtvorstellungen. Von diesen ist in den nachstehend gesammelten und ergänzten Aufsätzen die Rede."


"Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" "Ein Blick in die Berufsstatistik eines konfessionell gemischten [Bundes-]Landes pflegt mit auffallender Häufigkeit eine Erscheinung zu zeigen, welche mehrfach in der katholischen Presse und Literatur und auf den Katholikentagen Deutschlands lebhaft erörtert worden ist: den ganz vorwiegend protestantischen Charakter des Kapitalbesitzes und Unternehmertums sowohl, wie der oberen gelernten Schichten der Arbeiterschaft, namentlich aber des höheren technisch oder kaufmännisch vorgebildeten Personals der modernen Unternehmungen." [Inwieweit kann dies mit der Pusher-Puller-Theorie erklärt werden? Martin Luther übersetzte die Bibel von Latein in deutscher Sprache. Dadurch hatte jeder Protestant (Katholiken durften Übersetzung nicht lesen?) direkten und damit unverfälschten Zugriff auf biblische Erzählungen. In diesen Erzählungen geht es hauptsächlich darum wie Entscheidungen getroffen oder eben nicht getroffen werden dürfen. Wie in allen heiligen Schriften geht es darum wie man sich vor und vor welchen Gefahren schützt. Es war langezeit der Bestseller (das meist gelesene Buch und damit die einzige Wissensquelle ausserhalb des Haushalts, der Gemeinschaft und Universität). ]


[Wenn also damals 1'000 Katholiken in der Gesellschaft aufsteigen wollten, so haben sie im Leben mehr Fehler begangen, weil sie keine inhaltlichen Zugang zur deutschen (für sie verständlichen Sprache) Bibel hatten. Statistisch gesehen bestand für sie eine höhere Gefahr eine der Sünden zu begehen und damit in ewige Verdammnis zu verfallen. Wenn hingegen 1'000 Protestanten in der Gesellschaft aufsteigen wollten, so haben sie im Leben weniger Fehler begangen, weil sie inhaltlichen Zugang zur deutschen Übersetzung der Bibel hatten. Statistisch gesehen bestand für sie eine niedrigere Gefahr eine der Sünden zu begehen und damit in ewige Verdammnis zu verfallen. Ich interpretiere die ewige Verdammnis eher frei von der Schrift als diesseitge Strafe die man sich selber mit Fehlverhalten auferlegt oder einem aufgrund Fehlverhalten auferlegt wird. Die Protestanten konnten insofern sie in der Lage zu lesen waren von der deutschsprachigen Bibel lernen welche Fehlverhalten sie wie vermeiden können. Ihre Katholischen Kollegen mussten nicht nur lesen können, sondern auch Latein beherrschen um sich entsprechende Lektionen beizubringen. ]


[ Wenn das die richtige Kausalität erstellt, so ist es fragwürdig ob Max Weber in der heutigen Zeit zur gleichen Schlussfolgerung kommen würde. Damals kam er zum Schluss dass die protestantische Ethik sich am besten/stärksten mit dem Geist des Kapitalismus deckt. Heute würde er wohl nicht mehr zum gleichen Schluss kommen: von 1'000 Katholiken und 1'000 Protestanten wäre die Verteilung in den Spitzenposition wahrscheinlich ähnlich bis gleich verteilt. Eventuell war damals wie heute die darunter/dahinter liegende Kausalität eher: In den Spitzenposition befinden sich mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit und zu allen Zeiten eher Pusher als Puller. ]


