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Platon Höhlengleichnis [11.12.2021]
„Und nun vergleiche Unbildung und Bildung unserer Natur mit folgendem Zustand: stelle dir Menschen vor in einer Unterirdischen Höhlenartigen Wohnstätte.“
„Von Kind auf sind sie in dieser Höhle festgebandt mit Fesseln an Schenkel und Hals. Sie bleiben also immer an der nämlichen Stelle und sehen nur gerade aus vor sich hin. Denn durch die Fesseln werden sie gehindert ihren Kopf herum zu bewegen.“
„Also würden diese Gefangenen nichts anderes für wahr halten als die Schatten der künstlichen Gegenstände.“
„Nun betrachte den Hergang ihrer Lösung von den Bandeln und ihrer Heilung von dem Unverstand, wie er sich gestalten würde wenn sich folgendes naturgemäss mit ihnen zutrüge. Wenn einer von ihnen aus den Fesseln befreit und genötigt würde plötzlich aufzustehen, den Hals umzuwenden sich in Bewegung zu setzen und nach dem Licht empor zu blicken. Und alles dies nur unter Schmerzen verrichten könnte und geblendet von dem Glanz nicht im Stande wäre jene Dinge zu erkennen deren Schatten er vorher sah. Was glaubst du wohl würde er sagen wenn man ihn versicherte er hätte damals lauter Nichtigkeiten [Schatten der Gegendstände] gesehen.“
„Und wenn man ihn nun zwänge seinen Blick auf das Licht selbst zu richten. So würden ihn doch seine Augen schmerzen. Er würde sich abwenden und wieder jenen Dingen zustreben die er anschauen kann. Und diese würde er doch für tatsächlich gewisser halten.“
„Wenn man ihn nun aber von dort gewaltsam durch den holprigen und steilen Aufgang aufwärts schleppte und nicht eher ruhte als bis man ihn an das Licht der Sonne gebracht hätte. Würde er diese Gewaltsamkeit nicht schmerzlich empfinden und sich dagegen sträuben.“