"Gerade eine grosse Zahl der reichsten, durch Natur oder Verkehrslage begünstigten und wirtschaftliche entwickelsten Gebiete des Reiches, insbesondere aber die Merhzahl der reichen Städte, hatten sich aber im 16. Jahrhunder dem Protestantismus zugewendet und die Nachwirkungen davon kommen den Protestanten noch heute im ökonomischen Kampf ums Dasein zugute. Es entsteht aber alsdann die historische frage: welchen Grund hatte diese besonders starke Prädisposition der ökonomisch entwickeltsten Gebiete für eine kirchliche Revolution? [Problem des Overthinking bewältigen indem man ganz einfache Erklärungen als Hypothese niederschreibt: Beispiel: Hypothese 0: Die ökonomisch entwickeltsten Gebiete hatten mehr Freizeit zur Verfügung als andere und suchten sich eine interessante Freizeitbeschäftigung. Die übersetzte Bibel kam wie gerufen: sie hatte einen ähnlichen Effekt wie die Erfindung und Demokratisierung des Fernsehen: die Erzählungen der heiligen Schrift waren damals sehr unterhaltsam. Man konnte sie auf einmal in der eigenen Sprache verstehen und brauchte keinen Übersetzer. Katholiken war es untersagt die Übersetzung zu lesen. Wer als Freizeitbeschäftigung die deutsche Bibel gelesen hat, wurde automatisch zum Protestanten.]


[Weil die entwickeltsten Gebiete bzw. die wohlhabendsten mehr Freizeit zur Verfügung hatten, hatten sie genug Zeit um die biblischen Erzählungen zu lesen. Man kaufte aber die Bibel auch wenn man nicht lesen oder schreiben konnte. So wie man später dann einen Fernseher im Wohnzimmer aufstellte, hatte man damals eine Bibel im Wohnzimmer. Vielleicht konnten sie gar nicht lesen, aber die deutsche Sprache haben sie trotzdem gesprochen. Weil sie genug (Frei-)Zeit hatten, mussten sie nur das Alphabet lernen und konnten durch das Aneinanderreihen der Buchstaben die deutschsprachige Bibel entziffern. Die Absicht war vielleicht lesen zu lernen. Das Resultat war das Erlernen vom Treffen richtiger Entscheidungen. Der guten Nebeneffekt: wer die biblische Erzählungen kannte wurde 'Street Smart' und konnte sich wirtschaftliche noch mehr behaupten. Oder: wer durch die deutsche Bibelversion lesen lernte, konnte aufgrund der neu erworbenen Fähigkeit lesen (und schreiben) effizienter mit anderen Menschen kommunizieren. Dies führte zu einem weiteren Wirtschaftsschub bei jenen Menschen. ]



[Erwähnung Schweiz Genf] "Die Herrschaft des Calvinismus, so wie sie im 16. Jahrhundert in Genf und Schottland, um die Wende des 16. und 17. in grossen Teilen der Niederlande, im 17. in Neuengland und zeitweise in England selbst in Kraft stand, wäre für uns die schlechin unerträglichste Form der kirchlichen Kontrolle des Einzelnen die es geben könnte. Ganz ebenso wurde sie auch von breiten Schichten des alten Patriziats der damaligen Zeit, in Genf sowohl wie in Holland und England, empfunden."


"Vielmehr besteht die Tatsache: dass die Protestanten sowohl als herrschende wie als beherrschte Schicht, sowohl als Majorität wie als Minorität eine spezifische Neigung zum ökonomischen Rationalismus gezeigt haben, welche bei den Katholiken weder in der einen noch in der anderen Lage in gleicher Weise zu beobachten war und ist."


"... nur um eine provisorische Veranschaulichung dessen handeln, was hier mit dem 'Geist' des Kapitalismus gemeint ist." [Hier wird der Geist des Kapitalismus zusammengefasst:] "Bedenke, dass die Zeit Geld ist; wer täglich zehn Schillinge durch seine Arbeit erwerben könnte und den halben Tag spazieren geht, oder auf seinem Zimmer faulenzt, der darf, auch wenn er nur sechs Pence für sein Vergnügen ausgibt, nicht dies allein berechnen, er hat nebendem noch fünf Schillinge ausgegeben oder vielmehr weggeworfen." [Man merkt der Geist des Kapitalismus hat viel mit Opportunitätskosten zu tun.] "Bedenke, dass Kredit Geld ist. Lässt jemand sein Geld, nachdem es zahlbar ist, bei mir stehen, so schenkt er mir die Interessen, oder so viel als ich währedn dieser Zeit damit anfangen kann. Dies beläuft sich auf eine beträchtliche Summe, wenn ein Mann guten und grossen Kredit hat und guten Gebrauch davon macht.""Bedenke, dass Geld von einer zeugungskräftigen und fruchtbaren Natur ist. Geld kann Geld erzeugen und die Sprösslinge könne noch mehr erzeugen und so fort. Fünf Schillinge umgeschlagen sind sechs, wieder umgetrieben sieben Schilling drei Pence und so fort bis es hundert Pfund Sterling sind. Je mehr davon vorhanden ist, desto mehr erzeugt das Geld beim Umschlag, so dass der Nutzen schneller und immer schneller steigt. Wer ein Mutterschwein tötet, vernichtet dessen ganze Nachkommenschaft bis ins tausendste Glied. Wer ein Fünfschillingstück umbringt, mordet alles, was damit hätte produziert werden können: ganze Kolonnen von Pfunden Sterling." "Bedenke, dass ein guter Zahler der Herr von jedermanns Beutel ist. Wer dafür bekannt ist, pünktlich zur versprochenen Zeit zu zahlen, der kann zu jeder Zeit alles Geld entlehnen, was seine Freunde gerade nicht brauchen." "Dies ist bisweilen von grossem Nutzen. Neben Fleiss und Mässigkeit trägt nichts so sehr dazu bei, einen jungen Mann in der Welt vorwärts zu bringen, als Pünktlichkeit und Gerechtigkeit bei allen seinen Geschäften. Deshalb behalte niemals erborgtes Geld eine Stunde länger als du versprachst, damit nicht der Ärger darüber deines Freundes Börse dir auf immer verschliesse."


"Die unbedeutendsten Handlungen, die den Kredit eines Mannes beeinflussen, müssen von ihm beachtet werden. Der Schlag deines Hammers, müssen von ihm beachtet werden. Der Schlag deines Hammers, den dein Gläubiger um 5 Uhr morgens oder um 8 Uhr abends vernimmt, stellt ihn auf sechst Monate zufreiden; sieht er dich aber am Billardtisch oder hört er deine Stimme im Wirtshause, wenn du bei der Arbeit sein solltest, so lässt er dich am nächsten Morgen um die Zahlung mahnen, und fordert sein Geld, bevor du es zu Verfügung hast." "Ausserdem zeigt dies, dass du ein Gedächtnis für deine Schulden, es lässt dich als einen ebenso sorgfältigen wie erhlichen Mann erscheinen und das vermehrt deinen Kredit." "Hüte dich, dass du alles was du besitzest, für dein Eigentum hältst und demgemäss lebst. In diese Täuschung geraten viele Leute, die Kredit haben. Um dies zu verhüten, halte eine genau Rechnung über deine Ausgaben und dein Einkommen. Machst du dir die Mühe, einmal auf die Einzelheiten zu achten, so hat das folgende gute Wirkung: Du entdeckst, was für wunderbar kleine Ausgaben zu grossen Sumen anschwellen und du wirst bemerken, was hätte gespart werden können und was in Zukunft gespart werden kann."


"Für 6 Pound jährlich kannst du den Gebrauch von 100 Pound haben, vorausgesetzt, dass du ein Mann von bekannter Klugheit und Ehrlichkeit bist. Wer täglich eine Groschen nutzlos ausgibt, gibt an 6 Pound jährlich nutzlos aus, und das ist der Preis für den Gebrauch von 100 Pound. Wer täglich einen Teil seiner Zeit zum Werte eines Groschen verschwendet (und das mögen nur ein paar Minuten sein), verliert, einen Tag in den andern gerechnet, das Vorrecht 100 Pound jährlich zu gebrauchen. Wer nutzlos Zeit im Wert von 5 Schillingen vergeudet, verliert 5 Schillinge und könnte ebensogut 5 Schillinge ins Meer werfen. Wer 5 Schillinge verliert, verliert nicht nur die Summe, sondern alles, was damit bei Verwendung im Gewerbe hätte verdient werden können - was, wenn ein junger Mann ein höheres Alter erreicht, zu einer ganz bedeutenden Summen aufläuft." "Es ist Benjamin Franklin, der in diesen Sätzen - den gleichen, die Ferdinan Kürnberger in seinem geist- und giftsprühenden 'amerikanischen Kulturbilde' als angebliches Glaubensbekenntis des Yankeetums verhöhnt - zu uns predigt."


"Dass es 'Geist des Kapitalismus' ist, der aus ihm in charakteristischer Weise redet, wird niemand bezweifeln, so wenig etwa behauptet werden soll, dass nun alles, was man unter diesem 'Geist' verstehen kann, darin enthalten sei." "Kapitalismus hat es in China, Indien, Babylon, in der Antike und im Mittelalter gegeben. Aber eben jenes eigentümliche Ethos fehlte ihm wie wir sehen werden." [Stimmt das heute noch?]


"Der echte Puritanier verwarf ja sogar jede Spur von religiösen Zeremonien am Grabe und begrub die ihm Nächststehenden sang- und klanglos, um nur ja keinerlei 'superstition': kein Vertrauen auf Heilswirkungen magisch-sakramentaler Art, aufkommen zu lassen." "An Stelle der demütigen Sünder, denen Luther, wenn sie in reuigem Glauben sich Gott anvertrauen, die Gnade verheisst, werden so jene selbstgewissen 'Heiligen' gezüchtet, die wir in den stahlharten puritanischen Kaufleuten jenes heroischen Zeitalters des Kapitalismus und in einzelnen Exemplaren bis in die Gegenwart wiederfinden. Und andererseits wurde, um jene Selbstgewissheit zu erlangen, als hervorragendstes Mittel rastlose Berufsarbeit eingschärft. Sie und sie allein verscheuche den religiösen Zweifel und gebe die Sicherheit des Gnadenstandes."


"Je grösser der Besitz wird, desto schwerer wird - wenn die asketische Lebensstimmung die Probe besteht - das Gefühl der Verantwortung dafür, ihn zu Gottes Ruhm ungeschmälert zu erhalten und durch rastlose Arbeit zu vermehren. Auch die Geneis dieses Lebensstils reicht in einzelnen Wurzeln, wie so viele Bestandteil des modernen kapitalistischen Gesites, in das Mittelalter zurück, aber erst in der Ethik des asketischen Protestantismus fand er seine konsequente ethische Unterlage. Seine Bedeutung für die Entwicklung des Kapitalismus liegt auf der Hand." [Der Protestant gab das Geld nicht unnötig aus.] "Die innerweltliche protestantische Askese - so können wir das bisher Gesagte wohl zusammenfassen - wirkte also mit voller Wucht gegen den unbefangenen Genuss des Besitzes, sie schnürte dei Konsumtion, speziell die Luxuskonsumtion, ein." [Dafür erlaubte es sich unaufhörlich mehr und mehr Geld zu verdienen.] "Dagegen entlastete sie im psychologischen Effekt den Gütererwerb von den Hemmungen der traditionalistischen Ethik, sie sprengt die Fesseln des Gewinnstrebens, indem sie es nicht nur legalisierte, sondern direkt als gottgewollt ansah."


"Der Kampf gegen Fleischeslust und das Hängen an äusseren Gütern war, wie neben den Puritanern auch der grosse Apologet des Quäkertums, Barclay, ausdrücklich bezeugt, kein Kampf gegen rationalen Erwerb, sondern gegen irrationale Verwendung des Besitzes." "Dem Flitter und Schein chevaleresken Prunkes, der, auf unsolider ökonomischer Basis ruhend, die schäbige Eleganz der nüchternen Einfachheit vorzieht, setzten sie die saubere und solide Bequemlichkeit des bürgerlichen 'home' als Ideal entgegen." "Auf der Seite der Produktion des privatwirtschaftlichen Reichtums kämpfte die Askese gegen Unrechtlichkeit ebenso wie gegen rein triebhafte Habgier, - denn diese war es, welche sie als 'covetousness', als 'Mammonismus' usw. verwarf: das Streben nach Reichtum zu dem Endzweck, reich zu sein." [Idelogisch gesehen verträgt sich die protestantische Ethik mit dem Grundeinkommen.]


[Das Problem der Bevormundung: Angenommen jemand versucht überall einzugreifen um eine Lektion all jenen Personen zu erteilen welche nach Reichtum streben um reich zu sein. Es besteht die Gefahr der falschen Selektion: man kann nur dort eingreifen wo niemand dies verhindern kann: -bei den Pullern kann man nicht eingreifen, da sie im Hintergrund/Vorgänger einen Pusher haben, der sie am Wunsch eine Lektion zu erteilen hindern kann -bei den neuen Pushern ist niemand zur Seite der diese Lektion verhindern kann. Was der eigentliche Antrieb nach Reichtum zu streben ist, kann man von aussen nicht gesehen werden. Auch das Stellen von Fragen sowie die Aufstellung von 'Prüfungen' die sowas beantworten sollen, werden nicht zielführend sein. Im Gegenteil: man wird wohl wie bei jedem unnatürlichen Eingriff jene bestrafen, die man nicht bestrafen sollte und jene belohnen, die man nicht belohnen sollte. Diese Fehlbewertungen werden umso grösser in Zeiten schneller technischer Veränderungen: die jungen (zu bewertende Seite) sich technisches Wissen schneller aneignen als die älteren Personen (bewertende Seite). Dadurch können diese 'Prüfungen' besser umgehen als in normalen Zeiten mit wenig technischer Veränderung. ]


"Denn der Besitz als solcher war Versuchung. Aber hier war nun die Askese die Kraft, 'die stets das Gute will und stets das Böse' - das in ihrem Sinn Böse: den Besitz und seine Versuchungen - 'schafft'." "Und hatlen wir nun noch Einschnürung der Konsumtion mit dieser Entfesslung des Erwerbsstrebens zusammen, so ist die äussere Ergebnis naheliegend: Kapitalbildung durch asketischen Sparzwang. Die Hemmungen, welche dme konsumtiven Verbrauch des Erworbenen entgegenstanden, mussten ja seiner produktiven Verwendung: als Anlagekapital, zugute kommen."


"Einer der konstitutiven Bestandteile des modernen kapitalistischen Geistes, und nicht nur dieses, sondern der modernen Kultur: die rationale Lebensführung auf Grundlage der Berufsidee, ist geboren aus dem Geist der christlichen Askese." "Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, - wir müssen es sein." [Nun stellt sich geschichtlich zum ersten Fall die Frage: Welchen Beruf im Zeitalter vollautomatisierter Betriebe wird es noch geben?]


"Dann allerdings könnte für die 'letzten Menschen' dieser Kulturentwicklung das Wort zur Wahrheit werden: 'Fachmenschen ohne Geist, Genussmenschen ohne Herz: dies Nichts bildet sich ein, eine nie vorher erreichte Stufe des Menschentums erstiegen zu haben.' " [Stimmt das? Verändert sich diese Grundhaltung mit dem Grundeinkommen?]


"Resultat: Konfuzianismus und Puritanismus" [Wenn es aufgrund vollautomatisierter Betriebe keinen Beruf mehr gibt (siehe Fallbeispiel Ferrum AG), kommt man dann immer noch zur gleichen Schlussfolgerung? Würde Max Weber immer noch zur gleichen Schlussfolgerung gelangen?]


"Beim Konfuzianer war der Reichtum, wie eine vom Stifter überlieferte Äusserung ausdrücklich lehrt, das wichtigste Mittel, tugendhaft, d. h. würdig leben und sich der eigenen Vervollkommnung widmen zu können. 'Bereichert sie' war daher die Antwort auf die Frage nach dem Mittel, die Menschen zu bessern. Denn nur dann konnte man 'standesgemäss' leben. Beim Puritaner war der Erwerb ungewollte Folge, aber wichtiges Symptom der eigenen Tugend, die Verausgabung des Reichtums für eigene konsumtive Zwecke aber sehr leicht kreaturvergötternde Hingabe an die Welt. Reichtumserwerb würde Konfuzius an sich nicht schmähen, aber er schien unsicher und konnte daher zur Störung des vornehmen Gleichgewichts der Seele führen und alle eigentliche ökonomische Berufsarbeit war banausisches Fachmenschentum. Der Fachmensch aber war für den Konfuzianer auch durch seinen sozialutilitarischen Wert nicht zu wirklich positiver Würde zu erheben."


"Der Konfuzianer war der Mensch literarischer Bildung und zwar, noch genauer: Buch-Bildung, Schrift-Mensch in der höchsten Ausprägung, ebenso fremd der hellenischen Hochwertung und Durchbildung der Rede und Konversation, wie der, sei es kriegerischen, sei es ökonomischen, Energie des rationalen Handelns. Die Mehrzahl der puritanischen Denominationen lehnten, gegenüber der freilich unumgänglichen Bibelfestigkeit (die Bibel war ja eine Art vo bürgerlichem Gesetzbuch und Betriebslehre), die philosophisch-literarische Bildung, die höchste Zierde des Konfuzianismus, als eitlen Zeitverderb und als religiös gefährlich ab."


"Der typische Konfuzianer verwendete seine und seiner Familie Ersparnisse, um sich literatisch zu bilden und für die Examina ausbilden zu lassen und dadurch die Grundlage eine ständisch vornehmen Existenz zu haben. Der typische Puritaner verdiente viel, verbrauchte wenig und legte seinen Erwerb, zufolge des asketischen Sparzwangs, wieder werbend als Kapital in rationalen kapitalistischen Betrieben an. 'Rationalismus', dies ist für uns die zweite Lehre, enthielt der Geist beider Ethiken." "Denn da liegt der Grundunterschied dieser beiden Arten von 'Rationalismus'. Der konfuzianische Rationalismus bedeutete rationale Anpassung an die Welt. Der puritanische Rationalismus: rationale Beherrschung der Welt. Der Puritaner wie der Konfuzianer waren 'nüchtern'."


"Aber die rationale 'Nüchternheit' des Puritaners ruhte auf dem Untergrund eines mächtigen Pathos, welches dem Konfuzianer völlig fehlte, des gleichen Pathos, welches das Mönchentum des Okzidents beseelte. Denn die Weltablehnung der okzidentalen Askese war bei ihm mit dem Verlangen nach Weltbeherrschung als ihrer Kehrseite unaflöslich verbunden, weil ihre Forderungen im Namen eine überweltlichen Gottes and den Mönch und, in abgewandter und gemilderter Form, an die Welt ergingen. Dem konfuzianischen Vornehmheitsideal widerstritt nichts so sehr, als der Gedanke des 'Berufs'. Der 'fürstliche' Mann war ästhetischer Wert und daher auch nicht 'Werkzeug' eines Gottes. Der echte Christ, der Asket vollends, wollte ga nicht anderes sein als eben dies. Denn gerade nur darin suchte er seine Würde. Und weil er dies sein wollte, war er ein brauchbares Instrument, die Welt rational umzuwälzen und zu beherrschen." [Beruf - berufen sein - be Ruf Wonach soll man berufen sein/gerufen werden wenn die Arbeit vollautomatisiert läuft?]


"Denn der Inhalt der Prophetie oder des Heilandsgebotes war: Orientierung der Lebensführung an dem Streben nach einem Heilsgut. In diesem Sinne also, mindestens realtiv: rationale Systematisierung der Lebensführung. Entweder nur in Einzelpunkten oder im ganzen. Das letztere war die Regel bei allen eigentlichen 'Erlösungs'-Religionen, d. h. allen denen, welche ihren Anhängern die Befreiung vom Leiden in Aussicht stellten. Und zwar, je sublimierter, verinnerlichter, prinzipieller das Wesen des Leidens gefasst wurde, desto mehr. Denn das galt es, den Anhänger in einen Dauerzustand zu versetzen, welcher ihn gegen das Leiden innerlich gefeit machte. Statt des durch Orgie oder Askese oder Kontemplation [Nachdenken] akut und ausseralltäglich, also: vorübergehend, erlangten heilienZustandes sollte ein heiliger und deshalb des Heils verischernder Dauerhabitus der Erlösten erreicht werden: dies war, abstrakt ausgedrückt, das rationale Ziel der Erlösungsreligion."


"Diese aber kanntnen zwei elementare Grundsätze: 1. den Dualismus der Binnen- und Aussenmoral, 2. für die Binnenmoral die einfache Reziprozität: 'Wie du mir, so ich dir'. Als den ökonomischen Ausfluss dieser Grundsätze aber: das Prinzip der brüderlichen Nothilfepflicht, beschränkt auf die Binnenmoral: entgeltlose Gebrauchsleihe, zinsloses Darlehen, Gastfreiheits- und Unterstützungspflicht des Besitzenden und Vornehmen gegenüber dem Unbemittelten, unentgoltene Bittarbeit auf dem Nachbar- und ebenso auf dem Herrenhof gegen blossen Unterhalt. Alles nach dem - natürlich nicht rational erwogenen, wohl aber im Gefühl mitschwingenden - Grundsatz: was heute dir mangelt, kann morgen mir mangeln. Dementsprechend die Beschränkung des Feilschens und der dauernden Versklavung auf die nur gegenüber dem Ungenossen geltende Aussenmoral." [In wie weit ist dies noch vertragbar oder sinnvoll (je nach Perspektive) im digitalen Zeitalter? Auch frei von jeglichem Humanismus und nur rein rational betrachtet: Büssen wir dadurch nicht enorm an Strahlungs- bzw. Anziehungskraft? Anziehung muss nicht gleich Einwanderung bedeuten: vielleicht eher Vermittlung von Werte. Schaffen wir uns damit nicht unnötig Feinde? ]


"Die Fremdheit beider Sphären gegeneinander bei voller Rationalisierung jeder von beiden wirkt sich nun aber besonders scharf noch darin aus, dass in entscheidenden Punkten die Politik, im Gegensatz zur Ökonomik, als direkte Konkurrentin der religiösen Ethik aufzutreten vermag." [In wie weit vermag die Politik oder Religion die aufgrund Vollautomaisierung der Betriebe arbeitslosen Menschen auffangen?] "Die eigene Verflochtenheit der religiösen Organisationen in Machtinteressen und Machtkämpfe, der stets unvermeidliche Kollaps auch der höchstgesteigerten Spannungsverhältnisse gegen die Welt in Kompromisse und Relativierungen, die Eignung und der Gebrach der religiösen Organisationen zur politischen Domestikation der Massen, das Bedürfnis insbesondere nach religiöser Legitimtätsweihe der bestehenden Gewalten ..." [Gewalt - ge walten - walten: also jene Stellen welche walten, welche in der Lage sind etwas zu verändern.]


"In der Tat neigt ja die Ablehnung der Verantwortung für ein ethisches Urteil, wie sie intellektualistischen Zeitaltern, infolge teils subjektivistischen Bedürfnisses, teils der Angst vor dem Anschein traditionell-philiströser Befangenheit, zu eignen pflegt, dazu: ethisch gemeinte Werturteile in Geschmacksurteile umzuformen ('geschmacklos' statt: 'verwerflich'), deren Inappellabilität die Diskussion ausschliesst."


"Gerade die Musik, die 'innerlichste' der Künste, vermag in ihrer reinsten Form: der Instrumentalmusik, als eine durch die Eigengesetzlichkeit eines nicht im Innern lebenden Reiches vorgetäsuchte, verantwortungslose Surrogatform des ersten religiösen Erlebens zu erscheinen." [evtl. Religion - relegir - aussuchen, auswählen, erwählen, auserwählen]


"Wo immer aber rational empirisches Erkennen die Entzauberung der Welt und deren Verwandlung in einen kausalen Mechanismus konsequent vollzogen hat, tritt die Spannung gegen die Anspräche des ethischen Postulates: dass die Welt ein gottgeordneter, also irgendwie ethisch sinnvoll orientierter Kosomos sei, endgültig hervor. Durch die empirische und vollends die mathematisch orientierte Weltbetrachtung entwickelt prinzipiell die Ablehnung jeder Betrachtungsweise, welche überhaupt nach einem 'Sinn' des innerweltlichen Geschehens fragt."


"Das Überragen dieser Gehörserlebnisse über die Visionen war, wie schon einmal betont, kein Zufall."

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